Stressecho St-Streckensenkung Falsch Positiv?

Hallo Christoph,

Verzeihen Sie bitte unsere so späte Antwort.
Besorgnisserregend an einer ST-Streckensenkung ist ja, dass es sich dabei um eine Minderversorgung mit Blut irgendwo im Herzmuskel handeln könnte. Das wird ja aber im EKG nicht gemessen sondern lediglich, wie sich der Stromfluss (genau genommen die Erregungsrückbildung) im Herzmuskel ausbreitet oder eben wieder zurückverläuft. Dieses Muster kann dann eben einen Hinweis ergeben.
Im Stressecho dagegen wird wirklich nach Symptomen gesucht. Wenn irgendwo die Durchblutung nicht ausreicht, kann der entsprechende Muskelbereich sich nicht richtig zusammenziehen. Das konnte aber eben nicht gefunden werden. Es gibt also keinen gesicherten Hinweis darauf, dass hier irgendwo eine Durchblutungsstörung vorliegt. 
Das würde auch nicht zum von Ihnen beschriebenen körperlichen Zustand Ihrer Frau passen. Sie scheint ja keine Risikofaktoren für schlechte Herzkranzgefäße zu haben. Klar, der Stress ist belastend und auf Dauer auch ungesund, das Herz sollte aber trotzdem in Ordnung sein.
Extrasystolen sind in den allermeisten Fällen, wenn in nicht zu hoher Zahl vorhanden, ungefährlich, wenngleich sie auch lästig sein können. Die Hormone können hier schon einen Einfluss haben, wenn der Kardiologe aber sagt, dass die Extrasystolen ungefährlich sind, können Sie sich darauf verlassen, dass das stimmt.
Dass Ihr Kardiologe Ihren Fragen so ausweicht, ist natürlich ärgerlich, hat aber wohl einen einfachen Grund: hier gibt es keine so richtige Antwort drauf, bzw. man kennt sie nicht. Wieso die ST-Streckensenkung vorliegt, lässt sich nicht beantworten. Das "ist halt so" und hat wohl keinen pathologischen Wert.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam