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Salven doch gefährlich?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

22.11.2006 | 12:14 Uhr

Sehr geehrter Dr. Altmann,

ich bin durch ein anderes Forum auf folgenden WIderspruch gestossen und würde gerne Ihre Meinung dazu hören.

Ich leide seit einigen Monaten unter sehr häufigen ventrikulären Extrasystolen. Manchmal tagelang jede Minute mehrere VES. Also oft tagelang ca. 10.000 VES/pro Tag.

Untersucht wurde ich mehrfach kardiologisch mittels Ultraschall, EKG, BElastungs-EKG und LAngzeit-EKG.

Immer wurde mir gesagt (auch in diesem anderen Forum), VES seien - egal in welcher Form und Häufigkeit sie auftreten und auch Salven - beim herzgesunden harmlos und würden nicht in KAmmerflimmern übergehen.

Jetzt wird dort gesagt, dass man auch nach einer Herzkatheteruntersuchung ohne krankhaften Befund bei aufgetretenen SAlven in Gefahr wäre und nur eine EPU eine Gefährdung ausschliessen könne.

Das widerspricht sich ja total. Da kann ich und viele andere Betroffene ja alle kardiologischen Normal - oder herzgesund Befunde in die Tonne treten. Muß also wirklich jeder erst eine EPU machen lassen, um sagen zu können, dass zahlreiche VES harmlos sind und nicht in Kammerflimmern übergehen können? Ich kann ja nicht davon ausgehen, dass bei 10.000 oder mehr VES pro Tag nicht auch Salven dabei sind, die nur noch nicht eingefangen wurden.

Wieso wurde dann immer wieder betont, wenn alle Standartuntersuchungen in Ordnung waren, können Ihnen selbst Salven nicht gefährlich werden???

Ich verstehe überhaupt nichts mehr und bin total verunsichert jetzt.
Ich kann doch nicht jeden Tag mit einem LAngzeit-EKG herumlaufen, um mal die CHance zu haben solch eine eventuell auftretende Salve aufzuzeichen? Und nur weil ich bisher keine aufgezeichnet habe brauche ich keine EPU?

Ich bin sehr gespannt auf Ihre Meinung und bedanke mich im voraus.

Mit freundlichen Grüßen

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22.11.2006, 02:19 Uhr
Antwort

Hallo,

ich bin froh das Du diese Frage gestellt hast, bin selber total verunsichert durch den beitrag den ich auch gelesen habe. Ich bin selber betroffen von massig ES, habe auch t-negativierungen im Ekg, trotzdem sagt mein kardiologe mein herz wäre super gesund und ich soll mir keine sorgen machen. Das fiel mir trotzdem immer schwer, auch wegen der t-welle immer verändert ist. Ich gehe 1 mal im jahr zum echo, belastungs ekg, habe auch ein stressecho machen lassen, ohne befund. trotzdem hätte ich jetzt am liebsten ne EPU oder einen herzkatheter. Schon wegen der T-negativierung. Das regt mich total auf und ich bin auch sehr verunsichert und hab ganz arg angst....

lg,

Karina

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23.11.2006, 09:15 Uhr
Antwort

Hallo,

ich würde auch gerne wissen, wann solche Salven gefährlich werden können, sie schrieben ja immer nur auf Kreisbahnen beruhende Salven wären gefährlich und ektope nicht. Nun habe ich gelesen , dass diese beim Herzkranken auch zu Kammerflimmern führen können. Kann man denn auch ektope Salven in einer EPU diagnostizieren.

Ich hatte eine EPU vor 3 Jahren, die war unauffällig, seitdem interessiert sich keiner mehr so richtig für mich. Ich habe aber oft das Gefühl sehr viele ES hintereinander zu haben und mir wird danach richtig schwindelig, dass kommt 100% von der Rythmusstörung.

Sind auch ektope Salven in einer EPU auslösbar, und was für Krankheiten sind für die gefährlichen Kreisbahnen verantwortlich. Ich meine , ich könnte ja jetzt irgendsoeine Krankheit bekommen haben und müßte eigentlich dann wieder zur EPU um sicher zu sein. Allerdings fand ich die Untersuchung nicht sehr angenehm.

Herzliche Grüße

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24.11.2006, 04:50 Uhr
Antwort

1.
Der plötzliche Herztod kann im extremen Einzelfall jeden herzgesunden Menschen - extremer Einzelfall!!
2.
VES als einzelne Ereignisse sind immer harmlos.
3.
VES als Salven sind bei sonst sicher gesundem Herzen immer harmlos.
4.
10000 VES an sich bedeuten keine Gefahr. Ursachenforschung wurde sicher betrieben (Sschilddrüse etc.). Salven haben andere Mechanismen als einzelne VES, da gibt es nicht unbedingt Übergänge.
5.
Nur wenn Verdachtsmomente für krankhafte elektrische Kreisbahnen im Herzen bestehen, dann kommt die EPU ins Spiel.
Gruß
C. Altmann

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24.11.2006, 04:52 Uhr
Antwort

Um das mal auf eine einfache Formel zu bringen:
Gutes Echo und guter Fahrradtest schlagen schlechtes EKG.
Nicht das EKG entscheidet, sondern die Risikobewertung.
ES allein sind kein Grund für Katheter oder EPU.
Natürlich sollte man nachdenken, woher die ES kommen.
Genau das gilt auch für die T-Negativierungen.
Gruß
C.Altmann

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24.11.2006, 04:55 Uhr
Antwort

Ektope Salven können nicht zuverlässig ausgelöst werden. Es kann mal vorkommen, dass man sie erwischt und vielleicht sogar orten kann.
Die gefährlichen Kreisbahnen sind überwiegend angeboren, können aber auch durch Narbenbildung nach Entzündungen, Verletzungen oder Infarkten oder Operationen am Herzen entstehen, aber eigentlich nicht so von allein.
Gruß
C.Altmann

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