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Kreislaufprobleme nach Ablation?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

08.08.2018 | 23:05 Uhr

Hallo.Ich möchte gerne ein paar meiner körperlichen  Beschwerden schildern,die ich seit der Ablation habe.Zu meiner Vorgeschichte....Mitte 2015 fing alles an.Mein Herz fing aus heiterem Himmel an leichte Probleme zu machen.Dies äußerte sich in form von stolpern  oder ES.Ich bin damals zu meinem Hausarzt gegangen und schilderte ihm diese ProblematikDa diese ES und das stolpern immer relativ selten auftraten und immer nur von kurzer Dauer waren,rieht mein Arzt mir erst einmal abzuwarten.Bis jetzt war es auch nicht möglich diese im EKG festzuhalten.Also machte ich mir vorerst wenig sorgen.Dieses Stolpern trat dann meistens immer halbjährlich auf ,blieb dann etwa für 10-30 min und war danach wieder verschwunden.Bis etwa Mitte 2016.Da bekam ich dann zum ersten Mal Vorhofflimmern.Es kam uhrplötzlich am Abend während ich am Computer saß.Ich bekam sofort Panik und Luftnot.Da ich es nicht einordnen konnte dachte ich zuerst ich hätte einen Herzinfarkt.Ich wurde dann vom Notarzt ins Krankenhaus gefahren und dort weiter behandelt. Nach etwa 3 bis 4 Stunden ,einer Tablette von der ich leider nicht mehr weiß was es genau war und einer Infusion trat der Sinus Rhythmus wieder ein und es war keine Schocktherapie nötig.Am nächsten Morgen und die Tage darauf wurden dann einige Test gemacht.Langzeit EKG ,Belastungs EKG ,Ultraschall vom Herzen etc.. Es kam raus das ich Vorhofflimmern hätte ,mein Herz ansonsten aber gesund wäre.Mir wurden daraufhin Betablocker verabreicht,die ich aber in dieser Dosis überhaupt nicht vertragen habe.Ich sollte morgens drei und abends drei nehmen(insgesamt 300mg).Dadurch ging mein Ruhepuls von ansonsten 58 auf 46 runter.Dies hatte zur Folge ,das es mir so schlecht ging das ich nur noch im Rollstuhl sitzen konnte.Ich wurde daraufhin erstmal ohne Medikation ,außer die Pill in da Pocket,entlassen.Von da an dauerte es nicht ganz 5 Wochen,da hatte ich den nächsten Anfall von Vorhofflimmern.Es ging mir aber seit dem ersten richtigen Anfall  nie so richtig gut .Zwischendurch hatte ich immer mal wieder Herzrasen oder stolpern.Ich war einfach nicht mehr so belastbar wie vorher.Nach einem Jahr,5 weiteren Anfällen mit anschließendem Krankenhaus Aufenthalt der kleinstmöglichen Dosis Betablocker (47,5 mg)und einem über einjährigen Leidensweg , rieten die Ärzte mir eine Ablation machen zu lassen (aufgrund meines Alters(36) und Medikamenten-Unverträglichkeit). Lange Rede kurzer Sinn!Ich entschied mich dafür,da ich mittlerweile überhaupt keine Lebensqualität mehr hatte.Ständig diese ES und Vorhofflimmern,man konnte nichts mehr planen ,weil man immer Angst vor dem nächsten Anfall hatte.Schaffe ich es dort hin?Wird es mir gut gehen ? Bekomme ich wieder Schwindelanfälle?.. . Am 9.5.2017 wurde ich dann im Evangelischen Krankenhaus Mühlheim a.d. Ruhr ablatiert.Die ersten Tage danach war mein Puls etwas erhöht (75) und ich hatte immer mal wieder ES oder Stolpern.Das Vorhofflimmern war aber verschwundenen und es kehrte bis heute auch nicht zurück.Nach einigen Wochen traten dann aber leider andere Probleme auf.Ich bekam  Sehstörungen (Aura)in Form von Blitzen und hellen flecken vor meinen Augen und ich wurde sehr lichtempfindlich.Zudem schoss mein Puls in die Höhe ,ich bekam Sprachprobleme und kurzzeitig Kopfschmerzen.Im allgemeinen treten die Sehstörungen eher selten auf.Aber Schwindel,gepaart mit herzrasen treten seit der Ablation relativ häufig auf.Manchmal passiert es wenn ich mich anstrenge,manchmal auch ohne jeden Vorwand oder oft auch bei Lageänderung  wenn ich z.b schnell aufstehe.Mein behandelnder Arzt meinte ,das diese Symptome keine Folgen der Ablation seien.Das Vorhofflimmern sei ja bis jetzt nicht wieder gekommen und deswegen sieht er da keinen weiteren Handlungsbedarf.Ich wurde mit diesem Problem sogar schon zum Neurologen geschickt.Ich sehe die Sache ein wenig anders.Man macht sich ja mit den Jahren der Krankheit unter anderem auch im Internet (was die Ärzte garnicht gerne hören)in sämtlichen Foren schlau.Und komischerweise bin ich dort auf ungewöhnlich viele Erfahrungsberichte gestoßen,wo die Leute die selben Probleme mit Schwindel ,Sehstörungen,Herzrasen,Schwäche usw. schilderten.Das ist doch schon irgendwie komisch.In der ganzen Zeit seit der Ablation hatte ich vielleicht 4 oder 5 Monate wo es mir einigermaßen gut ging.Im Prinzip habe ich ähnliche oder sogar noch schlimmere Probleme wie vorher..Momentan bin ich ziemlich ratlos.

