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Herzrhythmusstörungen durch Cannabiskonsum

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

12.12.2017 | 09:19 Uhr

Hallo zusammen,

da ich langsam echt am verzweifeln bin, hoffe ich, ihr könnt mir helfen. 

Mit 16 Jahren habe ich damals angefangen gelegentlich Marihuana zu rauchen, bis ich eines Abends dadurch Herzrasen und eine getrübte Wahrnehmung bekam, die auch mehrere Monate anhielt. Deswegen hatte ich eigentlich beschlossen, dass Cannabis nichts für mich ist und das Rauchen für mehrere Jahre aufgegeben. 

Letztes Jahr (mit 20) kam Ich dann jedoch durch meinen Jahresaufenthalt in Neuseeland wieder mit der Droge in Kontakt, hatte aber absolut keine Probleme damit und es war durchweg angenehm (es wurde ausschließlich naturbelassen im Garten angebaut und hatte dadurch einen deutlich niedrigeren THC Gehalt).

Nun bin ich seit knapp einem Monat wieder in Deutschland und da ich eine so gute Erfahrung in Neuseeland gemacht hatte, wollte ich es in Deutschland noch einmal probieren. Dies ging auch kurze Zeit gut, bis ich eines Tages (im Nachhinein beurteilend) deutlich zuviel geraucht habe. Begonnen hat es mit einem Angstzustand, der sich in Form einer Panikattacke ausgedrückt hat. Als der Puls auch Stunden danach noch bei 130-150bpm lag, bin ich damit ins Krankenhaus und habe denen ehrlich von meinen Problemen und deren Vorgeschichte erzählt. Dort war ich dann bis zum nächsten Mittag, wobei der Arzt Puls, Blutdruck und Blutwerte gemessen hat, um eine Herzkrankheit auszuschließen. Gegen Mittag hatte sich mein Puls dann vollkommen erholt, weswegen ich entlassen wurde.

Etwa 3 Tage später jedoch, fing mein Herz an, extrem langsam bzw. extrem schnell zu schlagen mit gelegentlichen Aussetzern bzw. Pausen und Extraschlägen.

Dies ist mittlerweile schon ca. 2 Wochen her und diese kompletten Aussetzer habe ich kaum noch, jedoch schlägt das Herz sobald ich aufstehe und mich bewege wieder über 100bpm und völlig unkontrolliert. Im Liegen habe ich dann aber sofort wieder einen Normalpuls von 60-80bpm.

Meine Frage ist nun, was ich am Besten machen soll und ob dies nur durch eine mit Cannabis verbundene Herzneurose oder durch wirkliche gesundheitliche Schäden hervorgerufen wird. Der Arzt hat ja an sich alles durchgecheckt.

Vielen Dank!

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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16.12.2017, 12:42 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Bartender,

da im Krankenhaus alles in Ordnung war, ist tatsächlich eine psychische Ursache mit in Betracht zu ziehen. Trotzdem wäre es erstmal sinnvoll bei der bestehenden Symptomatik mit Ihren Untersuchungsergebnissen aus dem Krankenhaus bei einem niedergelassenen Kardiologen vorstellig zu werden. Auch da ist es natürlich wichtig, dass Sie ehrlich Ihre ganze Vorgeschichte schildern. Darüberhinaus ist aber auch eine psychologische Abklärung sinnvoll, dies können Sie auch mit dem Kardiologen besprechen, welchen Kolllegen dieser Ihnen empfehlen bzw. An wen er Sie überweisen kann. Auch wenn eine psychologische Ursache möglich und wahrscheinlich ist, muss die körperliche Ursache vollständig abgeklärt werden, vor allem wenn die Symptome noch bestehen.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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02.01.2018, 14:28 Uhr
Antwort

Zuerst einmal vielen Dank für die Nachricht.

Ich bin mittlerweile beim Kardiologen gewesen und habe alles abgeklärt.

Er hat mir erklärt, dass Marihuana den Körper manchmal aus dem Gleichgewicht bringen kann , so dass selbstverständliche Dinge wie der Herzschlag unkontrolliert augeführt werden. Durch das dadurch ausgelöste Beklemmugsgefühl und das ständige Abhorchen vom Herz wird dieses an sich nicht schlimme Gefühl aber extrem unangenehm und beklemmend. Somit ist es nur zu einem geringen Teil körperlich, das meiste passiert danach im Kopf.

Zur Sicherheit hat er mir einen leichten Beta Blocker verschrieben, den ich nur bei Bedarf einnehmen sollte, seit der Mariuhana Gehalt aber komplett aus dem Blut ist, hatte ich absolut keine Beschwerden mehr.

Mein Tipp an Leser, die aufgrund eigener Probleme dieses Thread hier finden: 

Ablenken hat bei mir immer immens geholfen und bloß nicht abgrenzen von der Gesellschaft, bis die Probleme weg sind, das verschlimmert es nur noch. Ich weiß, das Schlimmste ist die Ungewissheit, aber das regelt sich wieder. Wenn die Beklemmung doch zu groß sein sollte, einfach zum Kardiologen.

Somit bedanke ich mich und kann dieses Thema hier glücklicherweise schließen.

 

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