Liebes Expertenteam,
seit mehreren Wochen bin ich mit unklarer Diagnose erkrankt, u.a. fühle mich deutlich geschwächt und habe immer wieder Schmerzen im Brustkorb. Deshalb erhoffe ich mir von Ihnen einen Rat, ob eine genauer Abklärung einer Herzmuskelentzündung sinnvoll ist.
Zu meiner Person:
41 Jahre, Nichtraucherin, 172cm / 55 kg, normaler bis niedriger Blutdruck, bis zur Erkrankung 2-3 Mal pro Woche leichter Ausdauersport, keine bekannte Vorerkrankungen, bisher nie Herzbeschwerden
Krankheitsverlauf:
Im Oktober hatte ich einen unklaren Virusinfekt mit zeitweise Fieber, Kopf- und später Halsschmerzen, kaum Husten oder Schnupfen. Ich habe zwar auf Schonung geachtet, bin aber evtl. zu früh wieder zur Arbeit gegangen, so dass ich nach ca. einer Woche nochmals erkrankt bin. Der Infekt schien Ende Oktober abgeklungen zu sein.
Ab Anfang November setzten dann leichte Brustschmerzen (dumpf, linke Seite) mit zunehmender Atemnot ein, worauf ich vom Hausarzt am 5.11. in die Notaufnahme überwiesen wurde. Dort ergaben Ruhe-EKG, Blutbild, Röntgenaufnahmen der Lunge und Herz-Ultraschall keinen weiterführenden Befund, durch das lange Liegen besserte sich auch zunächst der Allgemeinzustand. Ein Lungenfunktionstest am Folgetag beim Hausarzt war ebenfalls unauffällig. Phasenweise (1-2 Tage) bin ich beschwerdefrei, kann treten wieder dumpfe Schmerzen im Brustkorb (meist links) und eine Art „Brennen“ hinter dem Brustbein auf. Auch der Herzschlag ist immer wieder deutlich fühlbar – als ob das Herz gegen einen Widerstand arbeitet, kein Herzrasen oder -stolpern. In diesen Phasen tritt z.T. auch das Gefühl einer Kreislaufschwäche auf und der linke Arm schmerzt zwar nicht, aber fühlt sich seltsam an. Zusätzlich kommt es immer wieder zu meist kurzen Fieberschüben, mit dem Gefühl einer Schwellung der Gehörgänge und Schmerzen im Bereich der Hals-Lymphknoten (der ursprüngliche Virusinfekt hatte auch diese Symptome).
Ich bin vom Hausarzt an verschiedene Fachärzte überwiesen worden, um einen Entzündungsherd im Körper als mögliche Ursache abklären zu lassen (HNO ohne Befund, Rest steht noch aus), eine Überweisung an einen Kardiologen erfolgte jedoch nicht. Meine Fragen zum einer möglichen Herzmuskelentzündung wurden leider nicht klar beantwortet, mir wurde auch keine strikte Schonung verordnet. Ich vermeide z.Zt. Anstrengungen, kümmere mich aber in Maßen um den Haushalt und mache Besorgungen und kleine Spaziergänge. Mein Eindruck war, dass sich der Zustand langsam bessert, bis gestern Abend erneut die Symptome eingesetzt haben (spürbarer Herzschlag, Brustschmerz, Schwäche, Schwellung im Gehörgang).
Als Erwachsene war ich nur sehr selten krank (auch nie so lange), derartige Beschwerden hatte ich bisher gar nicht. Deshalb ich nach gut 3 Wochen ohne eindeutige Besserung beunruhigt. Können das noch normale Folgen des Infekts sein, oder sollte ich eine Herzmuskelentzündung o.ä.genauer abklären lassen?
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!