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Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

22.11.2009 | 11:19 Uhr

Hallo Herr Dr. Altmann,

ich (28 Jahre, NR, NT, schlank) habe mich vor knapp 2 Wochen mit H1N1 infiziert mit den üblichen Symptomen Kopf- und Gliederschmerzen, hohes Fieber, Husten, Halsschmerzen.

Hinzu kamen Kreislaufprobleme, die bis heute anhalten, obwohl die o.g. Symptome soweit wieder abgeklungen sind (außer Kopfschmerzen und Fieber: 37.9 °C).

Die Kreislaufprobleme, welche ich vorher nie hatte, äußern sich wie folgt (ich muss dazu sagen, dass ich schon immer Hypotonie habe, jedoch ohne größere Beeinträchtigungen, brauchte auch keine Medikamente):

- sehr niedriger Blutdruck (mit Abfall der Systole unter 100 -> wenn dies geschieht verbunden mit plötzlich auftretender Übelkeit, Schwindel, Blässe und -falls ich mich nicht rechtzeitig hinlegen kann- Umfallen)

- Auftreten des Anfalls meist verbunden mit Zittern (wie Schüttelfrost) am ganzen Körper, welches ich nur schwer kontrollieren kann (dauert etwa 10 - 15 min, dann ist es wieder vorbei) -> ich vermute, dass dieses durch das plötzlich auftretende massive Schwächegefühl, Schwindel und Übelkeit verursacht wird

- HF liegt fast permanent zwischen 120 - 130 im Ruhezustand (vor der Infektion Ruhepuls zwischen 60 - 80)


Ich fühle mich immer noch schwach, verbunden mit starken Kopfschmerzen und Fieber. Die Kreislaufprobleme treten mehrmals am Tag und teilweise nachts (wenn ich mal aufstehen muss) auf und ich benötige hinterher jedesmal 1-2 Stunden, bevor ich mich von so einem Anfall erholt habe.

Bei der Auskultation zeigen sich lt. Arzt keine auffälligen Geräusche, weder abnormale Herz- noch Lungengeräusche.

Nun soll ich folgende Medikamente nehmen:

- Ivabradin zur Senkung des Puls
- Dihydroergotamin zur Erhöhung des Blutdruckes

Darf man diese beide Medikamente zusammen einnehmen?

Es wurde ein EKG durchgeführt, in dessen Auswertung stand:

- Sinustachykardie
- T abnorm in inferioren Ableitungen

Was bedeutet T abnorm in inferioren Ableitungen?

Könnten meine Beschwerden auch ausgelöst werden, weil sich das Virus aufs Herz gelegt hat und dort eine Entzündung sich entwickelt oder würde man dies im EKG sehen?

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir weiterhelfen.

Liebe Grüße

Julia

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23.11.2009, 10:20 Uhr
Antwort

T-Wellen Veränderungen im EKG können auf eine Herzbeteiligung bei Viruserkrankungen hinweisen.
EKG Kontrollen sollten durchgeführt werden.
Ivabradin und Dihydroergotamin bekämpfen nicht die Krankheit an sich sondern sollen nur Ihr Wohlbefinden bessern. Ob dieser Effekt eintritt, können nur Sie selbst beurteilen. Am besten wäre Schonung, viel Schlaf und reichlich Flüssigkeit und Salz.
Gruß
C. Altmann

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25.11.2009, 09:53 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Altmann,

vielen Dank für Ihre Antwort. Mein Fieber war heute sehr hoch und ich habe mehrmals erbrochen, weshalb ich nachmittags einen Vertretungsarzt aufsuchen musste.

Dieser meinte u.a., dass der mich sonst behandelnde Arzt mit den Medis Ivabradin und Dihydroergotamin eine falsche Medikation verordnet hätte. Diese wären kontraindiziert und dürften nicht gemeinsam eingenommen werden. Lt. dem Arzt würde Dihydroergotamin neben einer Blutdruckerhöhung den Puls erhöhen. Der Puls ist sowieso viel zu schnell und würde so noch höher gehen.

Der Arzt, der mir die Medis zuerst verordnet hatte, erklärte mir es anders. Dihydroergotamin würde nur den Blutdruck heben und keine Auswirkungen auf den Puls haben.

Es wäre nett, wenn Sie mir die Wirkungsweise der beiden Medikamente kurz nennen könnten. Ich möchte gern wissen, ob man beide parallel einnehmen darf. Die letzten Tage habe ich dies getan und hatte den Eindruck, dass beide wirken (zumindest waren meine Kreislaufprobleme nicht mehr so extrem und mein Puls liegt nicht mehr so hoch, so dass ich mich nicht mehr wie aufgezogen fühle).

Vielen Dank.

