Hallo,
mein Mann hatte am 8.12.06 innerhalb eines Jahres den 2. Herzinfarkt beim Stent einsetzten. Er hat mitleiweile 9 Stück! Der Kardiologe sagte uns, daß man ihm keinen Baypass am vorderen linken Herzkranzgefäß mehr einsetzen kann, da in diesem Gefäß 7 Stens sitzen und kein Platz ist um einen Baypass zu befestigen. Beim letzten Infarkt versuchte man das schon wieder (alle 3 monate Katheteruntersuchung und Dehnen mit Stent setzen innerhalb eines Jahres)verschlossene Gefäß zu öffnen. Dabei schloß sich ein Seitenast und man konnte das große Gefäß auch nicht mehr öffnen. Der Arzt sagte uns, daß das Herzkranzgefäß nicht meht geöffnet werden könne. Das heißt, daß mein Mann mit 2 Herzkranzgefäßen leben muss, wobei das andere vordere auch schon 2 Stens hat. Wir würden auch gerne mit Patienten Kontakt aufnehmen, die das gleiche Problem haben! Können Sie uns bitte ein paar Tips und etwas zu einem Leben mit 2 Herzkranzgefäßen sagen! Vielen Dank!
B. Fuß

Nur noch 2 Herzkranzgefäße
Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

Antwort
Wenn ich richtig verstehe, ist bei einem der letzten Versuche, einen Stent in die Vorderwandader einzusetzen, ein Seiten Ast verschlossen worden. Dies würde aber nicht bedeuten, dass ihr Mann nur noch 2 funktionierende Koronargefäße hat, sondern dass vermutlich alle drei Gefäße ausreichend durchblutet sind, aber ein Seitenast der Vorderwandader eben nicht mehr. Ob das überhaupt ein gravierender Nachteil ist, kann i nso nicht beurteilt werden. Einmal kann es sein, dass der Seitenast kein lebensfähiges Herzmuskelgewebe mehr versorgt. Zum anderen kann der Körper auch mikroskopisch kleine eigene Bypass Gefäße ausbilden, die die Durchblutung in den Bereichen gewährleisten, wo Adern verschlossen sind. Letztlich kommt es auf die Funktion des Herzens ihres Mannes unter Belastung an (Ergometrie, Szintigraphie, Stress-Echokardiographie).
Gruß
C. Altmann

Antwort
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Bei meinem Mann ist das linke vordere Herzkranzgefäß und ein Seitenast verschlossen. In dem großen Herzkranzgefäß sind mitlerweile 7 Stens gesetzt worden. Man sagte uns, daß man an diesen Gefäßen nichts machen wird: sie bleiben zu! So hat mein Mann nur noch 2 durchläßige Herzkranzgefäße!
Er ist z.Z. in Reha und schafft auf dem Ergometer mal gerade 50 Watt . Zudem soll er noch zur Bonner Uni-Klinik um dort ein Stressardiogramm im MRT machen zu lassen. Per Sono sagte man ihm, daß mehr zerstört wäre, als man gedacht hat. Er hat auch bei Anstrengung immer Druck auf der Brust. Ist das dadurch, daß das Gefäß zu ist oderwas Neues! Wir wissen es nicht.Warten jetzt die Untersuchung in Bonn erst einmal ab. Wir würden aber gerne Kontakt zu anderen Betroffenen, die auch so eine Diagnose haben, aufnehmen. Haben Sie Erfahrung, wie andere so zurecht kommen?
Ich wäre Ihnen für eine nochmalige Antwort sehr dankbar, denn ich versuche eine andere Lebensphilosophie aufzubauen, da wir 4 Kinder haben. Ich möchte so positiv denken, wie nur möglich, auch um es meinem Mann erwas zu erleichtern.
Vielen Dank!
Beate Fuß

Antwort
Es gibt Herz Pat., bei denen alle 3 großen Gefäße verschlossen sind, und die dennoch eine vernünftige Lebensqualität haben. Das Herz ist in der Lage, bei chronischen Verschlüssen von Gefäßen mikroskopisch kleine Kollateralen, also Umgehungs Gefäße, aufzubauen und dadurch die Durchblutung zu stabilisieren.
Die Belastungsuntersuchung in Bonn dürfte Klarheit darüber geben, ob sich die Durchblutungsstörung und auch die Beschwerden auf die Vorderwand beziehen oder ob es zusätzliche Probleme in anderen Bereichen des Herzmuskels gibt.
Ihr Mann sollte unbedingt in einer Herzgruppe mitmachen. dies kann unter Rehabilitationssport vom Hausarzt verordnet werden, dort finden sich Herzpatienten, von denen sicherlich viele das gleiche Schicksal wie Ihr Mann erlitten haben.
Kontakt über www.dgpr.de
Gruß
C. Altmann