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Orgasmus nach Herzinfarkt

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

17.04.2006 | 12:54 Uhr

Sehr geehrter Dr. Altmann,

am 14.04.06 wurde mir nach einem Vorderwandinfarkt ein Stend eingesetzt. Mein Zustand hat sich stabilisiert und ich habe bereits das Krankenhaus auf eigenen Wunsch verlassen. Ein Belastungs EKG steht noch aus.

Der Wunsch nach sexueller Befriedigung ( eventuell durch Masturbation ) ist sehr stark. Bisher habe ich ausser einer allgemeinen Aussage des Assistenzarztes keine konkrete Antwort auf meine Frage erhalten. Ein Spaziergang von 1 km heute morgen hat keinerlei Beschwerden verursacht.

Ihrer Antwort entgegensehend verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Marco

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17.04.2006, 11:08 Uhr
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Hallo Marco, ich bin zwar nicht Herr Dr. Altmann, aber kann dazu sagen, dass es völlig normal ist. Jedenfalls hat ein Prof. einen Vortrag zu diesem Thema auf meiner Reha gehalten - hatte selbst einen HI. Es ist nicht belastend und fördert auch nicht die Sterblichkeitsrate.

Mit besten Grüsse
Marita

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18.04.2006, 08:41 Uhr
Antwort

Hallo Marco,

seit meinem Herzinfarkt muss ich dauerhaft Metoprolol (einen Betablocker) einnehmen. Dieser mindert zwar nicht meine sexuelle Lust oder Erregbarkeit, wohl aber die körperliche Ausdauer (nicht nur beim Sex) und Belastbarkeit. Der Herzinfarkt selbst stellt hier das geringere Problem dar, aber die Medikamente und deren Nebenwirkungen schwächen mein Sexualleben.

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18.04.2006, 09:51 Uhr
Antwort

Sexuelle Aktivität nach einem Herzinfarkt ist ein Stück Normalität und gehorcht den gleichen Spielregeln wie jede andere körperliche Aktivität. Die Grundregeln heißen Beschwerdefreiheit hinsichtlich Luftnot und Angina pectoris, Beachten des Trainingspulses, den sie aus der Reha kennen müssten, und Vermeiden von starken Pressmanövern (ruhiges Durchatmen). Wenn Sie Ihren Trainingspuls nicht kennen: Der wird aus dem Fahrradtest ermittelt, den Sie hoffentlich nach dem Infarkt gemacht haben, und zwar etwa als 75% der Pulsspanne zwischen Ruhepuls und maximalem Puls.
Gruß
C. Altmann

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18.04.2006, 09:54 Uhr
Antwort

Das stimmt grundsätzlich, aber man kann sich bei jeder körperlichen Aktivität eben auch so anstellen, dass man den Körper gefährdet. Ich habe das kürzlich bei einem Alpenprojekt mit Herzkranken nochmal erlebt. Man muss sich unter Beachtung der Spielregeln eben vorsichtig rantasten. Das gilt auch für Sauna, Wandern, Urlaub, Schwimmen usw.
Gruß
C.Altmann

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18.04.2006, 09:57 Uhr
Antwort

Das ist bekannt und wäre für mich ein Grund, den BetaBlocker versuchsweise zu wechseln, hier käme Carvedilol oder Nebivolol als Alternative mit geringerer Wirkung auf die Erektion in Frage. Viagra und Co. ist für Herzkranke zulässig, solange keine Nitrate regelmäßig eingenommen werden müssen oder vermutlich bei Belastung wie beim Sex eingenommen werden müssen. Nitrate sind u.a. Nitrospray, Nitrangin, Isoket, Pentalong, ISMO, Corvaton, Molsidomin usw.
Gruß
C. Altmann

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