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Gefühlter Herzstillstand

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

04.03.2018 | 15:15 Uhr

Hallo!

Nach nun mehr als 5 Jahren mit meinen Beschwerden und einfach fehlender Diagnose würde ich zu meiner Problematik gerne einmal einen weitern Experten hier befragen.

Es ging vor 5 Jahren im Zug an. Mir ging es plötzlich nicht gut während ich im Zug saß.

Einfaches Unwohlsein und etwas Schwindel. Ich ging ein paar Schritte und setzte mich wieder hin. Dann hatte ich ein Gefühl als ob mein Herz einfach aufhört zu schlagen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam mein Puls zurück.

Ich bin selbst ausgestiegen und wurde dann ins Krankenhaus gebracht, körperlich völlig erschöpft. Im Krankenhaus wurden lediglich VES festgestellt, die ich aber schon immer habe und mich nie gestört haben. Das sei nichts Schlimmes. Mit diesen Worten würde ich nach Hause entlassen.

Ich war anschließend vier mal beim Karidiologen zum Ultraschall, Belastungs-EKG, Blutabnahme etc.

Es wurde bis auf einen minimalsten Mitralklappenprolaps nichts gefunden und ich solle mir keine Sorgen machen. Es folgten immer öfter solche Attacken und ich wurde durch den Hausarzt zu einem weiteren Karidiologen geschickt. Hier das gleiche Ergebnis. Leider hatte ich nie ein Langzeit-EKG dran während es passierte.

Ich habe unabhängig davon ein Faktor-5-Leiden, das festgestellt wurde nachdem ich immer wiederkehrende Venenentzündungen in den Beinen hatte (OP). Hier wurde mir dann vorher Marcumar verschrieben, welches ich über drei Jahre nehmen musste. Dies ist jetzt aber abgesetzt.

Seit einigen Tagen ist das Problem wieder vermehrt da. Die Attacken kommen völlig zufällig. Unabhängig davon was ich tue. Der Kreislauf bleibt stehen (ich habe laut meiner Frau keinen fühlbaren Puls). Danach bin ich den Rest des Tages und teilweise mehrere Tage wirklich krank und kann körperlich nichts leisten. Mein Puls ist völlig durcheinander. Auch hier wieder nur VES laut ELF.

Die Ärzte können hier nichts mehr für mich tun. Ich möchte endlich mal eine Diagnose ( gut oder schlecht ist mir mittlerweile egal) haben. Über die Zeit habe ich deswegen eine Angststörung entwickelt, wegen der ich schon länger therapiert werde. Diese Symptome sind definitiv keine Angstattacken! Das würde mir durch den Therapeuten auch bestätigt.

Ich suche dringend daher Dringend Hilfe! Was kann ich noch tun?

Zu meiner Person:

41 Jahre alt

Ich sitze viele da ich im Büro arbeite

Sport eher nicht

Raucher

leichtes Übergewicht (5kg zu viel laut Hausarzt)

Medikamente: Nebivolol 5mg ( 1* 0,5 pro Tag), Pregabalin (2*100mg pro Tag)

 

Ich hoffe auf einen Tipp woran es noch liegen könnte. Irgendetwas was ich meinem Arzt als Idee mitgeben könnte.

 

Vielen Dank!

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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08.03.2018, 13:21 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo ThoBra,

sicher werden Sie schon öfter gehört haben, dass auch VES bei einem sonst gesunden Herzen nicht gefährlich sind. In der Regel sind diese dann auch nicht behandlungsbedürftig. Jedoch gibt es immer wieder Patienten wie Sie, bei denen starke Symptome auftreten, die eine Behandlung nötig machen. Da Ihr Herz ja scheinbar sonst keine Auffälligkeiten zeigt und Sie auch schon diverse Untersuchungen hinter sich haben, sind andere Diagnosen, die noch nicht abgeklärt wurden, sehr unwahrscheinlich. Also neue Ideen, was die Ursache sein könnte sind hier schwierig. Tatsächlich können die VES die von Ihnen beschriebenen Symptome machen, so dass hier die Ursache liegen kann Und dies die Diagnose ist. Da Sie bereits medikamentös behandelt werden, kann man auf der einen Seite über eine Umstellung der medikamentösen Therapie nachdenken, auf der anderen Seite könnte eventuell eine elektrophysiologische Ablation in Frage kommen. Wenn dies von Ihnen beschriebenen Attacken noch nie in einem Langzeit-EKG aufgezeichnet wurden, gäbe es noch die Möglichkeit der Implantation eines sogenannten Event Recorders. Bei einem solchen Eingriff muss aber ganz klar der Nutzen streng abgewogen werden. Daher sollten Sie dies auf jeden Fall mit Ihrem behandelnden Kardiologen besprechen. Auch wenn Sie lange keine Problem mit den VES hatten, kann es sein, dass sich dies verändert und Sie Symptome spüren.

Außerdem sei noch gesagt, auch wenn dies wohl nicht die Ursache der Problematik ist, wäre in Ihrem Fall auch eine Änderung der Lebensweise zu empfehlen. Auch dies kann positive Auswirkungen auf die Symptomatik haben. Gerade wer beruflich viel sitzt, sollte einen Bewegungsausgleich schaffen und regelmäßig Sport treiben, dazu eine gesunde Ernährung und ganz klar nicht Rauchen. Das soll nich der erhobene Zeigefinger sein, aber die Erfahrung zeigt, dass Patienten von einem solchen Wandel immer wieder profitieren. Sie müssen nicht zum Profisportler mutieren, aber Laufen, Wandern, Radfahren, Schwimmen, Tanzen, Fussball, Squash, Badminton oder ähnliches spielen, wären ein guter Ausgleich zu einem doch er sitzendem Beruf. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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