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Tachykardie und Abfall der Sauerstoffsättigung

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

10.08.2024 | 14:02 Uhr

Hallo, seit einigen Wochen habe ich, (W. 43), mit wenigen Unterbrechungen immer einen Puls über 100 Bpm. Mein Hausarzt ordnete schon ein Langzeit EKG und ein Ruhe EKG an. Beides war, bis auf den hohen Puls unauffällig. Da ich ein Pulsoximeter besitze prüfte ich den Puls damit und stellte einen Abfall der Sauerstoffsättigung im liegen bis auf 93% und im Schlaf sogar kurzzeitig auf 84%. Eine Polygraphie bei meinem Lungenfacharzt brachte auch keine besorgniserregenden Ergebnisse diesbezüglich. Der einmalige kurze Abfall der Sauerstoffsättigung wäre wohl nicht erwähnenswert.

Während der Tachykardie hatte ich zudem immer das Gefühl schlechter Luft zu bekommen.

Nun ist es so, dass ich seit eineinhalb Wochen vom Hausarzt einen Betablocker bekommen habe, da ich kaum eine Nacht mehr durchgeschöafen habe und tagsüber das Gefühl hatte jeden Moment Kreislaufprobleme zu bekommen.

Seitdem ich den Betablocker nehme, steigt der Puls natürlich nicht mehr und auch die Sauerstoffsättigung sinkt im liegen nicht mehr wirklich auf unter 95%, vielleicht mal kurzzeitig,aber sie steigt auch direkt wieder.

Gibt es da einen Zusammenhang zwischen dem Puls und der Sauerstoffsättigung? Der Hausarzt vermutete auch zunächst eine Lungenambolie, die aber ausgeschlossen wurde.

Weitere Vorerkrankungen sind Kollagenose V.a Lupus erythematodes, Asthma. Medikamente sind Quensyl 300mg und Luforbec Spray. 

Welchen Zusammenhang könnte es zu den oben genannten Erkrankungen geben? Das Asthme ist gut eingestellt.

Die Kollagenose flammte vor ca. 1,5 Monaten erneut auf, sodass ein Kortisonschub mit 40-60mg über 3 Wochen nötig war. Jedoch bestand schon vor dem Kortisonschub die Tachykardie.

 

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Lifeline Gesundheitsteam
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15.08.2024, 16:06 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Wir können sehr gut nachvollziehen, dass diese Situation für Sie beunruhigend ist. Gerade in Verbindung mit der Kollagenose und dem Asthma sind solche kardialen Symptome sicherlich besorgniserregend.
Glücklicherweise wurden sie offensichtlich gut abgeklärt. Zum einen wurde die Lungenembolie erfolgreich ausgeschlossen, und für die kurzen Sättigungsabfälle im Schlaf konnte ebenfalls trotz angemessener Suche keine Ursache gefunden werden.
Über den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Faktoren – also der niedrigen Sättigung, dem Puls und den Erkrankungen – können wir leider nur spekulieren. Ein erhöhter Puls ist eigentlich ein Zeichen für eine gesteigerte Herzarbeit, die oft mit einem erhöhten Sauerstoffbedarf des Körpers einhergeht. Da dies bei Ihnen jedoch ein dauerhafter Zustand war, ist es fraglich, ob dies tatsächlich die Ursache war.
Insgesamt wäre es natürlich möglich, dass die vorbestehenden Lungenerkrankungen dazu führen, dass der Körper Schwierigkeiten hat, eine stabile Sauerstoffversorgung im Blut aufrechtzuerhalten. Aber auch das ist Spekulation und passt eigentlich nicht mit dem momentanen Status zusammen.
Als weiterer Grund für die niedrige Sättigung könnte auch ein Messfehler infrage kommen, der bei hohen Pulsfrequenzen wahrscheinlicher auftritt als bei niedrigen. Aber auch das lässt sich nicht verifizieren.
Theoretisch kann ein Lupus erythematodes zu vielen Symptomen führen, unter anderem zu Herz- oder Lungensymptomen. So kann es auch teilweise zu Herzrhythmusstörungen oder chronischen Entzündungen des Herzmuskels kommen, die ebenfalls zu einer erhöhten Pulsfrequenz beitragen können. Hinweise darauf konnten sich allerdings nicht finden lassen. Eine weitere mögliche Untersuchung könnte vielleicht eine Blutuntersuchung der Herzenzyme sein, um dies zu überprüfen. Welche Konsequenzen sich daraus ergeben, ist allerdings fraglich.
Das Kortison ist ebenfalls ein möglicher Faktor für die Tachykardie, aber wie Sie sagen, passt das zeitlich nicht zusammen.
Insgesamt können wir Ihnen wahrscheinlich keine wirklich zufriedenstellende Antwort geben. Da keine eindeutige Ursache gefunden werden konnte, ist das Vorgehen des Arztes, einen Betablocker einzusetzen, sicherlich sinnvoll. Weitere Untersuchungen könnten vielleicht ein Kardiologe durchführen. Einen naheliegenden Zusammenhang sehen wir aus der Ferne jedoch leider nicht.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen trotzdem weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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