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T-Negativierungen v4-v6 pathologisch?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

09.05.2015 | 21:30 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Schaps,

ich hatte letzte Woche heftige Schmerzen hinterm Brustbein für einige Minuten, dazu  Luftnot und kalte Schweißausbrüche. Dazu gesellte sich Schwäche und Todesangst, in diesem Moment wählte ich den Notruf.

Im RTW wurde ein EKG geschrieben und während dieses "Anfalls" wurden T-Negativierungen in v4-v6, eine hohe T-Welle und ein inkompl. Rechtsschenkelblock gesehen. Daraufhin wurde ich im Krankenhaus durchgecheckt, Echo (EF 70%), Belastungs-EKG (ging allerdings nur bis 125 Watt), Stress-Echo (nur 100W, Grund wohl Trainingsmangel) und Ruhe-EKG. Die T-Negativierungen waren wie weggeblasen. Die Ärzte meinten daraufhin ich wäre herzgesund und müsste mir keine Sorgen. Jetzt habe ich folgende Fragen:

1) Würden Sie weitere Untersuchungen machen? Wenn ja, welche?

2) Können T-Negativierungen auch durch Stress entstehen oder sind diese immer pathologisch?

3) Könnte das Angina Pectoris gewesen sein (war in Ruhe im Auto)?

4) Wie wahrscheinlich ist eine KHK in dem Alter (34) ohne viele Risikofaktoren?

 

Herzlichen Dank und viele Grüße

Taupa

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Experte-Schaps
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10.05.2015, 11:25 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

1) Würden Sie weitere Untersuchungen machen? Wenn ja, welche?

nein - bezüglich des Herzens können Sie wohl sehr beruhigt sein.

Vielleicht sollten noch andere Organe als Ursache ausgeschlossen werden, wie zum Beispiel das Rückenskelett, welches gerne ähnliche Beschwerden auslösen kann.

2) Können T-Negativierungen auch durch Stress entstehen oder sind diese immer pathologisch?

ja - meistens - Sie können Hinweis auf eine Durchbltungsstörung sein, die durch Ihre o.g. Untersuchungen aber nahezu ausgeschlossen

3) Könnte das Angina Pectoris gewesen sein (war in Ruhe im Auto)?

eher nein - da durch o.g. Untersuchungen nahezu ausgeschlossen - könnte es der Rücken gewesen sein?

4) Wie wahrscheinlich ist eine KHK in dem Alter (34) ohne viele Risikofaktoren?

extrem unwahrscheinlich!

Mit herzlichem Gruss,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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11.05.2015, 00:00 Uhr
Kommentar

Guten Abend Herr Dr. Schaps,

vielen Dank für die ausführlichen und schnellen Antworten, das beruhigt mich schonmal sehr. Ja, mein Rücken könnte tatsächlich die Ursache für die Brustschmerzen sein. Ich sitze viel am PC und auch im Auto. Trotzdem ergeben sich für mich noch folgende Fragen:

1) Woher kann so plötzlich in Ruhe eine Durchblutungsstörung kommen? Könnten die T-Negativierungen theoretisch auch von dem Rechtsschenkelblock oder wenig Kalium im Blut (hatte 3,6 mmol/l) kommen? Oder einem "Gefäßspasmus" durch die Rückenschmerzen?

2) Reicht die erbrachte Leistung an Watt wirklich aus um eine KHK / Durchblutungsstörung auszuschließen? Habe momentan Angst mich zu belasten / vor Sport.

3) Würde ein Stress-MRT noch genauere Ergebnisse bringen können (würde ich selbst zahlen) als die o.g. Untersuchungen?

Vielen Dank für Ihren Einsatz hier und Ihre Mühe!

Herzliche Grüße

Taupa

Experte-Schaps
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12.05.2015, 13:57 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

1) Woher kann so plötzlich in Ruhe eine Durchblutungsstörung kommen? Könnten die T-Negativierungen theoretisch auch von dem Rechtsschenkelblock oder wenig Kalium im Blut (hatte 3,6 mmol/l) kommen? Oder einem "Gefäßspasmus" durch die Rückenschmerzen?

wie bereits oben geschrieben, sind Durchblutungsstörungen ja ausgeschlossen!

Es gibt zahlreiche Ursachen für T-Negativierungen - ein Zusammenhang mit einem Rechtsschenkelblock oder verändertem Kaliumspiegel ist möglich. Ein Gefässspasmus als Folge von Rückenschmerzen kann es nicht geben, da hier kein Zusammenhang besteht.

2) Reicht die erbrachte Leistung an Watt wirklich aus um eine KHK / Durchblutungsstörung auszuschließen? Habe momentan Angst mich zu belasten / vor Sport.

ja

3) Würde ein Stress-MRT noch genauere Ergebnisse bringen können (würde ich selbst zahlen) als die o.g. Untersuchungen?

sicherlich ist ein MRT deutlich sensitiver als ein Belastungs-EKG!

Mit herzlichem Gruss,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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