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Kribbeln im Brustkorb und des öfteren Herzstolpern

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

07.04.2018 | 20:29 Uhr

Sehr geehrte Experten,

ich mache mir Sorgen um meine Herzgesundheit. In den letzen Wochen hatte ich immer wiederkehrende Phasen der körperlichen Erschöpfung ohne ersichtlichen Grund. Ein großes Blutbild meines Hausarztes vorletzte Woche zeigte keine Auffälligkeiten, er ist demnach der Meinung dass mir nichts fehlt und die Erschöpfung psychisch oder hornonell bedingt sei, da ich an Schilddrüsenunterfunktion leide, bin in Behandlung und nehme Tablettten dafür.
Nun verspüre ich seit etwa einer Woche immer wieder seltsame Symptome mein Herz betreffend. Zum einen ein Kribbeln oder Flimmern im Brustkorb, das eigentlich immer da ist, manchmal wird es weniger, dann wieder sehr deutlich. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich meinen dass es das Herz ist, da es genau dort lokalisiert ist. Außerdem häufen sich Herstolperer bei mir. Gelegentliche Stolperer oder Aussetzer habe ich schon immer, genau wie meine Mutter und mein Großvater sehr selten, in den letzen Tagen kommen sie jedoch häufiger vor.
Als letztes wäre noch ein ständiges Gefühl nicht Ausatmen zu können, wie wenn direkt am unteren Ende des Brustbeines ein Widerstand wäre.

Ich bin generell ein eher ängstlicher Mensch und diese Dinge machen mir teilweise sehr Angst. Mein Hausarzt meine ich könne ein Belastungs-EKG durchführen lassen um ganz sicher zu sein, dafür habe ich leider erst in drei Wochen einen Termin bekommen, und weiß nicht wie ich diese Zeit überstehen soll. Ich habe große Angst durch körperliche Anstrengung eine etwaige Erkrankung des Herzens zu verschlimmern, gerade weil ich mitten in einer Haussanierung stecke und dabei mitunter schwer anpacken muss.
Ich habe von dem 6-Minuten-Gehtest gehört, der zur Beurteilung des Schweregrads von Herzerkrankungen benutzt wird, diesen habe ich in Eigenregie durchgeführt und habe zwischen 600 und 700m in 6 Minuten geschafft, die Norm für untrainierte liegt soweit ich weiß zwischen 700 und 800m.

Ich bin mir bewusst dass für meine Empfindungen viele andere Ursachen zu finden sind, zb Verspannungen in der Wirbelsäule/Rücken, und psychische Ursachen, meine Ängste treiben mich beinahe den ganzen Tag um, vor allem Abends und im Bett, ich beobachte ständig meinen Herzschlag.. Während der Arbeit bilde ich mir auch oft ein zu spüren wie mein Herz unregelmäßig schlägt, oder ich keine Luft bekomme, wobei ich oft nicht genau sagen kann ob ich diese Symtome wirklich spüre oder sie mir nur einbilde.
Eine explizite Reaktion auf körperliche Belastung wie Schwindel oder Herzrasen kann ich nicht feststellen, ich bin relativ untrainiert und nach zwei Stockwerken Treppen gehen schlägt mein Herz schon etwas schneller, beruhigt sich dann aber auch recht schnell wieder.

Ich hoffe sie können mir weiterhelfen, vielen Dank schonmal für ihre Zeit.

 

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Lifeline Gesundheitsteam
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16.04.2018, 13:53 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo MatthiasE,

wie Sie schon richtig schreiben, können die von Ihnen beschriebenen Symptome viele Ursachen haben. Es auf jeden Fall eine gute Idee mal ein Belastungs-EKG machen zu lassen. Leider dauern solche Termine immer etwas, jedoch sollten Sie nach Möglichkeit so gut es geht versuchen Ruhe zu bewahren. Gerade weil auch sehr viele Ursachen in Frage kommen, gibt es keinen Grund jetzt Angst zu haben, dass mit Ihrem Herzen etwas nicht stimmt. Trotzdem ist es richtig, dass es einfach mit abgeklärt wird. So wie Sie das Kribbeln und auch die Probleme beim Ausatmen beschreiben, kann dies auch ein Hinweis auf ein allergisches Asthma sein. Dies würde nicht nur zu der Jahreszeit mit Pollenflug, sondern auch zu den von Ihnen genannten Umbauarbeiten, die in der Regel mit viel Staub zu tun haben, passen. Eventuell würde also auch ein Allergietest der Ursachenfindung dienlich sein.

Der 6-Minuten-Gehtest hat in Ihrem Fall erstmal keine Aussagekraft. Dieser macht nur dann Sinn und erlaubt auch nur dann eine Aussage, wenn eine Herzerkrankungen diagnostiziert wurde. Nur dann kann man mittels dieses Tests eine Aussage über den Schweregrad machen. Ohne Herzerkrankungen kann es ganz viele verschiedene Ursachen dafür geben, warum man die Normwerte nicht ganz erreicht. Als Beispiel, ein Patient mit einem gesunden Herzen, aber einer schweren Bronchitis, wird bei diesem Test auch schlechter abschneiden. Deshalb sollten Sie also keine Angst haben, auch wenn der Test etwas unterhalb der Norm war.

Es ist auch ganz normal, dass Sie während der Arbeit, aber auch abends im Bett Ihren Herzschlag vermehrt wahrnehmen und diesen eventuell auch von Zeit zu Zeit als unregelmäßig wahrnehmen. Dies ist ganz normal, wenn man verunsichert ist oder Angst hat, da man dann besonders auf alle möglichen Symptome achtet. Deshalb kann es auch gut sein, dass sie besonders das Gefühl haben keine Luft zu bekommen. Das bedeutet nicht, dass Sie sich die Atemnot nur einbilden, aber durch die Konzentration darauf, kann sich das Gefühl und somit die Angst und dann auch tatsächlich die Atemnot verstärken.

In erster Linie gilt es jetzt erstmal Ruhe bewahren und das Belastungs-EKG abwarten. Darüberhinaus kann ein Allergietest sinnvoll sein.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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