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Rezidiv nach Ablation

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

02.09.2005 | 06:42 Uhr

Sehr geehrter Dr. Altmann,

ich habe eine Frage. Ich hatte ende Juni eine RF-Ablation bei einer AVNRT. Einige wochen danach hatte ich vermehrtes Herzstolpern was ich vorher nie hatte. ( Bin 21) Irgendwann folgte auf dieses Stolpern auch wieder eine Tachykardie. Aber diesmal nicht so schnell. Vor der Ablation waren die Frequenzen zwischen 180 und 200 jetzt zwischen 140 und 160. Hatte auch ein Langzeit EKG wo inadäquate Sinustachykardieen zu sehen waren. Bei einer Episode meinte mein behandelnder Internist wäre keine eindeutige P-Well erkennbar. In den letzten Wochen habe ich sehr häufig Herzrasen aber ohne vorherigem Herzstolpern. Meistens nach körperlicher Anstrengungen oder ruckartigen Bewegungen z.B. Bücken. Bei den körperlichen Anstrengungen ist es aber nur manchmal. Es gibt _Tage da kann ich ohne Probleme Sport machen ( Inlineskaten) und an anderen geht die Frequenz sofort hoch! Die Ärzte im Krankenhaus haben trotz nur dokumentierten inadäquaten Sinustachykardieen zu einer erneuten EPU geraten. Ich weiß aber nicht ob ich die machen lassen soll, da die letzte 2 Stunden gedauert hat und sehr schmerzhaft war. Könnte es sich ihrer Meinung nach nach meinen Schilderungen um ein Rezidiv handeln??

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Sandra S.

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02.09.2005, 10:23 Uhr
Antwort

Die Original-Tachykardie ist das nicht. Es gibt aber Stromkreise, die durch die Ablationsnarben verändert oder sogar erst gebildet werden. Die Entscheidung für oder gegen eine neue EPU muss nach den gleichen Kriterien getroffen werden wie beim ersten Mal: Häufig? Belastend? Nicht durch einfache Tabletten zu unterdrücken? Gefährlich wegen Bewusstseinsstörungen? Stimmen die EKG - Zeichen? usw. Was Sie brauchen, sind weitere echte 12-Ableitungen -EKG -Aufzeichnungen der neuen Tachykardie.
Gruß
C.Altmann

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22.09.2005, 11:46 Uhr
Antwort

Hallo,
ich hatte Anfang des Jahres eine sehr schlimme Herzrythmusstörung mit einem ständigen Puls von 150. Die Spezialisten des Herzzentrums hier in Wuppertal könnten das direkt zuordnen und namen eine Ablation des Istmus im rechten Vorhof vor. Während der Ablation trat ein Vorhofflimmern auf, das sich hartnäckig hielt und eine genaue Überprüfung der Ablation nicht mehr möglich machte. Die Ablation musste später vervollständigt werden. nach der zweiten Ablation kehrten die Herzrythmusstörungen wieder zurück. Ich dachte es sei Vorhofflimmern, es stellte sich aber herraus, das es ein Atypisches Vorhofflattern wieder ausgelößt im rechten Vorhof war. Auch dieses wurde erfolgreich Abladiert. keine Woche später hatte ich wieder Herzrythmusstörungen, diesmal war es eindeutig linksseitiges Vorhofflimmern. Da mein Herz mitlerweile sehr unter dem ständigen Herzrythmusstörungen gelitten hatte und Medikamente nicht mehr halfen, habe ich mich für eine weitere Ablation des linken Vorhofs entschieden. Diese Ablation ist neulandmedizin, und recht Risikoreich. Aber das Risiko einen bleibenden Schaden zu behalten war definitiv größer. Ich hatte vorher seit Anfang 2001 ständig Rythmusstörungen und glaubte die aushalten zu können. Aber es wurde immer schlimmer. Diese Herzrythmusstörungen namen nicht nur an Intensität zu, sie änderten sich auch langsam. Sie dauerten immer länger. Nach den Ablationen wurde es nicht sofort besser, es schien eher so, als wenn mit jeder Ablation ein Teil im Herzen ausgeschaltet wurde, das für jeweils eine Art der Herzrythmusstörung verantwortlich war. Die letzte Ablation war dann auch die, die entgültig Ruhe brachte. Ich habe seit nunmehr 5 Wochen keine Herzrythmusstörungen mehr bekommen und komme langsam wieder zu alter STärke. Leider ist das so, manchmal reicht es nicht nur einmal abladiert zu werden. Noch ein Tip: Sie können darum bitten während der Ablation schlafen zu dürfen. Wenn Sie mehr Informationen brauchen: Horlitz, Marc [[email protected]]
MFG
Burkhard Weilandt

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23.09.2005, 12:27 Uhr
Antwort

Puh, da haben sie wirklich eine lange Leidensgeschichte hinter sich.
Gerade bei jungen Menschen mit stark beinträchtigenden Rhythmusstörungen spricht vieles dafür, einmal mit der Baltion definitiv zu behandlen, weil ja sonst über Jahrzehnte Medikamente genommen werden müssen.
Dass nach einer Ablation die gleichen oder neue Rhythmusstörungen wiederkommne, ist auch nciht so selten, aber ein Verlauf wie Ihrer dürfte schon die Ausnahme sein.
Eine wichtige Beobachtung auch aus wissenschafltichen Studien mit Mikrowellen-Ablationen, an denen wir beteiligt sind,ist, dass die Rückkehr in den normalen Rhythmus aus dem Vorhofflimmern nach der Ablation manchmal erst nach 6 Monaten stabil gelingt, dann hält der Rhythmus aber auch. Das heißt, dass die ersten Monate nach der Ablation rhythmusmäßig manchmal etwas konfus sind, man aber nciht unbedingt gleich nochmal abladieren muss.
Gruß
C.Altmann

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