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Reise in grosse Höhen nach Herzinfarkt

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

20.03.2007 | 04:48 Uhr

Im Mai 2006 hatte ich einen Herzinfarkt mit ?proximal subtotaler RCX-Stenose. Ich bin 61 Jahre alt
Es wurde ein Axxion Stent gesetzt.
5 Monate später wurde eine InStent-Restenose mit Ballon wieder aufgeweitet.
Weitere Untersuchungen EKG, Ultraschall etc. unter Belastung waren zufrieden stellend.
Betablocker, AT1 Antagonisten und ACE Hemmer führten jeweils zu grossen Nebenwirkungen, da ich leichtes, kontrollierbares Asthma habe. Jetzt nehme ich Kalzium Antagonisten zur Blutdruckkontrolle der vorher bei ca 140 zu 90 mit Pul Mitte 50 war.
Auf Ihrer Internetseite habe ich folgendes gelesen:
?Im Urlaub sollte der Infarkt-Patient große Höhen- und Temperaturdifferenzen vermeiden. Reisen in die Tropen und ins Gebirge sind somit tabu.?

Im nächsten Jahr möchte ich eine Autoreise in Regionen über 3000 Meter machen,. Trifft nach ca 2 Jahren nach Infarkt o.a. Aussage noch zu?

Mit freundlichen Grüssen Hans

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20.03.2007, 05:59 Uhr
Antwort

Ich kann relativ sicher (auch durch eigene Untersuchungen) sagen, dass Herzkranke mit stabiler Herzkrankheit ohne weiteres bei vernünftigem Verhalten bis 3.000 m Höhe Urlaub machen können. Wir haben im letzten Jahr eine Reisegruppe mit 120 Herzpatienten bis auf 3.000 m Höhe mitgenommen und etwa auf 2.500 m Fahrrad-Tests an diesen Patienten durchgeführt mit sehr günstigen Ergebnissen.
Problematisch wird es dann, wenn die Krankheit instabil ist, oder wenn zusätzliche andere Krankheiten bestehen, insbesondere Lungenkrankheiten, oder wenn der Patient sich unvernünftig verhält, also nach raschen Höhenanstieg sich zu schnell körperlich belastet. Ich hoffe so etwas haben sie nicht vor.
Wenn die maximale Reisehöhe bei ihnen 3.000 m ist und die Herzkrankheit stabil ist, und sie im Wesentlichen beschwerdefrei sind mit einer guten Belastbarkeit, sehe ich keine Probleme bei dem Projekt.
Gruß
C. Altmann

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20.03.2007, 06:42 Uhr
Antwort

Danke für die schnelle Antwort,

die Reise soll u.a. nach Lhasa in Tibet gehen. Höhe 3600 Meter.
Eine langsame Anpassung ist schon durch den Weg gegeben.
Ich möchte sie jetzt nicht auf den Meter festlegen, aber ist bei dieser Höhe das Risiko noch kalkulierbar ?

Hans

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21.03.2007, 07:40 Uhr
Antwort

Für eine Reise deutlich über 3000 Meter kann und möchte ich keine Aussage machen. Darüber hinaus müssen Sie beachten, ob am Ort der Reise eine schnelle und fachlich hoch qualifizierte medizinische Betreuung anzunehmen ist oder nicht (bei einer guten Auslands-Krankenversicherung können sie heutzutage fast überall auf der Welt hervorragende medizinische Betreuung finden, ich weiß aber nicht, ob dass auch in Tibet gilt).
Wenn sie die Reise machen, wäre eine langsame Höhenanpassung unter sorgfältiger Beobachtung aller Beschwerden und Symptome und eine Vermeidung jeglicher körperlicher Belastungen in den ersten Tagen des Aufenthaltes sicherlich von entscheidender Bedeutung.
Ich kann ihnen aber nicht von dieser Stelle zu der Reise raten.
Gruß
C. Altmann

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21.03.2007, 09:42 Uhr
Antwort

Hallo Hans,

ich hoffe, Herr Dr. Altmann hat nichts dagegen, dass ich kurz meine Erfahrungen berichte.

Ich wurde 1999 bypass-operiert, hatte allerdings keinen Infarkt.

Wir machen gerne Bergurlaub. Vor 3 Jahren waren wir in Zermatt. Wir sind zur Hörnli-Hütte am Matterhorn gewandert. Losgegangen sind wir bei ca. 2.500 m (Bergstation der Seilbahn) und haben ohne Probleme die Hörnli-Hütte erreicht. Sie liegt aber nur auf 3.260 m.

Vor 2 Jahren sind sind wir auf Teneriffa bis zur Bergstation der Seilbahn des Teide gewandert. 3.550 m, auch ohne Probleme.

Mit der Seilbahn zum Teide bin ich 1999, ziemlich bald nach meiner Herz-OP, auch gefahren. Damals hatte ich Angst, dass etwas passieren könnte, denn an der Talstation hängt auf deutsch ein Hinweis, dass Herz- Kreislaufkranken von der Fahrt abgeraten wird. Ich wollte es aber trotzdem und es war alles okay.

Ich wünsche Dir viel Spaß bei Deiner Reise.

Viele Grüße
Ruth

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21.03.2007, 12:44 Uhr
Antwort

Von Ihnen kommen ja eigentlich immer sehr ermutigende und positive Nachrichten.
Je besser der Betroffene seinen Körper kennt, auf Signale reagieren kann und auch mit Bewegung und Veränderung umgehen kann, desto weniger Gefahr wird letztendlich drohen.
Danke für diese Mitteilung.
Gruß
C. Altmann

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