Avatar

Ergebnis TTE Herzultraschall

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

15.12.2017 | 15:42 Uhr

Liebes Expertenteam,

gestern wurde bei mir (35, w) eine Echokardiografie durchgeführt. Beschwerden oder ähnliches hatte ich keine, jedenfalls nicht bewusst, sondern die Fragestellung war folgende: Ich habe eine Gewebeveränderung im Rachen. Weil die "komisch" aussah, wurde sie biopsiert und es ergab sich eine Amyloidablagerung. Nun war ich ein paar Tage in der hiesigen Uniklinik, dort sollte geschaut werden, ob es sich um ein rein lokales Phänomen oder eine systemische Amyloidose handelt. Der Verdacht nach Erstuntersuchung war eine lokale Ablagerung. Im Zuge dessen wurde auch der Herzultraschall gemacht. Da es eine kleine Unklarheit gibt, bekomme ich nächste Woche ein Herz-MRT, aber inzwischen geht mir ganz schön die Düse und ich würde Sie bitten, mal den Befund einzuschätzen, der im Arztbrief steht.

Normal große linksseitige Herzhöhlen. Normal großer rechter Ventrikel. Im übrigen normal große Herzhöhlen. Normale linksventrikuläre systolische Funktion. Kein Nachweis einer Linksherzhypertrophie. Normale diastolische Funktion. Triviale Trikuspidalklappeninsuffizienz. Kein Perikarderguss. Kommentare: Keine Linksherzhypertrophie, kein basal reduziertes Strain, normale diastolische Funktion. Einzig auffällig ist eine apikoseptale Kinetikstörung, deren Signifikanz unklar ist.

Kann es sich bei einem solchen Befund auch um eine normale anatomische Variante handeln? Wenn nicht, welche Einschränkungen sind zu erwarten? Und ist das ein Hinweis auf Amyloidosebeteiligung des Herzens oder einfach eine Zufallsentdeckung?

Außerdem wurde CT Thorax und ein Bauchultraschall durchgeführt beides o. B. Die Blutuntersuchungen waren auch in Ordnung. Außerdem wurden Biopsien aus der Darmschleimhaut entnommen, das Ergebnis braucht aber noch ein paar Tage.

Danke für Ihre Einschätzung.

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
19.12.2017, 10:14 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

der Befund bedeutet erstmal nur, dass es eine Bewegungsstörung des Herzmuskels im Bereich der Herzscheidewand zwischen den beiden Herzkammen in der Herzspitze gibt. Dies kann ein Zufallsbefund sein und muss nicht zwingend Auswirkungen auf die Herztätigkeit haben. Wie aber da schon steht, muss dies erst noch geklärt werden, erst dann kann man weitere Konsequenzen beurteilen. Da nicht klar ist, was die Ursache dieser Bewegungsstörung ist, kann man auch noch nicht sagen ob es da einen Zusammenhang zur Amyloidose gibt. Da die Befund sonst unauffällig sind, ist im Moment eine akute Gefahr sehr unwahrscheinlich, so dass Sie in Ruhe weitere Untersuchungen abwarten können, die dann hoffentlich mehr Klarheit bringen. Leider kann man also nicht mehr sagen, als dass Sie abwarten müssen, eine akute Gefahr ist aber sehr unwahrscheinlich.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

Avatar
Beitrag melden
21.12.2017, 13:14 Uhr
Antwort

Hallo! Vielen Dank für Ihr Antwort. Es ging folgendermaßen weiter: Die Kinetikstörung aus dem Ultraschall stellte sich im MRT als „deutlich überbewertet“ dar. Ansonsten meinte der Arzt direkt nach der Untersuchung zu mir, er könner erstmal nichts Dramatisches erkennen, es sei ein „Grenzbefund“, das müsse er noch genauer auswerten. Die technische Auswertung (wahrscheinlich irgendwelche computergestützten Messungen der Bilder, oder?) ergab einen unauffälligen Befund, bis jetzt habe ich auch noch keine Nachricht, dass eine Wiedervorstellung folgen soll.

Nun ist es aber so, dass ich seit ca. 4 Wochen das Gefühl habe, immer etwas kurzatmig zu sein, so als stünde mir einer auf der Brust. Da ich zu Beginn der Beschwerden erkältet war, ausserdem Asthmatikerin bin und schon hin und wieder so komisch subakut hyperventiliert habe ohne es zu merken, kam mir das alles nicht komisch vor und ich habe es als vorübergehend ejngestuft und ignoriert. Inzwischen ist die Erkältung weg und durch die beiden Herzuntersuchungen (wie gesagt, Ausschluss einer Amyloidose bei Amyloidablagerung im Rachen), die immer erst nach technischer Auswertung sauber waren, bin ich nun doch verunsichert.

Kann es sein, dass sich ein Herzproblem schon mit Symptomen zeigt, bevor es im Ultraschall oder MRT eindeutig zu sehen ist?

Ich habe halt immer das Gefühl, ich kann nicht recht durchatmen und mir steht einer auf dem Brustkorb, teilweise auch in Ruhe. Wenn ich mich anstrenge, wird der Druck manchmal stärker, aber tatsächliche Erschöpfung oder so spüre ich nicht. Bis auf den Druck fallen mir Anstrengungen (4 Etagen Treppensteigen, 30 Min. Rad fahren inkl. Steigung und Gegenwind) nicht schwerer als sonst. Manchmal fühlt es sich auch so an als verstärke aich die Luftnot erst unmittelbar NACH Ende der Belastung.

Danke Ihnen schon mal. Bin einfach nach den Wochen der Ungewissheit noch sehr verunsichert.

Lifeline Gesundheitsteam
Beitrag melden
02.01.2018, 09:42 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Magenta82,

es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Herzproblem besteht und Symptme macht, aber bei den Untersuchungen nichts nachweisbar ist. Wenn also MRT und Ultraschall unauffällig waren, ist ein Herzproblem sehr unwahrscheinlich. Es ist verständlich, dass Sie noch verunsichert sind, vor allem bei der Atemnot, doch scheint hier keine Kardinäle Ursache zugrunde zu liegen.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Herz und Kreislauf