Liebe Grüße

Julia

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26.11.2009, 09:03 Uhr
Antwort

Ivabradin bremst den Sinusknoten und vberlangsamt so den Puls, eshat keinen Einfluss auf die Gefäße.
DHE verengt die Grfäße und erhöht so den Blutdruck.
Mir ist nicht bekannt, dass die Kombination verboten wäre.
Gruß
C. Altmann

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29.11.2009, 08:47 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Altmann,

zuerst möchte ich mich nochmals für Ihre Antworten bedanken. Ich benötige heute erneut einen Rat von Ihnen.

Vor 3 1/2 Wochen hatte ich mich mit H1N1 infiziert. Neben den üblichen Symptomen hatte ich noch starke Kreislaufbeschwerden.

Bis heute ist mein Puls in Ruhe immer noch erhöht. Ich fühle mich teilweise wie aufgezogen. Im EKG lag die HF in Ruhe (nach 30 min Liegen) bei 119. Kleinste Anstrengungen bringen mich zum Schwitzen und mein Puls geht sofort in die Höhe. Ich fühle mich hinterher auch erschöpft. Selbst das Steigen von wenigen Treppen (z. B. vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer) fällt mir sehr schwer und mein Puls steigt bis auf 130 an (ich bin eigentlich sehr sportlich und vor meiner Infektion hätte mir das Treppensteigen nie etwas ausgemacht).

Außerdem fällt es mir seit Donnerstag schwer, richtig durchzuatmen und ich habe immer das Gefühl, mir fehlt es an Luft (teilweise habe ich kurz Luftnot, wenn ich mich körperlich anstrenge). Zusätzlich habe ich links im Brustbereich immer wieder Schmerzen (dies hatte ich noch nie).

Freitags bin ich wegen der Symptome nochmals zum Arzt. Es wurde obiges EKG sowie ein Herzultraschall durchgeführt. Diese waren jedoch ohne Befund (lediglich die erhöhte HF im EKG war auffällig und im Echo sah man das schnelle Schlagen gleichfalls). Das Abhören von Herz und Lunge war ebenfalls ohne auffällige Geräusche.

Lässt sich aufgrund der oben durchgeführten Untersuchungen, welche o. B. waren ausschließen, dass sich der Virus ggf. aufs Herz gelegt hat (ist z.B. eine beginnende Myokartitis ausgeschlossen, weil im EKG und Echo keine Abnormalitäten festzustellen waren)?

Woran könnten meine Beschwerden liegen, und was kann ich tun, dass sich diese bessern?

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir nochmals weiterhelfen.

Liebe Grüße

Julia

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30.11.2009, 11:08 Uhr
Antwort

Ich würde EKG Kontrollen, ergänzend ein Echo im Verlauf empfehlen sowie mit Laborwerten eine Entzündung des Herzens ausschließen (CRP, Troponin, CKMB). Die Tachykardie muss nichts heißen, aber sie ist doch irgendwie verdächtig.
Gruß
C. Altmann

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07.12.2009, 05:01 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Altmann,

vielen Dank für Ihre Antwort. Meine Beschwerden haben sich immer noch nicht gebessert, weshalb ich mit meinem sonst behandelnden Arzt (der ab heute leider im Urlaub ist) am Freitag abgestimmt hatte, heute eine Blutkontrolle bei seiner Vertretung durchführen zu lassen.

Heute Nachmittag habe ich per Fax folgende Ergebnisse erhalten (hier ein Auszug der Werte, die Sie mir in Ihrem letzten Posting zur Bestimmung nannten und um die ich den Arzt gebeten habe):

CK < 170 U/l -> 227

CK-MB < 24 U/l -> 31

Troponine <0,4 µg/l -> 0,6

CRP <6 mg/l -> 43

Leuko- und Thromozyten sind ebenfalls erhöht.


Ich habe in einem anderen Beitrag von Ihnen, in dem die Fragerin ebenfalls Beschwerden nach einer Grippe hat gelesen, dass deren Werte nicht auf eine Herzmuskelbeteiligung hinweisen.


Kann ich bei meinen Werten ebenfalls davon ausgehen, dass eine Entzündung im Herzbereich eher unwahrscheinlich ist?

Was sagen meine Werte aus (beim Abhören letzte Woche waren keine abnormalen HG zu hören und ein Herzultraschall, der ja schon durchgeführt wurde, war ebenfalls ohne Befund - außer dass man gesehen hat, dass das Herz sehr schnell in Ruhe schlägt)?


Vllt. ist es Ihnen zeitlich möglich, mir bei der Interpretation
meiner Werte zu helfen. Ich würde mich sehr freuen.

Viele Grüße

Julia

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07.12.2009, 10:38 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Altmann,

ich bin heute Abend einfach so umgefallen. Mein Puls war sehr schnell, mir wurde auf die Beine sehr schwach, hinzu kam innerhalb von Sekunden auftretende Übelkeit sowie das Gefühl, dass Luft fehlt und dann lag ich plötzlich auf dem Boden.

Könnte hier ein Zusammenhang zu meinen im letzten Beitrag geposteten Werten bestehen?

Liebe Grüße

Julia

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