Ich treibe oft und regelmäßig Sport (Laufen, Radfahren, ...) und habe dabei je nach Belastung einen einen Puls zwischen 160 und 180. Der Maximalpuls dürfte irgendwo knapp unter 200 liegen.
Vor kurzem ist beim Lauftrainig mein Puls jedoch ohne ersichtlichen Grund beim normalen Weiterlaufen nach einem kurzen Stop innerhalb von ca. 90 Sekunden auf 240 angestiegen obwohl ich sofort mit Laufen aufgehört habe als die 190 überschritten wurden. Auf dem Bild mit den Aufzeichnungen der Pulsuhr (Siehe Link) ist das h´ganz gut erkennbar.
Kreislaufmäßig war es etwas schwummerig. Nicht extrem, allerdings deutlich unangenehm. Ich konnte langsam weitergehen und nachdem sich der Puls wieder normalisiert hatte auch wieder ruhig weiterlaufen. Als Nachwirkungen gabs ein kleines Zwicken in der linken Seite, aber auch nichts dramatisches
Prinzipiell bin ich über den neuen Maximalpuls eher überrascht als besorgt, aber ein wenig hoch finde ich das schon. Sollte man sich deswegen ernsthaft Sorgen ums Herz machen oder ist das eher ein Fall von Kann schon mal vorkommen, wenn das öfter passiert mal den Arzt besuchen.
1) http://img835.imageshack.us/img835/3758/puls.png
Plötzlich kurzzeitig erhöhter Puls (240!) beim Laufen
Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage
Antwort
Erste Frage wäre die Korrektiheit der Aufzeichnung. Die Kurve wirkt erstmal sauber.
Wie ist es mit Fehlmessung auf Grund von elektromagnetischen Impulsen oder anderen Pulsuhren?
240 kann kein normaler Sinusrhythmus sein.
Aber für eine reentry Tachykardie fehlt in der Kurve das Plateau.
wenn der Puls stimmt, war das am ehesten eine krankhafte Rhythmusstörung, die aber nur im EKG genauer analysiert werden könnte.
Eventuell reproduzieren sie mal die Belastung mit einem Langzeit-EKG Gerät um. das muss natürlich erst mit dem Arzt besprichen werden.
Gruß
C .Altmann
Antwort
Sehr geehrter Herr Dr. Altmann,
vielen Dank für Ihre Antwort. Vielleicht darf ich meine Angaben noch etwas präzisieren.
Die Aufzeichnung an sich sollte insoweit korrekt sein, als dass es keine Fehlfunktion der Pulsuhr im Sinne eines Wackelkontaktes oder Übertragungsfehlers sein dürfte. Die Uhr (Garmin Forerunner) ist bisher ausgesprochen zuverlässig und hat stets plausible Messwerte angezeigt. Die Übertragung erfolgt verschlüsselt, so dass eine Störung durch andere Uhren ausgeschlossen werden kann.
EM-Impulse, die die Messung direkt am Brustgurt stören sind natürlich nicht auszuschließen aber eher unwahrscheinlich (keine Straßenbahn, Oberleitungen, Fahrzeuge, o. ä. in der Nähe). Auch die Koinzidenz mit dem Unwohlsein wäre höchstens durch den Placebo-Effekt bei der Beobachtung der rasant ansteigenden Messwerte zu erklären :-)
Ich teile Ihre Einschätzung, dass der Messwert kein normaler Puls sein kann. Zum einen würde ich wahrscheinlich nicht auf 240 kommen, zum anderen hat es sich zwar komisch angefühlt und kreislaufmäßig merkte man, dass etwas im Argen war. Aber es hat sich nicht wie >190, sondern eher wie ein Stolpern bei 170 BPM angefühlt.
Das Langzeit-EKG ist sicher ein guter Tipp, aber wie geht man sowas am besten an? Da das bis jetzt eine einmalige Geschichte war möchte ich bei meinem Hausarzt keinen unnötigen Wind machen um dann in der Kategorie Hypochonder zu landen. Noch dazu, wo die Reproduzierbarkeit nicht von vornherein gegeben ist. Auch findet der das bestimmt nicht toll, wenn man als Patient mit hausgemachten Hypothesen daherkommt.
Andererseits macht man sich ja schon etwas Sorgen und fragt sich bei jedem Zwicken ob es nur eine verspannte Rippe oder doch was Wichtiges ist und will nicht irgendwann mit einem Herzkasper beim Laufen im Wald liegen...
Mit bestem Dank für Ihr Engagement hier im Forum und vielen Grüßen!
Antwort
Am besten halten Sie doch erstmal die Unsicherheit aus und warten, ob das nochmal auftaucht. Dann hätten Sie aber ohne weiteres genug Anlass für ein 24 h Langzeit-EKG. Was Sie während der Aufzeichnung sportlich machen, wird Ihnen ja nicht vorgeschrieben. Da wäre also so ein Versuch möglich.
Gruß
C. Altmann
