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Ständige Extrasystolen beim Sportler!

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

22.03.2018 | 04:59 Uhr

Hallo,

ich suche Ihren Rat, da ich momentan nicht mehr weiter weiß. Ich bin weiblich, 28 Jahre alt und mache bereits seit ich 10 bin Ausdauersport. Ich laufe seit Jahren Marathon und mache Triathlon.

Seit ca. 4 Jahren plagen mich Extrasystolen. Mal mehr, mal weniger. In der Anfangszeit nur gelegentlich in Abendbereich. Es gibt auch immer mal Zeiten, wo die Beschwerden gar nicht auftreten.

Das Herzstolpern spüre ich sowohl in Ruhe, aber auch bei Laufeinheiten. Merkwürdig ist, dass ich wochenlang mit einem Stolpern jogge, dann beim ca. 4 stündigen Marathon keinerlei Probleme habe.

Ein Belastungs Ekg wurde vor drei Jahren durchgeführt. Auch mehrere Echos sowie Langzeit Ekg, mit denen ich auch meine Laufeinheiten absolviert habe.

Letztes Jahr im September wurden erneut Ruhe Ekg, Echo und Langzeit Ekg beim Kardiologen durchgeführt. Es wurden Extrasystolen aufgezeichnet und als harmlos befunden. 

Ich habe mittlerweile eine große Angst gegenüber dem Herzstolpern entwickelt. Alle Ärzte sind sich einig, dass ich ganz normal meinen Ausdauersport weitermachen kann und Herzgesund bin. 

Beim Langzeit Ekg vor etwa drei Jahren habe ich starkes Herzstolpern beim Joggen gespürt und dieses im Protokoll vermerkt. Hätte der Kardiologe da gefährliche Extrasystolen in der Auswertung erkannt?

Muss ich mich einfach mit dem Stolpern abfinden oder halten Sie weitere Untersuchungen für nötig? 

Vielen Dank für Ihre Antworten

Mit freundlichen Grüßen 

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22.03.2018, 05:15 Uhr
Antwort

Ein kurzer Nachtrag zu meinem Beitrag:

Die Extrasystolen, die ich in Ruhe (meistens Abends) verspüre sind oft sehr extrem, sodass minutenlang nach jedem Schlag ein Extraschlag kommt. Dann beruhigt es sich eine zeitlang wieder und zieht sich jedoch oft so fort, vorallem wenn ich im Bett liege oder Abends auf der Couch. Können auch so extreme Phasen von Extrsystolen ungefährlich sein?

Lifeline Gesundheitsteam
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22.03.2018, 10:28 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Camz 89,

Ihre Besorgnis ist nachvollziehbar, aber unbegründet. Extrasystolen sind ein sehr häufiges Phänomen, vor allem auch bei Ausdauersportler. Wichtig zu wissen ist, dass nicht die Extrasystolen die Herzkrankheit definieren. Sondern wenn Ihr Herz sonst gesund ist, sind diese Extrasystolen ungefährlich. Da bei Ihnen sämtliche Untersuhcungen gemacht wurden und diese alle in Ordnung waren, ist Ihr Herz gesund und man muss diese Extrasystolen auch nicht behandeln. Wenn die Symptome Sie sehr belasten und in Ihrer Lebensqualität einschränken, könnte man eine Therapie mit Betablockern probieren. Da Sie aber schreiben, dass Sie sehr viel und auch schon sehr lange Ausdauersportler machen, ist davon auszugehen, dass Sie einen sehr niedrigen Ruhepuls haben, was eine Medikation mit Betablockern sehr schwierig bis gar nicht möglich machen würde. Auch wenn die Symptome sehr deutlich zu spüren sind, müssen Sie sich immer vor Augen halten, dass dies nicht gefährlich ist. Auch so extreme Phasen sind ungefährlich, wenn Ihr Herz sonst gesund ist. Woran es liegt, dass Sie die Symptome zwar beim Training haben, aber beim Marathon nicht, kann man nicht genau erklären. Viele Ausdauersportler haben aber tatsächlich Extrasystolen, bei den meisten treten diese vor allem in Ruhe auf, es gibt aber auch einige, die dies unter Belastung haben. Weitere Untersuchungen sind nach all den anderen Untersuchungen nicht nötig. Ihr Herz wurde komplett abgeklärt und ist gesund, trotz der Extrasystolen.

Mit freundlichen Grüßen

Lifeline Gesundheitsteam  

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22.03.2018, 11:28 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Von einer Betablockertherapie hat mir meine Hausärztin auch bereits abgeraten, da sich mein Ruhepuls meistens zwischen 50 und 60 befindet.

Die Extrasystolen in Ruhe stören, aber am meisten belasten mich diese unter Belastung, wenn diese während des Joggens vermehrt auftreten. Man liest ja so oft, dass diese gefährlich sein sollen.

Das letzte Belastungs Ekg liegt drei Jahre zurück. Meine Ärztin hat es bei den letzten Untersuchungen nicht für notwendig gehalten ein weiteres durchzuführen, da alle anderen Untersuchungen ohne Befund waren. Würden Sie dem zustimmen?

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam
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22.03.2018, 18:55 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Camz 89,

man kann tatsächlich sagen, dass mit all den Untersuchungen die gemacht wurden, auch ohne Belastungs-EKG, Ihr Herz vollständig abgeklärt wurde und weitere Untersuchungen nicht nötig sind. Der Meinung Ihrer Ärztin würde ich also zustimmen.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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04.04.2018, 19:08 Uhr
Kommentar

Hallo,

ich melde mich noch einmal zu dem Thema, da ich seit ein paar Tagen wieder extrem verunsichert bin. Eigentlich hatten Sie mich beruhigen könne, doch die letzten Tagen litt ich Abends unter wahnsinnigen Herzstolpern. Sobald ich ins Bett ging, fing das Stolpern an. Dann meistens jeder zweite Schlag, mit kurzen Unterbrechungen über Stunden. Ist dies wirklich ungefährlich über so eine lange Zeit?

Heute bin ich mit dem Mountainbike unterwegs gewesen und habe nach etwa einer Stunde auch vermehrt Herzstolpern verspürt. Obwohl ich locker gefahren bin, hatte ich nach jedem Schlag einen Extraschlag. Es entstand der Eindruck als könne das Herz nicht schnell genug schlagen. Kann auch dieses Stolpern unter Belastung wirklich ungefährlich sei? Es macht mir wirklich große Angst und ich verliere gerade den Spaß am Sport.

Besteht das Risiko, dass ich eine Durchblutungsstörung habe? Oder hätte man dies durch das damalige Langzeit Ekg, mit dem ich gelaufen bin und Herzstolpern verspürt habe, entdeckt?

Ich danke Ihnen nochmals im Vorraus für die antwort!

mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam
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02.05.2018, 12:28 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Camz 89,

entschuldigen Sie bitte die späte Antwort. Da Ihr Herz gesund ist, sind die Extrasystolen tatsächlich ungefährlich. Auch Hinweise auf Durchblutungsstörungen hätte man sehen können. Eventuell könnte Ihnen der Besuch einer Selbsthilfegruppe weiterhelfen, damit Sie sich austauschen können und Erfahrungen sammeln, wie andere Menschen in solchen Situationen umgehen und was ihnen hilft.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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