Avatar

Herzrasen / Extrasystolen

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

19.12.2017 | 13:08 Uhr

Guten Tag,

ich (30), leide seit Geburt an Fallotscher Tetralogie. Mir ging es - bis auf gelegentliche Extrasystolen - ganz gut.

Nun hatte ich Ende November das erste Mal deutlich vermehrte Extrasystolen über Stunden... jeder 2. bis 5. Herzschlag war eine Extasystole bei einem Puls von 80 - 90. Das war Abends, ich war müde, habe mir nicht viel bei gedacht.

Danach war wieder alles gut, bis Anfang Dezember. Dieses mal ging es schon mittags los und war abends immer noch nicht besser. Puls lag bei knapp 100. Bin dann in die Notaufnahme gefahren. Diagnose: Sinustachykardie mit VES, Puls: 100. Nach Gabe von 2,5 mg Bisoprolol ging es mir sehr schnell wieder besser und ich durfte nach Hause. Empfehlung eines Langzeit-EKGs.

Seit diesem Tag habe ich ständig Extasystolen. Es macht mir große Angst. Eine Woche später war der Puls wieder bei um die 90 und kam einfach nicht runter. Hatte mir präventiv Bisoprolol beim Hausarzt besorgt. Nach Einnahme von 2,5 mg ging es mir innerhalb einer Stunde wieder hervorragend. Seitdem nehme ich jeden Tag 1,25 mg Bisoprolol, wenn ich merke, dass die Extasystolen wieder vermehrt auftreten. Meist wirkt das Medikamt ca. 20 Stunden.

Zwischenzeitlich lies ich auch das besagte Langzeit-EKG machen, welches mich so kurz vor Weihnachten allerdings mit einer unbefriedigenden Diagnose zurücklässt. Der genaue Befund ist wohl noch gesperrt (Was soll das heissen?) aber die Dame konnte mir vom Arzt ausrichten, dass ich "leichte Herzrhythmusstörungen" habe und mir keine Sorgen machen soll, aber ein weiterer Termin (Ich nehme an zum Ultraschall?) im Februar sinnvoll wäre. Das Bisoprolol müsste ich nicht dauerhaft einnehmen, sondern könne ich einfach dann nehmen, wenn ich merke, dass ich es brauche.

Nun zu meinen Fragen:

1. Was bedeutet "leichte Herzrhythmusstörungen"? Ich nehme an für einen Arzt ist das nicht so gravierend wie für mich.
2. Ende Februar soll ich zu einem "Rhythmustermin" kommen - was genau erwartet mich hier?
3. Ich habe wirklich sehr große Angst vor Vorhofflimmern. Allerdings denke ich, dass bei erkanntem Vorhofflimmern Medikamentös eingegriffen würde und ein Termin sich nicht bis Februar aufschieben ließe - liege ich da richtig?
4. Allgemein denke ich weiterhin, dass ich mich durchaus beruhigen kann, dass der Termin erst im Februar stattfinden soll und ich das Medikament nicht dauerhaft einnehmen muss. Liege ich auch hier richtig?

Ich bedanke mich recht herzlich im Voraus für alle Antworten und verbleibe mit freundlichen Grüßen.


19.12.2017 18:24 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
22.12.2017, 10:05 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Neuro87,

es ist verständlich, dass Sie sich über die Aussagen viele Gedanken machen. Leider kann man natürlich aus der Ferne auch nicht sicher sagen was alles genau bedeutet, aber im Großen und Ganzen liegen Sie sehr wahrscheinlich mit Ihren Annahmen richtig. Aber der Reihe nach, dass der Befund noch gesperrt ist, liegt sehr wahrscheinlich daran, dass Sie noch nicht direkt mit dem Arzt gesprochen haben, dieser muss Ihnen aber den Befund erklären, dass darf die MTA oder Azthelferin nicht für ihn übernehmen. Es bedeutet also nichts schlimmes, sondern ist einfach eine rechtliche Sache. Leichte Herzrhytmusstörung sind zum Beispiel Extrasystolen, dies würde bei Ihnen auch nahe liegen, dass solche aufgezeichnet wurden. Eine genaue Definition was leichte Herzrhytmusstörung sind und was nicht, gibt es aber nicht, da das auch immer von der jeweiligen Störung abhängt. So kann im Prinzip jede Rhythmusstörung so gering sein, dass es eine leichte Herzrhytmusstörung ist. In jedem Fall hätte man Sie aber nicht erst im Februar wieder einbestellt, wenn es irgendwie den Verdacht gäbe, dass sich akut etwas verschlimmern könnte. In einem „Rhythmustermin“ wird es in erster Linie darum gehen, was man tun kann um diese leichten Rhythmusstörungen langfristig zu verbessern und Sie werden besprechen welche Wege es da gibt. Die Sorge über ein Vorhofflimmern ist nachvollziehbar, aber auch hier liegen Sie richtig, dass man Sie nicht erst im Februar wieder einbestellt hätte, wenn es hier irgendwelche Berdenken gäbe. Sie haben vollkommen Recht und sollten sich tatsächlich damit beruhigen, dass Sie Ihr Arzt nicht einfach so nach Hause geschickt hätte, wenn er irgendwelche Bedenken hätte, dass sich irgendwas für Sie akut verschlechtern könnte und ja auch die Tatsache, dass es weiter eine Bedarfsmedikation ist und keine Dauermedikation ist erstmal ein gutes Zeichen. Es ist verständlich, dass  nach solchen Untersuchungen immer Zweifel bleiben, wenn es danach nur kurze Aussagen ohne ein langes klärendes Gespräch gab. Aber versuchen Sie die positiven Gedanken weiter zu denken, da sind Sie auf dem richtigen Weg und Sie sollen ja auch die Feiertage  genießen können.

Alles Gute für Sie!

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Herz und Kreislauf