Hallo,
seit letztem Jahr im September habe ich (37 Jahre,weiblich) nun einen erhöhten Ruhepuls am morgen. (Hier fiel erstmalig eine latente Unterfunktion mit Tsh 5,85 auf).
Es ist langsam nicht mehr aushaltbar. Meist fängt es eine halbe Stunde nach dem Aufstehen an. Ich merke, wie ich so aufgeputscht und unruhig werde. Dann fange ich an mit schwitzen. Mein Puls hat sich bisher zwischen 110 und 160 bewegt.
Heute hatte ich 130 Puls im Sitzen und sogar Luftprobleme dazu bekommen. Nach ca. 30 Min - 45 Min. geht es allein wieder weg.
Erst hieß es ich soll Lercanidipin und Metoprolol nehmen. Davon wurde alles noch viel schlimmer. Das Herzrasen hörte gar nicht mehr auf und ich war absolut geschwächt, außerdem hatte ich ständig muskelkaterähnliche Beschwerden in den Beinen ohne Sport o.ä. gemacht zu haben.
Dann sollte ich einen Monat mal gar nichts nehmen. Das hat recht gut funktioniert. Mein Puls war nicht höher als 90-98. Da mein diastolischer Blutdruck aber meist über 100 liegt, sollte ich wieder mit Metoprolol anfangen. Auch weil ich über die Nieren zwischen 500 mg und 1,5 g Eiweiß im Urin verliere (membran. Glomerulonephritis in Vorgeschichte, jetzt trotz der Proteinurie in Remission). So hatte ich mir angewöhnt, dass ich morgens vor dem Aufstehen schon den Betablocker nehme, damit ich den morgendlichen Pulsanfall damit auffange. DAs klappte gut, aber so ca. nach 14 Tagen fing es wieder an, dass ich diese Muskelprobleme bekam und eine totale Erschöpfung. Ich war vorher schon schlapp, aber der Betablocker hat alles wieder schlimmer gemacht. Es ist sehr extrem...ich sage immer, dass es sich anfühlt, als ob ich Krebs im Endstadium habe, so schlimm ist diese Erschöpfung.
Nun war ich schon überall und langsam bin ich am Verzweifeln. Das Langszeit-EKG zeigte eine Sinustachykardie. Der Kardiologe fand im Herzultraschall nur eine leichte Trikuspidallinsuffizienz. Das hatte ich aber vor 20 Jahren auch schon. Die Klappe wäre einfach etwas zart - also nicht wie aus dem Bilderbuch gewachsen - mehr aber nicht. Außerdem eine eingschränkte Herzfrequenzvariabilität.
Neurologische Untersuchungen haben nichts Auffälliges gezeigt. Ein Kochsalzbelastungstest war in Ordnung. Auch sämtliche anderen Nebennierenwerte.
Es fand sich nur ein erhöhter Ana-Titer von 1:1000. Sonst aber nichts, was eine Kollagenose beweist.
Die Schilddrüse wurde auch untersucht. Hier zeigte sich eine hypoplasierte SD mit einem Gesamtvolumen von 8 ml. Die gesamte SD hat ein fleckiges (inhomogenes) Echomuster, wie bei chronischer Entzündung. Der Arzt meinte V.a. seronegative Hashimoto wäre möglich (habe keine TPO- und TG-Antikörper).
Nun war ich beim Vertretungsarzt (Hausarzt hatte Urlaub), da ich wieder extrem hohen Blutdruck hatte und einen morgendlichen Puls von 130. Die Ärztin meinte, dass sie ausgehend von dem Tsh von 5,85 im September 2017 L-Thyroxin 25 genommen hätte. Manchmal ist es so, dass der hohe Blutdruck sich dann beruhigt. Auffällig ist ja das die Diastole so hoch ist. Wenn die Werte wieder stimmen, dann würde der Puls auch sinken.
Meine Hausärztin glaubt nicht daran. Obwohl mir jetzt eine Hashimoto-Patientin ein Buch gegeben hat, was von einem Arzt geschrieben ist. Dort steht auch drin, dass man paradoxe Symptome haben kann...wie Herzrasen in der Unterfunktion und Gewichtszunahme und Trägheit in der Überfunktion. Des weiteren steht drin, dass die Antikörper fehlen können - wie es bei mir der Fall ist -. Außerdem steht dort drin, dass man bei Hashimoto einen Tsh um 1,0 haben sollte mit freien Werte im oberen Normbereich. Behandelt würde wohl schon bei Tsh ab 2,5 mit Symptomen. Mein letzter Wert war Tsh 3,36...also da wäre ich locker über die besagten 2,5. Zu erwähnen ist, dass mein Zwilling und meine Mutter sowie meine Nichte Hashimoto haben...also doch Veranlagung?
Könnte es wirklich jetzt doch an der Schilddrüse liegen? Sie war ja im Ultraschall optisch nicht mehr so gesund aussehend. Es kann doch nicht sein, dass ich seit einem Jahr jeden morgen dieses Herzrasen habe und generell diese Schwäche?
Vielleicht findet sich hier auch die Erklärung, warum der Betablocker alles schlimmer macht...angeblich würde dieser die Schilddrüsenfunktion auch beeinträchtigen (habe irgendwas gehört von Umwandlung in stoffwechselaktives T3 wird gehemmt und Tsh würde steigen.
Kann man hier vielleicht noch eine Ursache sehen? Ich habe Angst, dass mein Herz irgendwann Schaden nimmt, wenn das weiter so geht. Von meinen Nieren ganz zu schweigen...die verlieren ja jetzt schon Eiweiß....