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Langzeit-EKG-Befund

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

13.11.2014 | 22:29 Uhr

Guten Abend,

könnten Sie mir bitte folgenden Befund deuten?

Ich habe seit Ende September ununterbrochen Herzstolpern und fühle meinem Herzschlag "bis zum Hals". Es besteht kontinuierlich, hat bislang nicht aufgehört.

Dabei fühle ich ständig ein kurzes Vibrieren in der Brust, fühlt sich an wie Luft...

Diagnose: V.a. Begleitmyokarditis mit V.a. abgelaufene Coxsackie-Virus-Infektion; VES, Lown IIIb; SVES, Struma nodosa

LZ-EKG: durchgehender Sinusrhythmus mit einer mittleren Herzfrequenz von 64/min und einem Frequenzspektrum von 42/min und max. 106/min.

Ca. 160 polytope VES/h, max. in Form von Bigemini. Mäßige SVES. Keine Pausen oder sign. Erregungsrückbildungsstörungen.

Beurteilung: Normofrequenter Sinusrhythmus mit Sinusbradykardie am Morgen. Ausgeprägte VES, Lown IIIb. Mäßige SVE.

Leider steht nicht dabei, wie es nun weitergehen sollte. Ist denn keine Therapie nötig? Was muss noch diagnostisch abgeklärt werden Ihrer Meinung nach?

Herzultraschall war unauffällig. Myokarditisserologie: alles im Normbereich.das von alleine Kann das von alleine wieder weggehen? Kann es vom Magen kommen??? Habe extremes Sodbrennen in letzter Zeit (Sphinkterinsuffizienz diagnostiziert vor ein paar Jahren).

Vielen Dank im Voraus für eine Antwort und Ihre Mühe!

Herzliche Grüße

EVA

 

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Bisherige Antworten
Experte-Schaps
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15.11.2014, 11:54 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

natürlich sollte dies behandelt werden!

Ihr Herzrhythmus sollte frequenzgelättet werden - dazu wäre eine Medikation möglich und sinnvoll.

Ihre Schilddrüse muss kontrolliert werden.

Ihre Magen muss untersucht werden - eventuell sogar per Magenspiegelung.

Wer ist den Ihr Ansprechpartner?

Wer hat den das Langzeit-EKG ausgewertet?

Wo ist Ihr Hausarzt?

Sie müssen dies ansprechen!

Herzlicher Gruss,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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15.11.2014, 13:23 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Gestern kamen noch Laborergebnisse nach, das hat recht lang gedauert und deswegen hatte ich erst einmal nichts mehr von meiner Kardiologin gehört. Das Ergebnis ist, dass ich entweder eine vorausgegangene oder floride Coxsackie-Virusinfektion habe...am Dienstag soll ein Kardio-MRT darüber Aufschluss geben, ob ich eine Begleitmyokarditis habe. Sollte dem so sein, so meine Kardiologin, könne man medikamentös nichts machen. Mein Blutdruck und mein Puls sind niedrig, Beta-Blocker möchte sie daher nicht geben.Körperiche Schonung sei dann angesagt. Ich merke auch, dass es mir besser geht, wenn ich liege und nichts mache. Sobald ich im Haushalt tätig werde, beginnt die Kurzatmigkeit und das Herz klopft noch wilder...gleiches beim Treppensteigen.

 

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15.11.2014, 13:26 Uhr
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PS: Schildrüsenwerte wurden kontrolliert, alles okay soweit und zum Internisten/Gastroenterologen gehe ich wegen des Magens am Freitag. Ich weiß allerdings nicht, ob eine Magenspiegelung durchgeführt werden kann, sollte ich tatsächlich eine Myokarditis haben...?

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18.11.2014, 19:02 Uhr
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Nachtrag von heute:

Verdacht auf Myokarditis durch Kardio-MRT nicht bestätigt...

Kann die (bei mir ja nachgewiesene) Coxsackie-Infektion auch "nur" Herzrhythmusstörungen verursachen ohne auf den Herzmuskel zu gehen?

Ich frage mich echt, woher meine Beschwerden kommen?

Der Radiologe konnte mir diesbezüglich nicht weiterhelfen und meine Kardiologin weiß auch nicht mehr weiter. Nehme ja auch Tromcardin, habe den Eindruck, dass das ein wenig hilft.

Am Freitag folgt der Besuch beim Internisten.

Experte-Schaps
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23.11.2014, 09:08 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

eine abgelaufene Coxsackie-Infektion kann einen schon über mehrere Monate aus dem Ruder laufen lassen.

Bitte haben Sie Geduld - das Immunsystem und der Körper werden sich sicherlich nach dieser schweren Infektion wieder erholen.

Die Herzrhythmusstörungen werden noch Restfolge der Infektion sein.

