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Salven / Extrasystolen: Angst

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage an Experte-Schaps

27.05.2013 | 12:04 Uhr

Hallo,

zu allererst: Ich (24 Jahre alt) bin bereits in Behandlung bei meinem Hausarzt und jetzt zum Facharzt überwiesen. Der Termin ist leider erst in einem Monat, daher bin ich sehr an Ihrer Einschätzung interessiert.

Ich habe seit meiner Pubertät schon immer mal Herzrhythmusstörungen in Form von "doppeltem Herzschlag" über ca. 30-60 Sekunden gehabt, dies hat sich bei einer EPU als erregendes Gewebe im Vorhof erwiesen und eine erfolgreiche Ablation hat vor drei Jahren stattgefunden. Danach war bis auf einzelne Extrasystolen Ruhe.

Seit einigen Wochen habe ich jedoch wieder Herzrhythmusstörungen, die sich nicht nur auf einzelne Schläge belaufen:

- Vier Mal hatte ich beim Sport das Gefühl, dass mein Herz vollkommen unkontrolliert stolpert - das längste Mal über ca. 30-60 Sekunden. Nach Aufhören mit Sport und Ändern der Körperhaltung hat dies schnell aufgehört. Begleitsymptome waren Panik und dadurch weiche Knie und ein hoher Puls, aber keine Bewusstlosigkeit o.Ä. . Zudem fühlt sich mein Herz dann "wie unter Strom" an, ich merke genau wenn ich wieder Sport machen könnte ohne dass das wieder anfängt. Das Gefühl ähnelt dem Kitzeln in den Bronchien beim Hustenreiz.

- Ein Mal hatte ich in Rückenlage vier Extrasystolen am Stück. Auch das hat nach Umlagern sofort aufgehört.

Mein Hausarzt hat ein EKG (unauffällig), Blutbild (unauffällig), Ultraschall Herz+Schilddrüse (Unauffällig) Urintest (unauffällig) und zwei Langzeit-EKGs angefertigt, die er auch als unauffällig eingestuft hat - die Beschwerden sind dabei auch nie aufgetreten. Bei den Langzeit-EKGs sind aufgetreten (erstes EKG / zweites EKG):

SVT (0 / 1)
SVES (86 / 52), Max. pro Stunde 12
Fehl. QRS (46 / 24), Max. 1,9 Sekunden
VES (36 / 3), Max. pro Stunde 15

Tachykardien bzw Bradykarien sind alle erklärbar (Sport bzw. Ruhe).

Ich habe wie schon beschrieben vor allem während der Störungen, aber auch ansonsten echt Angst, dass hinter den längeren Anfällen etwas Schlimmes hinter steckt und ich mir Sorgen machen muss, Kammerflimmern zu bekommen bzw. am plötzlichen Herztod zu sterben. Da ich in Sachen Angst eh anfällig bin, schränkt mich das Ganze auch im Alltag ein und ich komme aus dem Grübeln nicht mehr raus - erst recht, wenn innerhalb der vergangenen Tage das Herz mal wieder rumgestolpert ist. Können Sie einschätzen, ob dieses Risiko real besteht bzw. ob eine lange Wartezeit auf einen Termin vertretbar ist?

Vielen Dank für Ihren Einsatz,
Mathias

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Bisherige Antworten
Experte-Schaps
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31.05.2013, 18:32 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

ja - ich denke das Risiko einer langen Wartezeit ist vertretbar, da Sie ein sehr gut ausgefallenes Langzeit-EKG vorweisen können und alle Episoden mit Tachykardie und Bradykardie bei Ihnen erklärbar sind.

Auf Grund Ihrer Vorgeschichte wird es sich eher um ein Rezidiv Ihrer Herzrhythmusstörungen handeln, als um eine lebensgefährliche neue Herzrhythmusstörung in Form von Kammerflimmern.

"Herzlicher Gruß",

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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