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Schmerzen bei Extrasystolen

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

10.12.2006 | 01:40 Uhr

Hallo Dr. Altmann,

ich habe gleich mehrere Fragen, zu denen ich hoffentlich eine mich beruhigende Antwort erhalten kann ;-)): nur vorneweg: ich bin weiblich, 46 Jahre alt, Nichtraucherin, normalgewichtig, sportlich ( dreimal wöchentlich Nordic Walking, einmal wöchentlich Judo, täglich Spaziergang mit dem Hund)

1. Ich habe seit vielen Jahren ES, die durch wahrscheinlich hunderte ( übertrieben!!) EKGs, alle möglichen Herzuntersuchungen ( LZ-EKG, Echo, Belastungs-EKG, sämtliche Laborparameter u.s.w.) mehrfach abgeklärt worden sind. Sie wurden mir immer als ungefährlich dargelegt, was ich mal mehr und mal weniger glauben kann - wie wahrscheinlich die meisten der ES-GEplagten. Da ich selbst in der Medizin tätig bin und mit einem Arzt verheiratet war, kenne ich mich auch ein bisschen aus....leider schaffen es diese Dinger aber immer wieder, mich zu ängstigen. Nun habe ich leider zusätzlich eine Angsterkrankung, wegen der ich seit Jahren eine Verhaltenstherapie mache.....dies alles nur zur Vorgeschichte. Ich bin meine Angsterkrankung zu 99 % los, auch meine ES sind meistens gut zu ertragen......nur habe ich leider immer mal wieder sehr heftige Schmerzen während einer ES, die sich wie ein Stromschlag im rechten Brustkorb anfühlen. Sie nehmen mir regelrecht die Luft, aber jeder Arzt, dem ich dies bisher geschildert habe, hat mich nur sanft angelächelt und mir gesagt, dies KÖNNE nichts mit den ES zu tun haben. Nun spüre ich aber ganz genau, dass dieser Schmerz immer mit einer ES in Verbindung steht, und der Schmerz dauert auch immer nur eine ES lang....gottseidank hab ich dies nur ein paar Mal am Tag, denn sonst würde man ja verrückt werden. Manchmal hab ich es auch wochenlang gar nicht...meine Vermutung ist nun, dass es mit der oberen BWS zusammen hängt, denn wenn ich eine Zeitlang meinen Rücken behandeln lasse, dann sind diese Beschwerden auch meist wieder für lange Zeit verschwunden.
Haben Sie hierzu eine Vermutung oder einen Rat, was es sein könnte???

Nun meine zweite Frage: Obwohl ich selbst vielen Patienten am Tag den Blutdruck messen muss, selbst vor den Ärzten mit Sicherheit keine Angst habe ( noch nichtmal mehr vor dem Zahnarzt *lach*), habe ich seit einiger Zeit wohl einen Weißkittelhochdruck entwickelt. Es begann bei meiner Gynäkologin, bei der ich nach einem kleinen Eingriff in der Praxis fast verblutet wäre. Seitdem hatte ich jedes Mal, wenn ich wieder zu ihr kam, einen recht heftig hohen Blutdruck. Zuhause angekommen, selbst gemessen ( mit einem Gerät mit Oberarmmanschette -teuer - ) hatte ich immer unter 120/80....ich liege sogar meist um 110/60)......so, und nun hab ich so eine Macke entwickelt, dass ich sogar im Fitnessstudio einen hohen Wert habe, wenn die nur zu mir sagen, dass Blutdruck gemessen werden soll. Sogar zuhause hatte ich gemerkt, dass ich beim Aufpumpen des Gerätes schon innerlich zu beben begann.....und prompt einen hohen Wert hatte. DAs wollte ich aber nicht tolerieren, dass ich so reagiere, also hab ich auf Anraten meines Psychologen eine Konfrontationstherapie mit dem Blutdruckmessgerät gemacht : ich hab mir oft zehnmal täglich gemessen, immer mit niedriger werdenden Werten......jetzt sind sie immer wieder zwischen 100-120 / 60-80.......aber beim Arzt hoch. Meine Angst ist nun die, sollte mir mal akut was zustoßen, wo ich den Blutdruck gemessen bekomme, verpasst mir doch jeder gleich ein Mittel gegen Hochdruck, obwohl ich den gar nicht habe, oder was meinen Sie???

Für Ihre Antworten danke ich Ihnen bereits im Voraus
K.

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11.12.2006, 01:02 Uhr
Antwort

Es und Zucken im Brustkorb: Das können vegetative oder unwillkürliche Muskelaktivierungen sein. also nicht kontrollierbare unwillkürliche direkte Reaktionen des Körpers auf die ES.
Oder:
Die Zuckungen sind eine Reaktion auf einen dritten Reiz, und die vegetative Reaktion führt sowohl zu den Stromschlägen wie auch zu einer ES. Das ist auch denkbar.
Da ist es am besten, wenn Sie immer ein Buch mit den aktuellen Blutdruckwerten mit sich tragen, dann können Sie die normale RR-Einstellung beweisen. Wenn im KH eine RR-Therapie begonnen würde, wäre das aber vermutlich auch nicht so schlimm, denn Ihre Werte sind wahrscheinlich im KH ständig erhöht.
Gruß
C. Altmann

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11.12.2006, 02:10 Uhr
Antwort

Hallo Dr. Altmann,

danke für Ihre rasche Antwort.

Kann denn dieser Schmerz auf etwas gefährliches hinweisen? Ich mach mir echt Sorgen, denn bisher wurde das ja noch niemals aufgezeichnet, und ein Event-Recorder würde mir auch nichts nützen, denn es dauert ja immer nur für den Moment eben EINER ES. Es tut derartig heftig weh, so stelle ich mir eine Angina pectoris vor, nur halt eben viel länger. Und alle Mediziner sagen immer nur, eine ES TUT NICHT WEH!!!!!
Was meinen Sie mit dritter Reiz, was sollte das z.B. sein?

Das mit dem RR werde ich so machen, aber ist es denn nicht gefährlich, eine RR-Senkungstherapie zu machen und der RR ist in Wirklichkeit normal bis niedrig? Z.B. gestern abend hab ich wieder gemessen, da war er 105/63.....da würde ich doch mit Hochdruckmedikation nicht mehr von der Couch hochkommen, oder?

Danke nochmals vorneweg für Ihre Antwort.
K.

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11.12.2006, 03:10 Uhr
Antwort

Ich dachte an eine Nervenenklemmung an der Wirbelsäule, die dann eine momentane Verspannung mit stromschlagartigem Schmerz und gleichzeitig als Schmerzreaktion die ES auslösen würde.
Gruß
C. Altmann

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