 

"Herzlicher Gruß",

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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27.11.2014, 08:23 Uhr
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Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung. :)

Dann hoffe ich, dass ich bald Besserung verspüre, denn 24 h lang Herzsstolpern jetzt schon über zwei Monate ist mehr als unangenehm...

Kann das das Herz denn generell schwächen??

Seit ein paar Tagen ist ein neues Phänomen hinzugekommen, es betrifft den gesamten Körper und äußert sich in einem nur wenige Sekunden dauernden Pieksen (wie mit Nadelstichen), kann diese Coxsackie-Infektion sich auch auf die Nerven auswirken und diese Missempfindungen hervorrufen?

 

Herzliche Grüße

EVA

Experte-Schaps
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29.11.2014, 11:37 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

wie bei jeder Infektion, kommt es hier auf die Schwere der Erkrankung an, so dass auch das Herz in Grenzen geschwächt werden kann.

Auch das Nervensystem kann betroffen sein - dies wäre aber bestimmt im akuten Stadium der Infektion aufgetreten und nicht erst jetzt nach Monaten.

Herzlicher Gruss,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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21.12.2014, 12:58 Uhr
Kommentar

 

Sehr geehrter Dr. Schaps,

ich melde mich nun noch einmal, da es mir eher schlechter als besser geht. Ich habe ca. 3 Stolperer in der Minute, welche ich sehr stark verspüre, dazu gesellt sich auch noch Schwindel und weiterhin Kurzatmigkeit bereits unter leichter Belastung. Der Puls lag im (zweiten) Langzeit EKG zwischen 56 und 111. Der Magen wurde untersucht, davon kann es nicht kommen. Ich habe eine zweite Meinung bei einem Kardiologen eingeholt, dieser hat eine Kardio-CT veranlasst, welche aber auch keinen Krankheitswert zeigte. Ich hatte noch vor der Kardio-CT auch Bisoprolol in geringer Dosis (1,25 morgens und 1,25 abends) verschrieben bekommen, welches ich nach nur drei Tagen wieder absetzte, da es mir sehr schlecht ging (Schlafstörungen, starker Schwindel, Sehstörungen, Hörstörungen, Durchfall, Übelkeit…). Den Betablocker, den ich während der Kardio-CT intravenös gespritzt bekam, habe ich interessanterweise sehr gut vertragen!

Von dem erhöhten Coxsackie-Titer wollte der zweite Kardiologe nichts wissen, das könne nicht die Ursache sein…

Ich weiß nicht, wie das weitergehen soll…es belastet mich mittlerweile sehr, da ich diese VES rund um die Uhr in diesem bestimmten Zeitabstand (Langzeit-EKG: 2490 VES in 21 Stunden) jetzt schon seit Ende September habe bzw. seit dann verspüre. Leider ist mein Kardiologe jetzt bis 5.1. in Urlaub, wir haben das weitere Prozedere noch nicht besprechen können.

Wie groß sind denn die Chancen, dass das von alleine wieder aufhört? Wie wahrscheinlich ist die Symptomatik tatsächlich auf Coxsackie zurückzuführen? Der Titer wird auch erst wieder im neuen Jahr bestimmt, daher weiß ich nicht, ob sich da etwas getan hat.

Vielen Dank für Ihre Einschätzung der Situation im Voraus

EVA

PS: Die Missempfindungen (Pieksen) habe ich nicht mehr, nur noch ab und zu heiße Stellen an den Beinen.

Experte-Schaps
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21.12.2014, 13:25 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

da es sich um eine Infektion handelt, werden die Bechwerden nach Abklingen der Infektion sicher im weiteren Verlauf besser werden - einen Zewitraum hier zu benennen ist sehr schwer, da von Individuum zu Individuum unterschiedlich.

Es wird sich wahrscheinlich niemals klären lassen, was die beweisenden Ursache gewesen ist.

Der Coxsackie-Titer ist sehr träge, so dass sich eine Bestimmung in kürzeren Abständen icht lohnt, da kaum eine Aussagekraft zu erwarten ist.

Herzlicher Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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21.12.2014, 13:52 Uhr
Kommentar

Vielen Dank! Wenn ich das richtig verstehe, so gehen Sie davon aus, dass sich die Symptome von alleine (Zeitpunkt nicht vorhersehbar) erledigen, wenn die Infektion abgeklungen ist? Ich vermute nämlich, dass der nächste Schritt des Kardiologen eine Katheter-Ablation sein wird....

Was halten Sie eigentlich von Strophantus D4-Globuli?

Experte-Schaps
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27.12.2014, 09:54 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

richtig.

Bitte stellen Sie jede neue Frage in einem neuen Thread. Danke.

Die Verwendung von Globuli kann in Ihrem Falle den Genesungsprozess sicherlich sehr positiv beeinflussen.

Herzlicher Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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03.01.2015, 15:19 Uhr
Kommentar

Vielen Dank und alles Gute für 2015!

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