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Muss ich mir Sorgen machen?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

20.03.2007 | 01:59 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Altmann,

ich bin 57 Jahre alt und habe einen MKP mit Insuffizienz I bin 164 groß, wiege 54 Kilo und ernähre mich weitgehends gesund. ES habe ich schon seit ca. 20 Jahren mal mehr mal weniger. Von meinem MKP weiß ich seit ca. 8 Jahren. Ich gehe jedes Jahr zum Herz-Echo das letzte war im Nov. 2006. Das Ergebnis dieser Untersuchung macht mir nun doch etwas zu schaffen. Da ich mich selbst ja nicht auskenne und mein Hausarzt, welcher gleichzeitig auch Internist ist, mir am Tel. mitteilte dass alles okay wäre, möchte ich Ihnen hier mal ein paar Daten mitteilen:
Diagnose: Mitralklappenprolaps
Klinisch: Rezidivierende Palpitationen
Minimale MI
Ruhe-EKG:

Sinusrythmus, überdrehter Linkstyp, Frequenz 92/min. Linkshypertrohiezeichen. Linksanteriorer Hemiblock. Keine Erregungsrückbildungsstörungen.

Echokardiographie:

Normal großer, leicht konzentrisch hypertrophier wirkender Ventrikel mit global guter Pumpfunktion ohne regionale Wandbewegungsstörung.LA grenzwertig groß, RA und RV normal groß. Mitralklappe (vorderes Segel) myxomatös verdickt mit angedeutetem Prolaps des HML. Minimale MI. Die übrigen Klappen sonographisch unauffällig. VCI nicht gestaut. Kein Erguss.

Zusammenfassende Beurteilung:

Bei Frau...... liegt ein myxomatöses verdicktes Klappensegel mit leichtem Prolaps vor. Klinisch hat sei passend dazu rezidivierende Palpationen. Im Ruhe-EKG Zeichen einer LV-Hypertrophie, echokardiographisch allerdings nur minimal verdicktes Septum und Hinterwand.
Ich muss noch dazu sagen, dass ich bisher immer bei verschiedenen Kardiologen das Herz-Echo machen ließ und bis zum November letzten Jahres auch immer mit dem nahezu gleichen Ergebnis. Was mich am letzten Befund aber nun doch etwas verunsichert ist das mit dem - LA grenzwertig groß - und das mit den Anzeichen von LV-Hypertrophie - das macht mir nun doch etwas Angst. Sind das erste Anzeichen einer Herzschwäche?

Hier noch eine andere Frage,: Meine Leberwerte sind seit ca. 7 Jahren immer grenzwertig, könnten diese auch mit dem Herzen in Verbindung stehen? Habe nämlich mal so etwas gelesen. Auch da sagt mein Hausarzt das das vollkommen in Ordnung wäre. Diese Meinung kann ich aber leider nicht mit ihm teilen, denn davor hatte ich immer super Leberwerte. Das muss doch eine Ursache haben. Oder kann man das einfach nur so abtun? Ich mache mir jedenfalls große Sorgen darüber.

So, nun habe ich Sie doch etwas lange aufgehalten aber vielleicht können Sie mir ja weiterhelfen, denn mir bereitet das wirklich sehr großen Kummer.

Vielen Dank im voraus.
Liebe Grüße, herzchen

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20.03.2007, 05:55 Uhr
Antwort

Beim Mitralklappenprolaps gibt es eine völlig harmlose Variante und eine Variante, die man beobachten sollte. Wenn das Segel der Mitralklappe verdickt ist und ein Rückfluss beobachtet werden kann, ist dies ein Befund, den man kontrollieren sollte. Manchmal treten dabei auch Rhythmusstörungen auf. Sie haben sowohl die Verdickung der Klappe wie auch einen leichten Rückfluss wie auch Rhythmusstörungen, deswegen sollte der Befund sorgfältig vom Kardiologen und regelmäßig beobachtet werden.
Die Hypertrophie ist eine Verdickung der Wand, wie sie bei hohem Blutdruck auftreten kann. Der Befund passt nicht allein zum Mitralklappenprolaps. Haben Sie vielleicht zusätzlich hohen Blutdruck?
Erhöhte Leberwerte kommen bei Herzkrankheiten nur dann zu Stande, wenn das Herz zu schwach wird und damit die Leber gestaut wird. Dafür gibt es bei Ihnen aus meiner Sicht keinen Hinweis.
Gruß
C. Altmann