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Lifeline Gesundheitsteam
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20.08.2018, 11:18 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Sner1981,

Ihre Problmatik ist tatsächlich etwas schwierig. Prinzipiell ist es so wie Ihr Arzt sagt, dass die von Ihnen geschilderten Symptome keine typischen Neben- oder Nachwirkung der Ablation sind. Wie aber auch Sie schon festgestellt haben, liest man auch hier in unserem Forum immer wieder von Patienten, die ähnliche Symptome nach einer Ablation schildern. Somit ist ein Zusammenhane denkbar, jedoch gibt es keine Studie oder Untersuchung, die diesen Zusammenhang beweist. Somit ist es aus wissenschaftlicher/medizinischer Sicht schwierig hier auch einen Zusammenhang herzustellen. Das Problem bei solchen Foren ist leider auch immer, dass sich dort natürlich die Patienten mit Problemen sammeln und somit keinen gesamten Patientenquerschnitt bilden. Dadurch kann man nicht sagen, ob diese Symptome tatsächlich signifikant gehäuft nach Ablationen auftreten oder es Zufall ist. Das klingt jetzt leider sehr nach Ausreden, um aber tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Ablation und den Symtomen herstellen zu können, müssen eben alle Patienten nach einer Ablation betrachtet werden, auch denen es gut geht und in dieser Gesamtansicht treten die von Ihnen geschilderten Symptome nicht statistisch signifikant gehäuft auf, so dass man hier keinen Zusammenhang ziehen kann.

Die von Ihnen beschriebenen Symptome können auch mit einem veränderten Blutdruck stehen. Wenn also nach der Ablation der Blitdruck niedriger ist als vorher, kann das eine ganze Weile dauern bis sich der Körper daran gewöhnt und in der Zwischenzeit die von Ihnen beschriebenen Symptome verursachen. Eine andere Möglichkeit ist tatsächlich eine neurologische Ursache, die aber bei Ihnen wohl schon abgeklärt würde. Viele Patienten berichten auch davon, vorrausges der behandelnde Arzt gibt dafür sein „Okay“, dass leichter Ausdauersport hilft die Symptome zu lindern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt ob und in welchem Maße er dies für Sie empfehlen kann.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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