Sehr geehrter Herr Dr. Altmann,
nach einem kleinem Infarkt an der Hinterwandarterie wurde mir (54 J.) ein beschichteter Stent am 31.8.06 gesetzt. Die bisherigen B-EKG ergaben Superwerte.
Anfang März habe ich nun wieder mit dem Tennisspielen begonnen. Normal bewegt sich der Puls beim Einzel bei mir zwischen 120 und 150. Bei den Punktspielen kommt es bei langen Ballwechseln schon vor, dass der Puls auch mal bis 170 hochgeht. Der Puls geht jedoch rasch wieder auf Normalwerte zwischen 120 und 130 zurück.
Besteht die Gefahr, dass es bei solchen extremen Belastungen (Puls bei 170 u. dem Stress durch das Match) zu einem weiteren Infarkt kommen kann?
Raten Sie mir vom Leistungssport ab?
Gruß Hermann Kapfer

Leistungssport mit Stent
Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

Antwort
Wenn
- alle anderen Herzgefäße beim Herzkatheter ok waren,
- der Stent gut sitzt (davon gehen wir natürlich aus)
- sie beim Fahrradtest nach dem Stent wirklich bis zur subjektiven Grenze belastet wurden und sagen wir bis Puls 200 keine Probleme hatten
- Sie die nötigen Meidkamente ASs und Plavix /Clopidogrel treu und täglich bis mindestens Ende august 2007 einnehmen
- Sie im Echo eine normale Herzfunktion hatten (EF über 55%)
- Ihre Flüssigkeitsbilanz vor während und nach dem Sport ok ist,
dann sollten sie den Sport weiter ausüben.
Theoretisches Problem sind maximale Pressmanöver, ich gehe aber davon aus dass Sie als lang gedienter Tennis-Spieler auch ohne solche maximalen Pressmanöver ein Spiel gestalten und gewinnen können.
Gruß
C. Altmann