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Lungenembolie möglich ? Weitere Diagnostikempfehlung

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

08.03.2018 | 18:20 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

mich beschäftigt folgende Frage, bzw. folgende Symptome:

Kurze Voranamnese:

Pancolitis Ulcerosa, Medikation: Ciclosporin, Prednisolon 7,5 mg, Humira, Cotrim

in 2016 Pneumonitis auf Mesalazin mit Lungenblutungen (Milchglastrübungen im CT)

in 2017 Pneumonitis/Hypersensitivität auf Azathioprin mit Lungenblutungen u Einblutungen in die Haut am Bein (erneute Milchglastrübungen im CT)

Im Januar 2018  2-wöchige stationäre Aufnahme aufgrund eines schweren Colitis Schubes, dortige Einstellung auf Humira ist erfolgt. Entzündungen im Darm gingen zurück, auch nachdem man die Cortisondosis einige Tage auf 50 mg hochgesetzt hatte. Zudem führte man ein low dose CT der Lunge durch zur Verlaufskontrolle aufgrund oben beschriebener Milchglastrübungen. Diese waren vollständig verschwunden. Es folgte die Entlassung.

Seither ging es mir eig. jeden Tag schlechter, ich war nur noch kurzatmig, und habe Schmerzen im Thoraxbereich, insb. beim Ein-und Ausatmen. Zudem hab ich häufig subjektiv das Gefühl von Panikattacken und massiver innerer Unruhe, so als würde ich jeden Moment einen "Systemausfall" bekommen. Ich weiss nicht wie ich das anders beschreiben soll.

Vor 14 Tagen wurde ich wegen oben beschriebener Symptomatik nochmals für 2 Tage stationär aufgenommen. Es folgten einige Labortests, wie BNP-NT: der war negativ, sowie D-Dimere, der war bei 0,48, also auch noch negativ, wenn auch nah an der Grenze. Ebenfalls entschied man sich für ein weiteres CT der Lunge, um eine Pneumonitis auf Humira auszuschließen. Aufgrund des 0,48 DimereTestes entschied man sich "nur" für ein natives low dose CT ohne Kontrastmittel, da man eine Lungenembolie wegen dem Dimere von vorneherein ausschloss und nur das Lungengeqwebe wg. V.a. Pneumonitis untersuchen wollte. Zudem hatte ich gerade 3 Wochen zuvor ein CT zur Verlaufskontrolle gehabt und man wollte mir nicht zuviel Strahlung durch ein Angio CT zumuten. Das CT zeigte keine Auffälligkeiten und somit wurde ich mit einer etwas unterdurchschnittlichen Lungenfunktionsprüfung entlassen. Diagnose war zum einen, eine eventuelle Unverträglichkeit auf Humira, oder aber eine zu schnelle Cortisonreduktion einer bereits seit 2 Jahren laufenden Cortisontherapie. Ebenfalls wurde noch erwähnt, dass ich mich seit einiger Zeit durch Colitis & Co nicht in einem wirklich durchtrainierten Zustand befinde und meine Beschwerden auch daher rühren können. So von wegen Verspannungen, Muskulatur, Faszien, etc...

So, nun zu meiner Frage, bzw. meiner Angst:

Nach wie vor habe ich starke Beschwerden im Brustbereich, weiterhin Schmerzen beim Atmen, Stiche, mal ein Brennen, zudem kurzatmig und kaum belastbar. Unruhe & Angst.  Ich habe nun schwere Bedenken, dass ich doch eine Lungenembolie habe, viell. eine kleinere, oder auch mehrere kleinere im Randbereich oder so...die Risikofaktoren wären die längere Bettlägerigkeit während des Colitis Schubes, die Colitis, als chronische Entzündung im Körper selbst, der Schub, bei dem ich durch die Durchfälle viel Flüssigkeit verlor und somit das Blut wahrscheinlich dickflüssiger war,, die Cortisontherapie, die Thrombosen/Embolien fördert, als auch viell. die 2malige Pneumonitis, die evtl. sowas auch fördert.

Jetzt weiss ich natürlioch nicht wie ich da weiter vorgehen soll...um das ganz sicher auszuschließen müsste man wohl ein Angio CT machen, dies wär allerdings das 3. Lungen CT innerhalb 6 Wochen, das geht doch strahlenmässig dann garnicht, oder ? Was für Alternativen gäbe es sonst vielleicht noch ? Ist dieser gemachte D-Dimere Test von 0,48 sicher, auch wenn er im Grenzbereich liegt, sodass er trotzdem eine Embolie ausschließt ? Kann ich mir da ganz sicher sein, dass dieser zum Ausschluss reicht ? Inwieweit erkennt man etwaige Embolien in dem durchgeführten nativen lowDose CT ?

Oder MUSS zwingend nochmals ein "grosses" CT mit Kontrastmittel gemacht werden ?

Ich bin echt sehr in Sorge und bedanke mich schonmal im Vorfeld für Ihre hoffentlich zeitnahe und detaillierte Antwort. Danke !

Viele Grüße

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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14.03.2018, 11:45 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo toddlowski,

tatsächlich sollte man natürlich bei jeder Untersuchung den Risiko-Nutzen-Faktor genaustens abwägen. Ein drittes CT innerhalb von sechs Wochen bedeutet eine sehr hohe Strahlenbelastung, so dass man hier auf jeden Fal genauestens abwägen sollte. Sonst ist tatsächlich die CT-Angiographie das 1. Mittel der Wahl. Eine Alternative wäre die Echokardiographie. Der Vorteil ist hier ganz klar, dass es keine Starhlenbelastung gibt, das ganze nicht invasiv ist und in der Regel schnell verfügbar ist. Hier würde man nach Rechtsherzbelastungszeichen schauen, die einen HInweis auf eine Lungenembolie sein können. Neben den Apparaturen Untersuchungen gibt es selbstverständlich noch die Laboruntersuchugen, die bei Ihnen ja auch schon gemacht wurden. Negative D-Dimere schließen eine Lungenembolie aus, auf der anderen Seite kann eine Erhöhung der D-Dimere sehr unterschiedliche Ursachen haben, so zum Beispiel Entzündungen Traumen, Operationen, Lungenentzündune und ähnliches. Man kann also sagen, dass ein negativer Wert eine Lungenembolie ausschließt, ein erhöhter Wert aber keine Lungenembolie beweist. Da bei Ihnen der Wert im Grenzbereich liegen, muss man natürlich schauen, was diese Werte erklärt. So muss man sagen, die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass bei Ihnenauch andere Faktoren zu diesen Grenzwerten geführt haben können.

zusammenfassend muss man also sagen, ob tatsächlich eine CT-Angiographie nötig ist, müssen Sie mit Ihren Ärzten vor Ort genauestens abwägen. Die Echokradiographie könnte bei Ihnen eine gute Alternative zur weiteren Abklärung sein. 

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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