Sehr geehrter Herr Dr. Altmann,
ich bin 37, 196cm gross, 125 kg schwer und eigentlich recht fit. Habe keinen zu hohen Blutdruck und die Blutwerte und EKG sind auch okay.
Nach einer durch sitzende Tätigkeit augetretenen, erst nach Wochen festegestellten (da ich erst spät zum Arzt gegangen bin und dachte es ist ne Zerrung)Unterschenkelvenenthrombose hat mir der Arzt vor einem Jahr nach der Akutbehandlung mit Fraxiparin, Ass 100 (1x täglich) zur Blutverdünnung aufgeschrieben. Ich nehme nun jeden morgen eine solche Tablette. Eigentlich wollte ich aufhören damit, da weitere Untersuchungen keine Thrombose im Bein mehr gezeigt haben, aber durch das Aspirin bin ich seit einem Jahr Migränefrei.
Mein Hausarzt sagt, man kann ASS bedenkenlos prophylaktisch über Jahre nehmen, wenn man es magenmäßig verträgt.
Meine Frage ist, gibt es hierzu Erfahrungswerte oder Empfehlungen?
Um wieviel Prozent senkt sich das Schlaganfall bzw. Infarktrisiko?
Kann man ASS 100 wirklich unbedenklich über Jahre nehmen, bzw. ist es sinnvoll, wenn man eigentlich gesund ist (bis auf die Migräne)?
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus!
Thomas
Vorbeugende Einnahme von ASS 100
Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage
Antwort
Eine Wirkung von ASS 100 auf die Beinthrombose ist sehr unwahrscheinlich.
Wenn Sie kein Diabetiker und kein Raucher sind und normalen Blutdruck haben, beträgt Ihr Infarktrisiko in 10 Jahren unter 1 %, da ist kein ASS erforderlich (erst ab 5% in 10 Jahren zu diskutieren). Dennoch könnten sie es nehemn, ich würde es aber nicht empfehlen, schon gar nicht wegen Thrombose.
Gruß
C.Altmann