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Sind es harmlose Extrasystolen oder steckt mehr dahinter?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

12.05.2022 | 16:57 Uhr

Guten Tag!

Ich bin 48 Jahre alt, normalgewichtig und eigentlich "Herz-gesund".

Seit einer Corona-Infektion jedoch, ich wurde am 17. März 2022 positiv getestet, bekam ich plötzlich Herzstolperer, die sich im Laufe der darauffolgenden Tage mehrten. Ich stellte mich nach etwa einer weiteren Woche meinem Hausarzt vor. Der ist bis heute der Meinung, meine Beschwerden seien psychisch bedingt. Ich schließe das aber aus, denn ich bilde mir das ja nicht ein. Die Beschwerden sind da.

Es folgten mehrere EKG's in den Notaufnahmen zweier Krankenhäuser, die allesamt ohne Ergebnis blieben. Ebenso keine Erhöhung der D-Dimere und keine Troponinerhöhung. Es besteht aber schon seit Jahren eine Fettstoffwechselstörung.

Im Liegen treten meine Beschwerden kaum oder gar nicht auf. Provoziert werden können sie aber manchmal durch tiefes Einatmen, durch Herunterbeugen des Kopfes und des Oberkörpers, schneller Pulsanstieg durch plötzliche körperliche oder psychische Belastung etc.

Später holte ich mir Rat beim Kardiologen; er machte eine Herzkatheteruntersuchung, bei der offenbar der Eindruck einer "retrograden Füllung eines kleinen Endstromgebietes entsteht. Antegrad verschlossene Peripherie der LAD."

Um aber Gewissheit zumindest DARÜBER zu bekommen, muß ich am 9. Juni noch zur Myokard-Szintigraphie. Und erst am 24. Juni 22 soll dann die Auswertung aller Untersuchungen, einschl. Langzeit-EKG, stattfinden.

Nachdem zwischenzeitlich die Herzstolperer etwas weniger wurden, ich manchmal sogar nur ganze zwei oder drei pro Tag bemerkte, im Gegensatz zu einigen Dutzend zuvor, haben sich die Beschwerden jetzt gänzlich gewandelt.

Seit einer Woche etwa habe ich keine Herzstolperer mehr wie zu Beginn;  Jetzt zeigt sich etwa 50-60 Mal am Tag ein plötzlich auftretender starker Herzschlag mit zumeist 3 oder 4 aufeinanderfolgenden Schlägen, die sich danach wieder von selbst normalisieren. Das geschieht sowohl im Ruhezustand, aber auch in Streßsituationen und bei körperlichen Anstrengungen. Diese Schläge bleiben im Herzrhythmus, verursachen auch keine Schmerzen im Brustbereich oder sonst irgendwo. Es ist nur unangenehm und ich empfinde eine leichte Schwäche während dieser 2-3 Sekunden.

Erst heute konnte ich mit meiner Apple Watch einen solchen starken Herzschlag im EKG aufzeichnen, was zuvor noch niemandem mit einem professionellen EKG gelungen war. Dort zeigt sich tatsächlich ein Ausschlag, aber ein Vorhofflimmern liegt laut der Watch nicht vor.

Ich weiß langsam nicht mehr weiter.

Meine Angst wird größer und größer, und es zeigt sich kein Fortschritt.

Können Sie mir eine Empfehlung geben, was ich tun kann?

 

Vielen Dank!


12.05.2022 17:15 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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14.05.2022, 20:27 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Martinaud,

Sinnvoll ist es jetzt ersteimal, die weiteren Untersuchungen abzuwarten. Dass eine Herzkatheteruntersuchung stattgefunden hat, ist diagnostisch schon sehr sehr wertvoll. Hier konnte ja auch etwas gefunden werden, was allerdings ja nicht als lebensbedrohlich gewertet wurde, sonst hätte der Arzt wohl gleich gehandelt.
Für Sie wichtig zu wissen sollte jetzt ersteinmal sein, dass die Symptome, so lästig und unangenehm sie auch sein mögen, ebenfalls nicht lebensbedrohlich sind. Genaueres sollte in den Untersuchungen geklärt werden, was aber wahrscheinlich vorliegt, ist, dass das Herz bei einem Schlag nicht ganz gefüllt ist und als Reaktion darauf beim nächsten Schlag auf einmal ziemlich viel Blut auswirft. Das fühlt sich dann häufig unangenehm an.
Warum das Herz bei einem Schlag nur wenig auswirft, kann verschiedene Gründe haben, zum Beispiel einen "Stolperer" im Sinne einer Herzrhythmusstörung oder einen Extraschlag. Häufig ist es aber einfach nur eine Veränderung im Blutrückfluss zum Herzen, wie Sie es oben beschrieben haben, also Bücken, tiefes Einatmen, psychische Ursachen durch Stress und so weiter. Wichtig zu wissen ist einfach, dass das nicht bedrohlich ist.
Wir empfehlen Ihnen, mit Ihrem behandelnden Arzt auch darüber zu sprechen. Wir können das aus der Ferne natürlich nicht sicher diagnostizieren, das Geschilderte ist aus unserer Sicht aber die plausibelste Erklärung.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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