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Herzmuskelentzündung wahrscheinlich?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

26.11.2018 | 13:20 Uhr

Liebes Expertenteam,

seit mehreren Wochen bin ich mit unklarer Diagnose erkrankt, u.a. fühle mich deutlich geschwächt und habe immer wieder Schmerzen im Brustkorb. Deshalb erhoffe ich mir von Ihnen einen Rat, ob eine genauer Abklärung einer Herzmuskelentzündung sinnvoll ist.

Zu meiner Person:

41 Jahre, Nichtraucherin, 172cm / 55 kg, normaler bis niedriger Blutdruck, bis zur Erkrankung 2-3 Mal pro Woche leichter Ausdauersport, keine bekannte Vorerkrankungen, bisher nie Herzbeschwerden

Krankheitsverlauf:

Im Oktober hatte ich einen unklaren Virusinfekt mit zeitweise Fieber, Kopf- und später Halsschmerzen, kaum Husten oder Schnupfen. Ich habe zwar auf Schonung geachtet, bin aber evtl. zu früh wieder zur Arbeit gegangen, so dass ich nach ca. einer Woche nochmals erkrankt bin. Der Infekt schien Ende Oktober abgeklungen zu sein.

Ab Anfang November setzten dann leichte Brustschmerzen (dumpf, linke Seite) mit zunehmender Atemnot ein, worauf ich vom Hausarzt am 5.11. in die Notaufnahme überwiesen wurde. Dort ergaben Ruhe-EKG, Blutbild, Röntgenaufnahmen der Lunge und Herz-Ultraschall keinen weiterführenden Befund, durch das lange Liegen besserte sich auch zunächst der Allgemeinzustand. Ein Lungenfunktionstest am Folgetag beim Hausarzt war ebenfalls unauffällig. Phasenweise (1-2 Tage) bin ich beschwerdefrei, kann treten wieder dumpfe Schmerzen im Brustkorb (meist links) und eine Art „Brennen“ hinter dem Brustbein auf. Auch der Herzschlag ist immer wieder deutlich fühlbar – als ob das Herz gegen einen Widerstand arbeitet, kein Herzrasen oder -stolpern. In diesen Phasen tritt z.T. auch das Gefühl einer Kreislaufschwäche auf und der linke Arm schmerzt zwar nicht, aber fühlt sich seltsam an. Zusätzlich kommt es immer wieder zu meist kurzen Fieberschüben, mit dem Gefühl einer Schwellung der Gehörgänge und Schmerzen im Bereich der Hals-Lymphknoten (der ursprüngliche Virusinfekt hatte auch diese Symptome).

Ich bin vom Hausarzt an verschiedene Fachärzte überwiesen worden, um einen Entzündungsherd im Körper als mögliche Ursache abklären zu lassen (HNO ohne Befund, Rest steht noch aus), eine Überweisung an einen Kardiologen erfolgte jedoch nicht. Meine Fragen zum einer möglichen Herzmuskelentzündung wurden leider nicht klar beantwortet, mir wurde auch keine strikte Schonung verordnet. Ich vermeide z.Zt. Anstrengungen, kümmere mich aber in Maßen um den Haushalt und mache Besorgungen und kleine Spaziergänge. Mein Eindruck war, dass sich der Zustand langsam bessert, bis gestern Abend erneut die Symptome eingesetzt haben (spürbarer Herzschlag, Brustschmerz, Schwäche, Schwellung im Gehörgang).

Als Erwachsene war ich nur sehr selten krank (auch nie so lange), derartige Beschwerden hatte ich bisher gar nicht. Deshalb ich nach gut 3 Wochen ohne eindeutige Besserung beunruhigt. Können das noch normale Folgen des Infekts sein, oder sollte ich eine Herzmuskelentzündung o.ä.genauer abklären lassen?

Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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29.11.2018, 11:01 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Heidi77,

es ist richtig, dass man bei den Symptomen, wie Sie sie beschriebene, zu erst an das Herz als mögliche Ursache und im speziellen auch an eine Herzmuskelentzündung denkt. Dies ist ja im Prinzip bei Ihnen auch schon in der Notaufnahme abgeklärt worden. EKG, Röntgen-Thorax (Lunge), sowie Herzultraschall sind Untersuchungen um zum Beispiel auch eine Herzmuskelentzündung ausschließen zu können. Wenn diese also alle unauffällig waren, ist es verständlich, dass man hier nicht weitere Untersuchungen ansetzt. Sollten sich auch bei allen anderen Fachärzten keine Auffälligkeiten ergeben, ist es sicher trotzdem nochmal sinnvoll einen Kardiologen zu kontaktieren. Sie können aber erstmal die anderen Ergebnisse abwarten, da ja bereits eine Abklärung des Herzens stattgefunden hat. Prinzipiell kann es sich tatsächlich auch einfach immer noch um die Folgen des Infekts handeln, Sie sollten deshalb auch weiterhin versuchen sich zu schonen und auf körperliche Anstrengung, so weit es geht zu verzichten.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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