Herz-Rhythmus-Störung?

Sehr geehrter Herr Dr. Altmann,

ich bin 31 Jahre alt, männlich, 180cm groß, 78kg schwer, treibe wenig Sport, bewege mich aber täglich. Ich nehme keine Medikamente/Mittel (außer Betablocker s.u.), keine Herzkrankheiten in der Familie, keine außerordentlichen körperlichen/psychischen Belastungen, geregeltes Leben. Sonstige Beschwerden: sporadische Schmerzen im Oberbauch (links; seit einigen Monaten) wobei Ultraschall vom Abdomen und der Nieren unauffällig war.

Vorgeschichte:
1997 wurden Tachykardien unklarer Genese festgestellt (Verdacht auf Zusammenhang mit Coxsackie-/Picorna Infekt, erhöhter Titer nachgewiesen). Zur Behandlung nahm ich seitdem 1 Tablette Dociton 10 (Propanolol) ein (EKG; BelastungsEKG, Echo zeigten damals keine strukturellen Herzschäden). Bis vor zwei Monaten war diesbzgl. soweit alles in Ordnung.

Aktuelle Situation:
Ende Juli kam es beim Einschlafen zu starkem Schwindel, niedrigem Puls (weniger als 50 Schläge pro Minute), sehr kalten Extremitäten, gehäuften Herzaussetzern und dann wieder Extraschlägen - Todesangst. Blutdruck war um 110-120 zu 70-80. Keine Übelkeit, kein Erbrechen, keine stechenden Schmerzen.
Als ich dann wieder aufwachte, war ich erschöpft, mir war kalt - Besuch beim Hausarzt zeigte einen systolischen Blutdruck von 160 (diastolisch habe ich vergessen). Anschließendes EKG zeigte (laut Hausarzt) eine Reizleitungsstörung (er nahm auch Lineal zum Messen/zur Kontrolle), die seiner Aussage nach beim letzten EKG 2003 nicht zu sehen war. Später schaute ein Kardiologe flüchtig auf dasselbe EKG und meinte keine Störung, höchstens minimal.
Vermutete Ursache meines Hausarztes: Altersbedingte Umstellung des Körpers. Zur Behandlung bekam ich einen neuen Betablocker mit dem Wirkstoff Bisoprololfumarat, eine halbe Tablette täglich (morgens). Symptome besserten sich schon am ersten Tag, Puls stieg wieder auf um die 55 Schläfe pro Minute. Seitdem bin ich wenig leistungsfähig, häufig schwindelig, erschöpft, leichtes Ziehen im linken (Unter-)Arm (nicht täglich aber häufig) sowie manchmal leichter Druck auf der linken Brust. Blutdruck war die ersten Wochen um 100/60 (jetzt um 110/65), Puls tagsüber 55-60, zum Schlafen 48-50. Extrasystolen und Aussetzer habe ich seitdem keine mehr wahrgenommen. (Manchmal spüre ich eine Art Leer-Schlag, als würde als auf einen Hohlraum im Brustkorb geschlagen.)
Später wurde noch ein EKG, Belastungs-EKG und Langzeit-EKG (mit sporadischen VES/SVES, abgeschwächte aber noch normale circadiane Herzfrequenzverteilung) zur Kontrolle gemacht, die alle unauffällig und (laut Befund) in den Grenzen der Norm waren.
Ende August hatte ich - wieder beim Einschlafen - ähnliche Symptome wie Ende Juli: Herzschlag zwischen 45 zu 80 im munteren Wechsel. Mir wurde heiß-kalt, Blutdruck-Schwankungen (90/... bis 140/...), starker Schwindel (Extremitäten aber warm, keine Todesangst). In der Notaufnahme machte man einige Stunden später EKG - da war dieser Anfall allerdings schon lange vorbei (erhöhter Oberkörper schien Anfall-Symptome zu schwächen). Nach dem 2. Anfall hatte ich etwas über eine Woche lang sehr warme Hände (wurde mir von anderen ungefragt bestätigt), zusätzlich fühlten sich die Hände unangenehm gespannt an.
Dadurch ergab sich für mich die logische Frage (leider bisher ohne Antwort darauf): Warum hatte ich diesen 2. Anfall, obwohl der neue Betablocker angeblich die Ursache hätten beheben bzw. mich hätte adäquat einstellen sollen?

Aktuelle Beschwerden:
Gestern Nacht war wieder schwierig, eine Art kleiner Anfall. Diesmal normaler Blutdruck (110/65), starker Schwindel, Herzschlag wechselte wieder von langsam zu schnell (kein Herzrasen/-jagen). Wobei die bloße Lageänderung (z.B. vom Rücken auf die Seite drehen) den Puls für 20-30 Sekunden (auf geschätzte 80) erhöhte, dann fiel er wieder spontan ab.
Am Tag ist mir häufig schwindelig (manchmal so stark, dass ich keine Maschinen führen bzw. Auto fahren würde) - tritt meistens auf, wenn ich eine Zeit lang am Computer saß, wie jetzt. Bei Bewegung geht es mir relativ gut, weniger/kaum Schwindel.

Zum einen würde ich gerne endlich wissen was mir fehlt. Das können sie per Ferndiagnose leider wohl kaum leisten, aber evtl. haben Sie Ratschläge was untersucht werden kann bzw. wie ich evtl. den Anfällen auf den Grund komme.
Zum anderen würde ich gerne einmal wieder normal Einschlafen, ohne Sorge vor so einem Anfall zu haben. Entspannungsübungen vor dem Einschlafen halfen bisher leider nicht. Beruhigungs-/Schlafmittel möchte ich nicht nehmen, solange es noch anders geht.

Vielen Dank für Ihre Mühe und Ihre Hilfe!