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Pleuraerguss

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

20.10.2022 | 10:41 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

ich war seit 2020 nun viermal in einer Klinik, um  zu klären woher meine leichtgradige Herzinsuffizienz kommt (EF 48%). Leider wurde bis heute keine Erklärung gefunden.

Zeitgleich habe ich stetig einen geringen (hämodynamisch nicht wirksamen) Perikarderguss und einen Pleuraerguss -mal geringer, mal ausgedehnter.

Wegen des Pleuraergusses nehme ich Torasemid und die Meinung der Ärzte ist, dass er von der Herzinsuffizienz kommt.

Nun wollte ich mal eine weitere Meinung dazu hören, denn wie gesagt ist die Herzinsuffizienz gar nicht so ausgeprägt und außerdem gibt es keinen pulmonalen Hochdruck. Kann eine so leichte Herzinsuffizienz einen Pleuraerguss verursachen und müsste dann nicht der Druck in der Lungenvene hoch sein?

Gäbe es noch eine weitere Erklärung für gleich zwei ständige Ergüsse, abseits der leichten Herzinsuffizienz? Ich nehme halt jetzt schon seit 2020 Torasemid und will das eigentlich nicht.

Es ist auch so, dass ich mindestens seit 2020 einen sehr starken Vit D-Mangel habe. Vorher ist dieser Spiegel nie gemessen worden. Leider hat mich erst der Kardiologe ein Jahr später darauf aufmerksam gemacht, dass ich Vit D nehmen sollte. Habe ich auch eine zeitlang, dann aber aus Bequemlichkeit wieder nicht, sodass bis heute ein Mangel besteht (aktuell 6,9). Kann der Vitamin D-Mangel auch die Ursache der Herzinsuffizienz sein? Ich habe das im Internet gelesen, da gab es eine Studie von indischen Wissenschaftlern, die das angeblich gezeigt hat.

Es ist halt seltsam, dass keine Ursache gefunden wird. Keine Entzündungen im MRT, nur eine inadäquate Sinustachykardie, gegen die ich erst Ivabradin und nun Betablocker nehme. Aber die Frequenzsenkung hatte bisher keine wesentliche Wirkung auf die EF oder den (angeblich durch die HI bedingten Pleuraerguss). Mit 7,5 mg Betablockern liegt die Frequenz meist zwischen 80 - 90. Jetzt wird halt gesagt, dass die HI davon kommt!? Aber sicher ist man sich da doch nicht.

Das sind jetzt viele Fragen auf einmal, Entschuldigung. Ich will nur nicht unnötig Medikamente nehmen wie Torasemid, wenn der Pleuraerguss möglicherweise gar nicht vom Herz kommt.

Ach ja, Klappeninsuffizienzen und KHK wurde ausgeschlossen als Ursache.

 

Danke, danke!

 

Herzliche Grüße

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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26.10.2022, 19:56 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

verzeihen Sie bitte unsere so verspätete Antwort.
Wir können das aus der Ferne natürlich nicht richtig und abschließend beruteilen. Letztlich gibt es aber für die Entstehung eines Ergusses (egal wo) verschiedene Ursachen. Grob kann man sagen, dass der Erguss entweder dadurch zustande kommt, dass zu viel Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Gewebe austritt oder dass die ausgetretene Flüssigkeit nicht richtig abfließt. Dafür gibt es ebenfalls wieder verschiedene Ursachen.
Zum einen kann es sein, dass das Blut zu "dünn" ist und deswegen aus den Gefäßen fließt. Das würde sich dann aber wahrscheinlich auch in anderen Bereichen oder Organen zeigen. Das Blut kann z.B. bei Mangelernährung oder bei einer gestörten Nierenfunktion zu dünn werden. Möglich ist auch, dass z.B. durch eine Entzündung die Blutgefäße erweitert sind und deshalb die Flüssigkeit aus dem Blut nach draußen dringt. Ähnlich kann es sein, wenn das Blut einen zu hohen Druck hat.
Auf der anderen Seite kann es sein, dass die Flüssigkeit nicht abtransportiert wird, da das Lymphsystem nicht richtig arbeiten kann. Einen Lymphabfluss aus der Pleura gibt es, allerdings ist dieser anatomisch nicht ganz geklärt. Theoretisch wäre das vorstellbar, wenn z.B. ein in den Abfluss eingeschalteter Lymphknoten gestört ist. Wie realistisch das ist, können wir nicht abschätzen.
Letztlich können wir natürlich wie schon gesagt nicht sagen, was bei Ihnen die Ursache ist. Am naheliegendsten wäre tatsächlich, dass es irgendwie mit der Insuffizienz zusammenhängt. Ein Erklärungsversuch wäre dann, dass die Blutgefäße geweitet sind, dadurch ließe sich kein Hochdruck messen, aber die Flüssigkeit tritt trotzdem aus.
Um die Ursache besser bestimmen zu können, sollte immer die Zusammensetzung der Flüssigkeit bestimmt werden. Dadurch lassen sich Rückschlüsse ziehen, beispielsweise, ob eine Entzündung vorliegt oder ob andere Bestandteile in der Flüssigkeit zu finden sind.
Auch wenn der gestörte Lymphabfluss eher unwahrscheinlich ist, sollte er vielleicht doch im Hinterkopf behalten werden. Vielleicht können Sie darüber nochmal mit Ihrem Arzt sprechen.
Aber ja, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel damit zusammenhängen kann, stimmt auch. Wir können aber nicht sagen, wie ausgeprägt das dann wäre.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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