Hallo Herr Dr. Schaps,
ich melde mich nach längerer Zeit einmal wieder, da mich seither etwas beschäftigt.
Noch einmal zu meiner Person: Ich bin weiblich, schlank (Gr. 156 cm, 49 kg), 31 Jahre, betreue meine 2,5 Jahre alte Tochter zu Hause, arbeite nebenbei von zu Hause aus, habe ein abgeschlossenes Masterstudium und gehe nachmittags gemeinsam mit meinem Mann und meinem Kind sehr gerne lange Spaziergänge mit unserem Hund machen. Mir geht es psychisch wirklich prima und ich möchte derzeit mein Leben nicht tauschen.
Aber mein Kaliumwert bereitet mir immer wieder Sorgen. Ich habe seit vielen Jahren bei Spaziergängen das Problem, dass ich mich plötzlich sehr erschöpft fühle und meine Beine sich anfühlen, als würden sie mich nicht mehr tragen wollen. Zudem habe ich in aufregenden Situationen (Streit, wichtige schlechte Nachrichten, Zahnarzttermin, Hitze, starke körperliche Betätigung) immer wieder mit Herzstolpern zu tun, wenn auch nur in den Momenten, wo das Adrenalin durch meinen Körper fließt und mein Herz beginnt sehr schnell zu schlagen. Ich wurde daraufhin schon gründlich untersucht, auch erst in diesem Jahr wieder einmal. Kopf, Rücken im MRT alles i.O., Thorax im Röntgen bestens, Belastungs-EKG zeigt, dass mein Blutdruck sehr niedrig ist und mein Herzschlag schnell nach oben springt und dort auch während der Erholungsphase über längeren Zeitraum oben bleibt. Ansonsten in Ruhephasen liegt er um die 60. Langzeit-EKG zeigte, dass ich einen durchschnittlichen normalen Puls bei 80 habe. Ich sollte mehr Ausdauertraining machen.
Nachdem ich vor kurzem eine Magen- und Darmgrippe mit straken Erbrechen hatte und mir meine Beine wie gelähmt vorkamen und ich ständig nur noch schlafen wollte, bekam ich bei meiner Hausärztin Blut abgenommen und eine Infusion (Elektrolyte) gelegt. Die Blutwerte zeigten bis auf eine leichte Entzündung einen sehr niedrigen Kaliumwert (3,1). daraufhin musste ich insgesamt auf knapp 2 Wochen verteilt 15 Kalinor-Brausetabletten (täglich 1 x) einnehmen. Was soll ich sagen, mir ging es zum Ende dieser zwei Wochen wirklich prima und ich hatte zu KEINER Zeit mehr Extrasystolen!
Und danach wurde der Wert erneut abgenommen. Er lag wie immer im unteren Grenzbereich bei 3,6 (so war es bisher immer). Ich sollte die Brausetabletten absetzen und mich weiter kaliumreich ernähren. Aber kaum hatte ich die Brausetabletten abgesetzt, begann es wieder...in aufregenden Situationen oder aber anstrengenden oder ungemütlichen Situationen waren sie wieder da...die Herzrythmusstörungen (damals auf dem Langzeit-EKG einfache VES). Aber sie werden immer mehr! Teilweise spüre ich sie 4-5 Sekunden nacheinander.
Meine Ärztin sagte, ich solle aber auf keinen Fall die Tabletten weiternehmen, da zu viel auch nicht gut wäre und ich ja im Normbereich wäre. Sie hat mir dann letzte Woche früh noch einmal den Wert abgenommen. Er lag bei 3,8. Aber trotzdem habe ich sie, diese Extrasystolen.
Es ist ja bewiesen, dass der Körper in Stressituationen oder aber beim Schwitzen Kalium verliert oder? Dann ist es doch bei mir sicher so, dass jedes Mal der Kaliumwert in solchen Situationen unter den Normwert fällt nicht wahr? Der Kaliumwert liegt ja schon bei normalen Situationen, also früh im nüchternen Zustand immer nur im unteren Grenzbereich. Dann wäre das doch auch gut erklärbar, warum ich immer diese Herzstolperer habe oder?
Was meinen Sie dann dazu, dass Kalinor immer weiter zu nehmen? Oder haben Sie noch einen anderen Tipp für mich?
Vielen Dank.