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Morgendliches Herzrasen

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

15.06.2007 | 06:24 Uhr

Hallo Dr. Altmann,

Sie haben mir schon viele Tipps gegeben (zuletzt, als mein Puls nach NordicWalking nicht runter, sondern rauf ging und wir dann der Meinung waren, dass das eine veg. Reaktion gewesen sein muss), nun schon wieder eine Frage:

Seit einigen Tagen erwache ich ca. um 5 Uhr, bin unruhig, mein Puls ist beschleunigt und wenn ich dann aufstehe, habe ich regelrechtes Herzrasen ( puls etwa 120-130 - bei Ruhepuls 55 ist das Herzrasen ;-(( ). Der ganze Spuk dauert jedoch nur ein paar Minuten, kann sein, wenn ich Zähne putze, ist das ganze wieder vorbei.

Ich hatte das letztes Jahr schon mal, nicht so gehäuft wie jetzt, und da vermutete man, dass ich durch die Hormonspirale künstlich in den Wechseljahren war - was der Östrogenwert auch bestätigte. Nun dachte ich, dass all meine Herzbeschwerden wohl daher gerührt hätten ( nebenbei erwähnt: ich bin mehrfach kardiologisch abgeklärt, Extrasystolen, sonst nichts, war zuletzt im November zum Vollprogramm beim Kardiologen) und die Hormonspirale wurde auch dieses Jahr im März entfernt. Danach ging es mir supergut, bis dieses Herzrasen wieder anfang.

Zum besseren Verständnis muss ich noch sagen, dass ich derzeit recht belastet bin ( mein Hund musste eingeschläfert werden und mein Kind macht mir auch Sorgen), so dass ich ganz stark der Meinung bin, dass das ganze eine psychische Komponente hat......aber warum dann nur in der Früh??? Warum erwache ich so bald und hab dann die totale Unruhe, die sich dann in so einem schnellen Puls zeigt???
Leider habe ich gerade mit meinem Stiefvater darüber gesprochen, wie es mir derzeit geht, und der meinte dann nur ( was er sicherlich nicht böse gemeint hat), dass die meisten Herzbeschwerden und Infarkte ja statistisch gesehen in der Früh passieren würden.......so, und nun bin ich beunruhigt, weil ich halt diese Beschwerden auch in der Früh habe!!

Können Sie mir dieses Phänomen erklären?? Ich habe mich übrigens heute entschlossen, da ich seit Jahren eine generalisierte Angststörung mit mir rumtrage, die auch psychologisch behandelt worden ist und leider nie ganz weg ging, Antidepressiva einzunehmen, hab das auch mit einer Psychiaterin abgeklärt.....die auch meinte, diese Beschwerden kämen von der Psyche, denn sie meint, mein Herz sei eben MEINE Sollbruchstelle.

Gibt es eine medizinische Erklärung für diese Attacken am Morgen???

Vielen Dank für Ihre Antwort.
lg Karin

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16.06.2007, 04:50 Uhr
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Es gibt mehrere Erklärungsmöglichkeiten, die aber unsicher sind.
Die Schlaf-Wach-Übergänge sind bei manchen Menschen mit starken vegetativen störungen verbunden (Puls, Blutdruck, Schwitzen, ja sogar kleine epileptische anfälle (Rhythmusstörungen des Gehirns). Warum dann aber vorher nicht?
Vieelicht trinken sie zu wenig am Abend, schwitzen nachts und sind morgens sehr trocken. Dann müssten sie mal nachts bewusst viel trinken.
Kann bei Ihnen was mit Zucker sein? Das wäre auch eine Erklärung.
Blutarmut sollte auch geklärt werden.
Allgemeiner Trainingsmangel und zu schnelles Aufstehen aus dem Liegen könnte auch eine Erklärung sein, also länger mit Gymnastik´auf der Bettkante sitzen unud dann erst aufstehen.
Gruß
C. Altmann

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16.06.2007, 07:39 Uhr
Antwort

Guten Morgen Dr. Altmann,

danke für Ihre sehr frühe Antwort.

Also, Trainingsmangel kann es nicht sein, denn ich mache seit über einem Jahr dreimal wöchentlich NordicWalking mit 7 kmh,jeweils etwa eine Std.

Sämtliche Blutwerte sind zuletzt im letzten Jahr abgeklärt worden, werde mich aber darum kümmern, dass dies nochmals geschieht.

Dass ich zuwenig trinke, glaube ich auch nicht, denn ich habe immer abends ca. einen Liter Wasser am Tisch, denn ich auch noch trinke im Verlauf des Abends.

Ich denke mir halt, nachdem ich gestern abend eine saftige Panikattacke hatte, weil ich mich nach dem Schreiben an Sie enorm reingesteigert hab, dass die Psyche verrückt spielt. Ich hab sogar gestern das erste Mal in meinem Leben eine halbe Tavor genommen, ohne Erfolg. Die innere Unruhe war so groß, dass ich mich dann letztendlich nur mit Baldrian zum Schlafen gebracht habe.

ICh verspüre ja während dieser Herzrasanfälle auch eine große innere Unruhe, die aber schon vorher da ist, bzw. beim ersten Mal noch nicht, aber dann die folgenden.......und da ich mich mit Angst sehr gut auskenne - leider- , nehme ich an, dass dann die Angst vor der Angst eine große Rolle spielt.

Na jedenfalls werde ich nach dem Wochenende alles körperliche nochmal klären lassen und mich dann weiter mit der Psyche beschäftigen.

Lieber Gruß
Karin

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17.06.2007, 03:04 Uhr
Antwort

Nach Ihrer Schilderung haben Sie sich wirklich enorme Gedanken über den genauen Ablauf und die Ursachen der Störungen gemacht.
Alles klingt für mich nachvollziehbar und sinnvoll. ihre Analyse erscheint mir plausibel.
Gruß
C. Altmann

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