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Gibt es eine Reha (AHB) nach Stent??

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

07.04.2009 | 03:26 Uhr

Ich bedanke mich für die Möglichkeit hier eine Frage einstellen zu können!
Ich hoffe das ich hier nicht an der falschen Stelle bin!

Ich bin 45 Jahre alt und habe vor wenigen Tagen einen Stent erhalten (LAD-7) da ein Gefäß verschlossen war.
Im internen Behandlungsbericht wird dargestellt dass das Gefäß geöffnet wurde und mit einem Stent versorgt wurde, also ein Verschluss vorlag.
Zwei Tage zuvor hatte ich ein entsprechendes Schmerzbild / Symptomatik. Im EKG war in VIII ein negatives T zu sehen.
Beim Ultraschall war zu sehen das die Vorderwand nicht innerhalb des Zeitrahmens arbeitete. (Soll dann hier mal reichen).
Beim Entlassungsgespräch wurde mir mitgeteilt das der Tropinintest nicht die entsprechenden Werte ausweisen würde und mir daher keine AHB angeboten werden könne (es sei nur eine KHK gewesen).
Auf meine Anfrage hin wurde mir gesagt das ich keine Besonderheiten beachten müsse, mein Herz hätte eine gute Pumpleistung.
Auf meine Frage wann ich denn wieder arbeiten könne wurde mir gesagt das ich in ca. 7 Tagen wieder arbeiten kann.
Das mein Herz gut pumpen mag das mag sein nur dreh ich irgendwie etwas am Rad. Die Cardiologen waren schneller als mein Kopf, ich kann das nicht so ganz verarbeiten.

Gibt es bei einem zu guten Troponintest wirklich keine AHB (Reha)?

(Eine bekannte Ärztin sagte mir das es zwei andere Werte geben würde die definitiv bei mir auf einen abgelaufenen Infarkt hinweisen würden, der Troponintest wäre nur bis ca. 24 Stunden nach dem Ereignis wirklich aussagekräftig.)

Gibt es einen anderen Weg zu einer Reha?
Ich merke schon jetzt das meine mitmenschen unter mir leiden werden da ich nicht mit der Situation klar komme und nicht weis ob ich nicht doch etwas beachten muss.
Medikamente habe ich genug, mit dem Betablocker den ich nehmen muss kann ich auf keinen Fall Auto fahren der macht mich schon sehr langsam.

Für eine eventuelle Antwort oder einen Tip wäre ich sehr dankbar!

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08.04.2009, 02:18 Uhr
Antwort

Nach Stent kann sehr wohl eine AHB beantragt und durchgeführt werden.
Im AHB Katalog der DRV Bund heißt es wörtlich, dass eine AHB indiziert ist bei KHK ohne Infarkt: nach komplikationsreichem,
meist instabilem Verlauf und nach Beherrschung der Akutsituation;
nach elektiver PTCA1 bei ausgeprägtem Risikoprofil, besonderem
Schulungsbedarf oder Compliance-Problemen.
Diese Situation scheint bei Ihnen vorzuliegen. Also Widerspruch einlegen und das KH auffordern, den AHB Antrag zu stellen.
Gruß
C. Altmann

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08.04.2009, 03:13 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Altmann,

ich bedanke mich höflichst bei ihnen für die Antwort!

Ich werde sogleich den Widerspruch einlegen und das Kh auffordern eine AHB zu beantragen.

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08.04.2009, 04:37 Uhr
Antwort

Viel Erfolg.
Gruß
C. Altmann

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09.04.2009, 03:55 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Altmann,

Viel Erfolg kann man wirklich gebrauchen.

Da ich am Montag entlassen wurde und am Freitag der Sozialdienst nicht erreichbar war (Besprechung) hatte ich keine Chance den SD zu erreichen.
Nach meinem telefonischen Wiederspruch wurde mir vom Sozialdienst mitgeteilt das die AHB nur während des stationären Aufenthaltes beantragt werden könne. Nach deren Rücksprache mit der Ärztin teilten diese mir mit das ich ja keinen Infarkt gehabt hätte, man hätte mir nur einen Stent gesetzt, das wäre ja eine Angina pect. gewesen und keine KHK (oder wars rumgedreht??) zudem wäre es keine Akutsituation und alles wäre glatt verlaufen.
Ich solle doch mit der Ärztin telefonieren und das klären, nur war die dann 5 Minuten später schon weg.
Die Werte wären Ok deshalb ist sie nicht gewillt eine AHB anzustossen.
Ich habe dann auf den Katalog der DRV S.5 zweite Zeile verwiesen.
zusätzlich hatte ich mit der DRV telefoniert die mir dann sagten das die Klinik das einfach beantragen solle, alles weitere würde von Berlin aus laufen, das habe ich dem SD auch gesagt, war denen aber egal.

Also bleibt wohl alles beim alten.
Da ich mit dem Stent keine gesundheitlichen Probleme mehr habe und alle Werte Ok sind darf ich alles essen und ab sofort wieder körperlich arbeiten (körperlich schwere Arbeit in Wechselschicht).
Nein das ist kein Witz.
Mir bleibt die Luft weg und das leider nicht nur in der Schriftform.



Aber trotzdem vielen Dank für Ihre Mühe.

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11.04.2009, 08:38 Uhr
Antwort

Tapfer widersprechen.
wenn das Zeitfenster AHB abgelaufen ist, gibt es dennoch eine Möglichkeit, dass der Hausarzt die Reha anstoßen kann. das nennt man dann AGM - eine beschleunigte Kur.
Strittig kann aber sine, ob bei Ihnen besondere Kontextfaktoren bestehen, die gegen eine Reha sprechen..
dazu müsste in dem Antrag (im Zweifel dann vom Hausarzt) was stehen: Seelische Verarbeitung, Rauchen, Blutdruck, berufliche Wiedereingliederung etc..
Gruß
C. Altmann

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14.04.2009, 12:41 Uhr
Antwort

Puh, endlich geschafft!

Ich bedanke mich herzlich für Ihre Tips!

Nachdem ich nochmals Wiederspruch eingelegt habe hat der Oberarzt dann entschieden das die AHB sofort und ohne Umwege eingeleitet werden soll.

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15.04.2009, 05:40 Uhr
Antwort

Super
Alles gute
C. Altmann

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