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20.03.2007, 06:27 Uhr
Antwort

Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Kann sich eine verdickte Wand auch wieder zurückbilden und durch was oder verschlechert sich so was auf längere Sicht. Bei einer verdickung der Wand müsste ich ja bestimmt über einen längeren Zeitraum stark erhöhten Blutdruck haben, oder liege ich da falsch. Ich dagegen habe soweit ich zurückdenken kann schon immer einen zu niedrigen Blutdruck. Das soll nun einer verstehen.
Normalerweise habe ich einen Blutdruck so zwischen 110/72 und 135/82 und ab und zu dann auch mal für ein paar Tage etwas erhöht d.h. so um die 145/88. Das kann so alle paar Wochen mal der Fall sein, warum weiß ich auch nicht. Mein Hausarzt meint dies wäre nicht behandlungsbedürftig.
Warum sagt man mir eigentlich immer dass mein MKP I harmlos wäre, ich ganz normal weiterleben soll, alles machen könnte und mir vor allem aber keine Gedanken zu machen brauche. Wenn ich mir nicht selbst einmal im Jahr eine Überweisung vom Hausarzt zum Kardiologen holen würde, er würde mich nicht darauf aufmerksam machen. Mein Hausarzt hat mir noch nicht einmal mitgeteilt, dass ich eine Endokarditis Prophylaxe machen muss wenn ich z.B. beim Zahnarzt einen Eingriff habe. Ich selbst musste ihn erst darauf aufmerksam machen.
Brauche ich eigentlich einen Herzpass? Mein Hausarzt verneinte diese Frage.
Danke, herzchen

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21.03.2007, 07:35 Uhr
Antwort

Wenn die Ursache der Hypertrophie, also der Verdickung der Wand des linken Ventrikels, ein erhöhter Blutdruck ist, dann kann sich diese Veränderung durch eine Verbesserung des Blutdruckes zurückbilden.
Wenn die Veränderung von einer angeborenen Herzmuskelstörung her käme, dann bin ich nicht sicher, ob sie sich zurückbilden kann. Natürlich ist hier sehr wichtig, dass auch korrekt gemessen wurde und dass kein Fehler bei der Messung vorliegt.
Die aktuellen Empfehlungen zur Endocarditis-Prophylaxe bei Mitralklappenprolaps-Syndrom habe ich jetzt im Moment nicht parat. Es ist aber so, dass eine verdeckte Mitralklappe immer auch eine gewisse Angriffsfläche für Bakterien bieten könnte. Daher ist die Endocarditis-Prophylaxe bei bestimmten medizinischen Eingriffen sinnvoll. Auf dem Endocarditis-Pass müsste doch auch aufgeführt sein, für welche Klappen Veränderungen die Prophylaxe gilt.
Gruß
C. Altmann

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21.03.2007, 07:43 Uhr
Antwort

Hallo,

hier bin ich nocheinmal. Halten Sie meinen Blutdruck mit diesen Schwankungen und diesen Werten eigentlich für behandlungsbedürftig?

Könnte es also auch sein, dass bei der letzten Untersuchung falsch gemessen wurde, denn wie schon erwähnt kam bei den vorherigen Herz-Echos immer etwas anderes heraus. Da hatte sich jahrelang nichts verändert.

Nochmals Danke!
Gruß, herzchen

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21.03.2007, 12:42 Uhr
Antwort

Besondere Schwankungen des Blutdruckes müssen immer im Zusammenhang mit der aktuellen Situation betrachtet werden.
Natürlich kommt es mir auch merkwürdig vor, wenn der Blutdruck plötzlich sehr hoch geht und dann wieder in Ruhephasen sehr tief unten liegt. Aber zur Beurteilung muss man die genaue momentane Alltagssituation des Patienten betrachten, und das kann ich von hier aus nicht.
Das Thema Mitralklappenprolaps ist echokardiografisch nicht ganz einfach. Es empfiehlt sich, nicht zu schnell auf Grund einer einzigen Untersuchung zu reaieren, sondern die Kontrollen abzuwarten, bevor man Schritte geht.
Gruß
C. Altmann

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