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Krankheitsbild Myokaditis

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

21.04.2023 | 09:53 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

ich bin weiblich, 21 und habe seit meiner Corona-Erkrankung im Juni 2022 episodenweise Probleme mit dem Herz (Symptome: Stechen/Brennen im Herz, schwere Atmung, Schmerzen im Brustkorb, linken Hand und Kiefer v.a. bei bzw. nach Belastung). Ich war deshalb letztes Jahr schon beim Kardiologen - EKG, Herzultraschall, Bluttest, Ergo und 24h-EKG haben jedoch nichts Auffälliges entdeckt. Die Schmerzen haben sich wieder gelegt, ich habe wieder angefangen zu trainieren (Rugby 2x wöchentlich, Kraftsport 4x wöchentlich) und hatte bis Anfang März keine Probleme damit.

Anfang März haben dieselben Symptome wie letztes Jahr wieder angefangen: Stechen/Brennen im Herz, Schmerzen im Brustkorb bis hin zur Atemnot bei Belastung. Die Blutwerte haben diesmal einen leicht erhöhten CK-MB und Troponin Wert gezeigt, alles andere (EKG, Herzultraschall und Herz-MRT) war unauffällig. Eine genaue Diagnose konnte man mir nicht machen, aber es wird von einer abheilenden Myokaditis ausgegangen.

Die verordneten 2 Wochen Bettruhe konnte ich nicht vollkommen einhalten (familiäre Pflegeverpflichtungen), hab mich körperlich aber so gut es ging geschont. Bei den Bluttests zwischendurch ist dann der CK-MB Wert weiter gestiegen, der Troponin Wert jedoch nicht auffällig gewesen. Bei dem neuesten Bluttest ist der Troponin Wert jetzt gestiegen, dafür aber der CK Wert unauffällig. Meine erste Frage: Welche Gewichtung hat der Blutwert im Vergleich zu den anderen Kontrollen (EKG, MRT, etc.)?

Da es sich um eine ganz leichte Mykoaditis handeln dürfte (Troponin t aktuell 18), habe ich bis Anfang Mai Sportverbot und werde dann, insofern die Blutwerte wieder normal sind, wieder langsam anfangen. Ab wann kann ich dann jedoch wieder voll trainieren? Welche Form der Aktivität würden Sie empfehlen? Spazierengehen tue ich jetzt auch schon, aber mit was kann ich anfangen, um in den Sport wieder hineinzukommen ohne mein Herz zu sehr zu belasten? Ab wann kann ich wieder Wettkämpfe bestreiten (Anfang Juni steht die Staatsmeisterschaft an und das ist mein derzeitiges Ziel)?

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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30.04.2023, 11:30 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo urealistx,

Verzeihen Sie bitte unsere so späte Antwort.
Das mit den Blutwerten ist tatsächlich nicht ganz so einfach. Mitzuberücksichtigen ist dabei immer auch der Verlauf. Der Troponinwert ist angestiegen, der Wert ist eigentlich doch recht spezifisch für Herzmuskelzellen, das heißt, es kann davon ausgegangen werden, dass schon irgendwie eine Herzmuskelschädigung stattgefunden hat. Das Ausmaß korreliert dabei mit dem Wert.
Wie hoch waren denn die Werte? Das ist für die Interpretation ebenfalls zu berücksichtigen.
Auffällig ist natürich, dass die beiden Werte so getrennt voneinander sind, obwohl sie vergleichbare Halbwertszeiten haben, das heißt, es sollte kein Wert so lange hinterherhinken.
Insofern stützen die anderen Untersuchungen die Verdachtsdiagnose der leichten Myokarditis.
Wie SIe wieder in das Training finden, ist tatsächlich so, dass Sie sich da rantasten sollten. Fangen Sie leicht an und reduzieren Sie die Belastung sofort wieder, sobald Symptome wie Bruststechen oder Atemnot auftreten. Da auch im Belastungs-EKG nichts aufgefallen ist, sollte eigentlich auch eine höhere Belastung keine Folgen haben.
Ansonsten sind natürlich auch immer mal wieder Verlaufskontrollen sinnvoll, um zu sehen, ob bei einem gewissen Trainingsgrad doch die Werte wieder ansteigen. Ob Sie Anfang Juni den vollen Wettbewerb bestreiten können, können wir natürlich nicht prognostizieren, dass Sie daran teilnehmen scheint aber durchaus realistisch, wenn der Verlauf gut weitergeht.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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