Sehr geehrter Dr. Altmann!
ich leide seit der Schwangerschaft (vor fast 3 jahren) unter Extrasystolen in Ruhe, (Sves u. Ves, kurze Salven) und habe auch schon ewig keinen Ausdauersport mehr gemacht. Letztes Jahr wurde ich Kardiolgisch untersucht und ich habe ein organisch gesundes Herz. Es wurde ein Echo, Ruhe-Ekg, Langzeit-Ekg und ein kurzes Belastungs-Ekg gemacht. Die Untersuchungen wurden im Aachener Klinikum durchgeführt. Ich habe mir jetzt vorgenommen Ausdauersport zu betreiben um mein Herz zu stärken. Nur ist mir jetzt aufgefallen, dass mein Herz vereinzelt in Belastung und auch kurz danach anfängt zu stolpern, also Auszusetzen. Manchmal ist es auch nur ein einziger, manchmal habe ich rein gar nichts. Es ist ein kleiner Schreck, wenn das passiert, weil es sich sehr uangenehm anfühlt. Kann es nicht sein, das diese Stolperer durch Zufall während der Belastung auftreten, aber nicht durch die Belastung? Nun habe ich gelesen, das Menschen, die während oder nach Belastung Herzstolpern bekommen, eine schlechtere Prognose haben. Da wurde irgendeine Studie gemacht, und die meisten der Teilnehmer starben innerhalb von ein paar Jahren wegen dieser Herzrhythmusstörungen. Bestimmt kennen Sie diese Studie auch. Das macht schon ängstlich. Meine Blutwerte sind laut Arzt Spitze, nur der TSH-Wert mit 4.78 und der Ca.-Wert mit 5.08, Tanzen etwas aus der Reihe. Eisen wurde anfang des Jahres untersucht und war OK. Noch ein Langzeit-Ekg wurde im April gemacht, war nicht ganz so gut auszuwerten, wurde aber nichts teuflisches drin gesehen. Ich bin 26 Jahre alt, schlank und rauche nicht mehr!
Ich hoffe, dass meine Prognose trotz Herzstolpern nicht schlecht ist, weil ich ja eingentlich noch jung bin. Danke und mfg, Heidi

Herzstolpern und Belastung
Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

Antwort
Hallo!
Ich hoffe es stört nicht wenn ich auch mal kurz schreibe, weil ich genau dasselbe habe. Auch mir wurde gesagt ich hätte ein organisch gesundes Herz(EKG,LZ-EKG,Herzultraschall) aber meine Extrasystolen wurden nicht erfasst.Oft spüre ich sie auch nach einer Belastung und mein Arzt meinte, das sei völlig harmlos. Der Artikel ist übrigens eine Studie von Michael Lauer aus Cleveland, Ohio (NEJM 348 [2003] 781–790, 775–776)-hat mir auch Angst gemacht. Geht es in dieser Studie denn nur um bereits Herzkranke? Als Laie sowas zu lesen ist wirklich sehr beunruhigend.
LG
sarah

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der link: http://www.aerztlichepraxis.de/db/shownews/1048686685/2/14/news.html

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In Ihrem Fall sehe ich keine besonderen gesundheitlichen Gefahren durch die harmlosen Rhythmusstörungen. Sie könnten Recht haben, dass diese Extraschläge zufällig bei Belastung mehr bemerkt werden. Statistisch sind Rhythmusstörungen beim Belastungs-EKG (Studie an Pariser Polizisten) langfristig mit ungünstigeren Verläufen verknüpft. Bei guter Pumpkraft des Herzens und fehlenden Hinweisen auf Durchblutungsstörung oder sonst erhöhtes Herz-Risiko gelten die Risikoberechnungen der Rhythmusstörungen aber m.E. nicht für Sie.
Gruß
C. Altmann