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Schuldgefühle nach Tod der Mutter nach Herzinfarkt

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

25.01.2009 | 06:46 Uhr

Meine Mutter, die bereits jahrelang Herztabletten eingenommen hat und auch familiär diesbezüglich vorbelastet ist (Vater und Mutter sind beide sehr früh an Herzinfarkt verstorben, ein Bruder hatte bereits schweren Schlaganfall, der andere Bruder auch Herzinfarkt, dann Bypässe bekommen und neulich eine neue Herzklappe). Meine Mutter hatte 2005 einen leichten Schlaganfall ohne bleibende Schäden und war eigentlich immer noch sehr fix. Dann bin ich im September 2006 an Brustkrebs erkrankt, wurde operiert, bekam Chemo, Bestrahlungen, Kur, Antihormontherapie usw., was eine Mutter natürlich sehr mitnimmt und nachdem ich meine 4. und letzte Chemo im Dezember 2006 erhalten hatte und am 21.12.06 zur Abschlußbesprechung diesbezüglich war, wo sie auch mit war, bekam sie nachts starke Brustschmerzen, schwitzte stark und ihr linker Arm tat ihr sehr weh. Es läuft dann irgendwie alles wie im Film ab, ich habe versucht, den Hausarzt anzurufen, der aber in Urlaub war und habe dann einen Bereitschaftsarzt angerufen, der ca. in einem 8 km entfernten Ort wohnt, habe ihm die Beschwerden geschildert und auch gefragt, ob ich dann sofort beim Krankenhaus anrufen sollte (das war um 2.15 Uhr nachts). Er sagte dann, er käme sofort! Das dauerte aber alles sehr lange (ca. 30 Minuten), er mass dann den Blutdruck meiner Mutter, sagte, dieser wäre aber in Ordnung und es würde sich lediglich um einen eingeklemmten Nerv bei ihr handeln! Wir könnten wieder beruhigt schlafen gehen! Er gab ihr dann noch eine Spritze gegen die Schmerzen und fuhr wieder (ca. 3.00 Uhr). Ich wollte ihr dann noch einen kühlenden Lappen auf den Kopf legen und sprach mit ihr, da kollabierte sie plötzlich, verdrehte die Augen und war weg...ich habe sofort den Notarzt gerufen und habe dann versucht, sie wieder zu Bewußtsein zu bekommen, was auch kurz gelang, aber dann war sie wieder weg...dann kam auch der Notarzt mit Krankenwagen (3.30 Uhr) und es wurden Wiederbelebungsmassnahmen durchgeführt (bis 4.15 Uhr), ohne Erfolg! Es wurde dann später noch ein Untersuchungsverfahren gegen den Bereitschaftsarzt durchgeführt, aber es hieß, man könne nicht sagen, ob meine Mutter aufgrund der Vorschädigung den Herzinfarkt auch überlebt hätte, wenn sofort der Notarzt gekommen wäre! Jetzt frage ich mich, sagt das etwas über die Schwere des Infarktes aus? Es hieß nur Verschluss der linken Herzkranzarterie! Es ging alles so schnell und im nachhinein sage ich mir natürlich jeden Tag hätte ich doch nur sofort den Krankenwagen gerufen, aber es schien mir zu dem Zeitpunkt noch nicht so bedrohlich zu sein! Jetzt mache ich mir schwere Vorwürfe und denke, das hätte ich doch sofort erkennen müssen! Man stand dem ganzen total hilflos gegenüber! Ich will mir weiß Gott keine Absolution abholen, mich interessiert wirklich, ob dieses schnelle Zuspitzen der Situation Rückschlüsse ziehen läßt auf die Schwere des Infarktes! Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort!

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25.01.2009, 08:43 Uhr
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Ich schreibe jetzt nur meinen nüchternen Eindruck ohne genaue Kenntnis der Einzelheiten, ohne Rücksicht auf die Beteiligten und im vertrauen auf Ihre Angaben:
Die Beschwerden sprachen klar für einen Infarkt. Entweder Sie oder der Hausarzt hätten das Problem sofort an den Notarzt (nicht der Hausarzt nicht der hausärztliche Notdienst sondern der Rettungsarzt ist zuständig für solche Fälle) abgeben sollen. Die Diagnose eingeklemmter Nerv kommt mir komisch vor bei den von Ihnen geschilderten Beschwerden.
Eine sofortige Herzdruckmassage bis zum Eintreffen des Notarztes wäre gut gewesen.
Wenn bei der Autopsie ein Verschluss z.B. des linken Haiuptstammes festgestellt wurde, dann waren die Überrlebenschancen eh gering gewesen.
Gruß
C. Altmann

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26.01.2009, 06:57 Uhr
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Vielen Dank für Ihre Antwort!
Meine Strafe habe ich sowieso lebenslang, da ich mir das mein Leben lang vorwerfen werde, auch wenn es vielleicht sinnlos gewesen wäre und ihr evtl. auch das Leben ohne Verstand erspart geblieben ist! Aber das hätte ich lieber nicht entschieden!

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27.01.2009, 11:01 Uhr
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Ich hoffe, Sie können damit fertig werden.
Alles Gute
C. Altmann

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