Hallo,
ich habe mal eine Frage zum QT-Syndrom: Ist das erworbene QT-Syndrom einer vorübergehende Störung, d.h. verschwindet die verlängerte QT-Zeit nach Absetzen der Medikamente wieder oder ist es eine dauerhafte Krankheit, die durch Medikamente ausgelöst werden kann?
Uns ist sie erworbene Variante eigentliche genauso gefährlich wie die angeborene oder tritt hierbei der plötzliche Herztod seltener auf?
Besten Dank

QT-Syndrom
Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

Antwort
Ergänzung: Ich hatte bei meinen EKGs QTc-Wert zwischen 420 und 450, einmal aber auch 456. Kann man anhand dieser Werte ein Long-QT-Syndrom sicher ausschließen?
Habe sehr große Angst einfach tot umzufallen.

Antwort
Erworben heißt, dass durch äußere Einflüsse eine QT Verlängerung herbeigeführt wurde, die dann gefährliche Auswirkungen haben kann. Salzmangel, Medikamente etc. spielen hier eine Rolle. Die Gefahr besteht nur solange der äußere QT verlängernde Einfluss anhält. Nach Dosisminderung oder Absetzen der ursächlichen Meidkamente oder Ausgleich von Salzmangel ist das Problem behoben. Das Risiko hängt von der Länge QT aber auch von anderen Faktoren ab.
gruß
C. Altmann

Antwort
100% ausschließen kann man an Hand der angegebenen Werte ein Long QT Syndrom nicht,
ABER:
QTc hat als Grenzwert bei Frauen etwa 470 msec.
Es gibt im EKG manchmal eine Zusatzwelle, die U-Welle. die darf nicht in die QT Zeit einbezogen werden. Sonst bekommt man viel zu lange Zeiten. Der Arzt sollte das EKG genau selbst beurteilen (nicht nur der EKG-PC).
QTc Verlängerung kann was mit Kalziummangel, mit Kaliummangel, mit Medikamenten (Magen Darmmittel, Antibiotika, Antidepressiva) zu tun haben. Es gibt auch vererbte Formen. Krankhafte QTc Verlängerungen weisen auf ein erhöhtes Risiko von Rhythmusstörungen hin.
Dazu kommt, dass ein long QT Syndrom immer mit einer Erkrankung und nicht nur mit einem Befund verbunden sein muss. Die Krankheit könnte in Bewusstseinsstörungen oder nachgewiesenen Rhythmusstörungen bestehen. Dazu käme eine Familien Vorgeschichte. Und die QT Zeit müsste in allen EKGs pathologisch verlängert sein, nicht nur ab und zu.
Legen Sie bitte so mehrere EKGs bei einem Kardiologen vor.
Ich sehe bei Ihnen keine Gefahr.
Gruß
C. Altmann

Antwort
Vielen Dank,
ich bin auch im November im KF mal komplett kardiologisch durchgecheckt worden (auch mit Belastungs- und Langzeit EKG). Das wäre ja sicherlich aufgefallen, oder? Ich mach mir halt leider große Sorgen, weil meine Werte immer im oberen Grenzbereich sind. Oder gibt es viele Frauen, bei denen das so ist? Ich frage mich halt immer, was ist eigentlich normal?
Vor allem mache ich mir große Sorgen, dass falls ich ein Long-QT Syndrom haben könnnte, mein 4-jähriger Sohn auch betroffen sein könnte. Eine familiäre Vorgeschichte habe ich aber nicht und auch keine Symptome.
Ich fürchte ich bin in einer sehr dummen Angstschleife gelandet.
Wie komme ich da nur wieder raus?
Liebe Grüße

Antwort
Nach Ihren Informationen haben Sie nichts zu befürchten. Tatsächlich sind sie gesund. Ich hoffe, dass Sie genügend gute Vertrauenserlebnisse mit Ihrem Körper und Ihrer Leistungsfähigkeit machen, und dass sich so die Angst in den Hintergrund schiebt. Die angst darf nicht zu einem Vermeidungsverhalten führen.
Gruß
C. Altmann

Antwort
Herlichzlichen Dank nochmal,
leider ist meine Angst wirklich ein großes Problem. Ich mache mir auch Gedanken, dass mein Inernist die QT-Zeit nie nachgemessen hat. Er sagt, er kann auf einen Blick sehen, ob es normal ist. Ist das wirklich so?
Entschuldigung, dass ich so nerve, aber ich habe auch hier im Forum den Beitrag von Tina gelesen, der man schon mit einem QTc-Wert von 425 gesagt hat, sie hätte eine Long-QT.
Ich verstehe das einfach nicht.
Liebe Grüße

Antwort
Das mit dem sieht man doch sofort bezweilfe ich, ich meine, das gehört nachgemessen. Dass man sofort als erfahrener Arzt sieht, dass ein EKG normal ist, würde ich aber schon bestätigen.
425 QTc ist aus meiner Kenntnis der Literatur deutlich unterhalb des Gefahrenbereiches.
Gruß
C. Altmann