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Habe ich eine Lungenembolie?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

15.10.2006 | 09:14 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Ranf,

Ich bin 40 Jahre alt, weiblich, Übergewicht, Krampfadern (leichtgradig), nehme keine Pille
Im Mai letzten Jahres habe ich eine gesunde Diät begonnen und innerhalb eines halben Jahres 30 Kilo abgenommen. So konnte ich jetzt mit Blutdruckmitteln aufhören- die Hypertonie schien geheilt.
Doch nach 2 Monaten plötzlich die Wende. Ich hatte eine Hochdruckkriese nach der anderen und Tachykardien bis 180 Schläge. Die Gefäße an Armen, Händen und Beinen waren schmerzhaft prall gefüllt. Ich hatte Luftmangel, sehr blass. Das zog sich über 3 Monate hinweg. Es ging mir sehr sehr schlecht. Alle Untersuchungen in der Endokrinologie ergaben nichts behandelbares. Ich wurde mit der Empfehlung ein lebenlang Betablocker (wegen der hohen Herzfrequenz) zu nehmen aus dem Krankenhaus entlassen.
Dies habe ich nicht befolgt. Nach weiteren Wochen schlug die Situation plötzlich ins Gegenteil um. Die Herzfrequenz lag meist unter 45 Schläge, der Blutdruck zwischen 90/50 bis 110/60 (trotz noch 20 Kilo Übergewicht) Ein anderes Mal bekomme ich plötzlich aus heiterem Himmel Tachykardien, so dass ich fast vor der Ohnmacht stehe.
Ich habe seit einem Jahr das Gefühl nicht genügend Luft holen zu können. Das Einatmen rechts retrosternal schmerzt-besonders beim schnellen Laufen. Ich habe ein ständiges Stauungsgefühl (nur rechts oben). Die Thoraxaufnahme im Mai ergab nur ein breitbasig aufsitzendes Herz-sonst nichts. der Einatmungsschmerz hat sich im Laufe der Monate ausgedehnt.
Ich fühle mich durchgehend erschöpft und bin sehr Sauerstoffdurstig

Kann sich hier bei diesem Beschwerdebild evtl. durch die Gewichtsabnahme verursacht , eine Lungenembolie verbergen?
Wenn ja, wie kann diese nachgewiesen werden? An wen könnte ich mich wenden?

Vielen Dank
Monika

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24.10.2006, 03:18 Uhr
Antwort

Hallo Monika

die von Ihnen geschilderten Beschwerden lassen auch an das Vorliegen einer Lungenembolie denken. Als erstes sollte eine Untersuchung des Herzens mit Ultraschall erfolgen, hierbei könnten die Folgen einer Lungenembolie, nämlich die Zeichen einer Belastung des rechten Herzens nachgewiesen werden. Wenn die Echokardiographie keine Auffälligkeiten zeigt, dann ist eine ausgedehnte abgelaufene Lungenembolie nicht sehr wahrscheinlich.
Wenn sich allerdings bei einer Echokardiographie ein krankhafter Befund findet, dann kann durch eine Computertomographie auch eine alte ausgedehnte Lungenembolie nachgewiesen werden.

Mit freundlichem Gruß

Dr. Jürgen Ranft
Angiologie - Gefäßmedizin

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24.10.2006, 04:06 Uhr
Antwort

Vielen Dank Herr Dr. Ranft,

Zufällig habe ich am Freitag einen Kardiologietermin.
Inzwischen bin ich auch etwas beruhigter. Die Thoraxaufnahmen in 2 Ebenen ergaben keinen auffälligen Befund. Auch die Herzgröße erscheint normal. Müßte dann nicht eine Rechtsherzvergrößerung vorliegen?
Die Radiologin meinte, dass evtl. auch eine Pleuritis in Frage käme. Aber kann diese so lange andauern?

Vielen Dank für Ihre Mühe
herzliche Grüße
Monika

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31.10.2006, 06:58 Uhr
Antwort

Hallo Monika
Beschwerden können auch länere Zeit anhalten, insbesondere wenn nicht die notwendige Behandlung erfolgt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jürgen Ranft
Gefäßmedizin - ANgiologie

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31.10.2006, 07:20 Uhr
Antwort

eine Pleuritis kann es eigentlich auch nicht sein (nach Arztbesuch).
Mein Doc meinte, dass man eine Pleuritis hören würde.Es würde sich ja dann evtl auch ein Erguss bilden. Die Thoraxaufnahmen waren unauffällig.
Ich habe mich einmal an den Dr. Altmann im Herzforum gewandt und denke jetzt die Ursache zu kennen.
Ich denke da eher an einen Lungenhochdruck bei erweiterten linken Vorhof.(hat mein Kardiologe letzte Woche diagnostiziert) Dadurch wahrscheinlich der Reizhusten und der ständige Druck, besonders bei Belastung.
Ich werde es mit Blutdruckmittel versuchen und dann einmal schauen, ob die Beschwerden nachlassen.
Es scheint wohl keine Embolie zu sein, weil die Rechtherzbelastung fehlt.
Vielen Dank für Ihre Antworten!

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