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EPU

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

10.02.2007 | 01:22 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Altmann,

P-Welle 95ms
PQ-Zeit 130ms
QRS-Breite 79ms
QT-Dauer334ms
Duale AV-Leitung nein
AH -Zeit 57ms
HV-Zeit 42 ms
Wenckebachpunkt 250 ms

Normofrequenter Sinusrythmus, unauffällige Sinusknotenerholungszeit, Regelrechte intraatriale Leitung, unauffällige AV-Knoten-Leitungskapazität, kein Hinweis auf akzezorrissche Leitungsbahn, keine erhöhte ventrikuläre Vulnerabilität.

Ist das alles normal?
Was ist ein Wenckebachpunkt?

Viele Grüe
Gabi T.

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11.02.2007, 06:56 Uhr
Antwort

Die PQ-Zeit ist relativ kurz, aber noch im Bereich des Normalen. Alle Ergebnisse der Untersuchung sind als normal zu bezeichnen.
Der Wenckebachpunkt bezeichnet die Herzfrequenz, ausgedrückt in Millisekunden von einem Herzschlag bis zum nächsten (also bei Ihnen 240 pro Minute), wo das Herz nicht mehr jeden Impuls des Sinusknotens übernimmt sondern anfängt zu blockieren.
Gruß
C. Altmann

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11.02.2007, 07:27 Uhr
Antwort

Danke für Ihre Antwort.

Das mit dem Wenckebachpunkt verstehe ich nicht so ganz. Also läßt mein Herz bis zu 240 Schläge in der Minute zu, ist das nicht etwas viel.

Kann man da etwas tun?

Viele Grüße und danke

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11.02.2007, 11:15 Uhr
Antwort

Hallo,

ich bin nicht die o.g. Fragerin.

Ich habe aber ebenfalls eine Frage zum Wenckebachpunkt. Was bedeudet das denn jetzt wirklich. Heißt das, das das Herz immer bei jeder Tachykardie so schnell schlägt also bei jeder Sinustachykardie bis 240.

Ich hatte auch eine EPU und man erklärte mir, es ist die Zeit in der eine 1zu1 Überleitung von den Vorhöfen auf die Kammern möglich ist, also z.B. bei Vorhofflimmern, oder Vorhoftachykardien aber nicht , dass bei jedem Sinusrythmus eine Freqeunz von 220 entsteht.

Ist das korrekt?

Mein Wenckebachperiode lag bei 280 ms.

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11.02.2007, 11:22 Uhr
Antwort

Außerdem sagte man mir dass sich der Wenckebachpunkt oder Periode (wie heißt das jetzt richtig) auch ändern kann je nach dem wie schnell die Refräktärzeit ist, die sich aber bei Stress auch verändern kann. Ich stand unter großen Stress während der EPU, aus Angst schon Tage vorher und durch Betablockerentzug.

Stimmt dass?

Danke für die Antwort.

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12.02.2007, 10:31 Uhr
Antwort

Doch, sie haben es schon richtig verstanden.
Eine vollständige Überleitung der Sinusknoten-Frequenz bis 240 pro Minute ist recht hoch. es ist aber an sich kein krankhafter Befund.
Die Vorstellung ist natürlich etwas bedrohlich, dass Herzfrequenzen ungebremst in die Kammer gelangen können, die schon sehr schnell sind. Ich kenne aber Pat., die solche Tachycardien erlebt haben und sogar beschwerdefrei und wach überstanden haben.
Es sind aus meiner Sicht keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
Gruß
C. Altmann

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12.02.2007, 10:56 Uhr
Antwort

Der Wenckebachpunkt beschreibt eine Eigenschaft des a.v. Knotens.
Der a.v. Knoten ist die physiologische Bremse der Herzerregung. Man kann ihn mit dem Zündverteiler am Auto vergleichen. Der a.v. Knoten soll gewährleisten, dass der Strom vom Sinusknoten ordnungsgemäß in die Kammern übergeleitet wird. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass zu häufige und zu schnelle Frequenzen von oben nicht mehr in die Kammern übergeleitet werden, damit die ordnungsgemäße Pumpfunktion der Kammern erhalten wird.
Wenn der a.v.Knoten bis 220 oder bis 240 vollständig leitet, bedeutet das nur, dass in dem seltenen Fall, dass die Frequenz einmal so hoch geht, dann die Frequenz vollständig übernommen wird. Der Sinusknoten an sich hat damit überhaupt nichts zu tun, das heißt, der normal Rhythmus läuft wie immer.
Wenn aber Vorhofflimmern auftritt, mit Frequenzen im Vorhof von 300 bis 400 pro Minute, dann kann man sicher sein, dass der a.v. Knoten eben nicht jeden Impuls aufnimmt sondern nur noch jeden zweiten oder jeden dritten und damit den Kreislauf schützt.
Ein Wenckebach. von 280 Millisekunden würde und einer Grenz-Frequenz von 214/min entsprechen.
Gruß
C. Altmann

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12.02.2007, 10:59 Uhr
Antwort

Das ist auch korrekt. Wenn der Organismus unter Stress gerät, verkürzen sich die Ruhephasen der Zellen des Herzens, das heißt, das Herz kann dann schnellere Frequenzen überleiten als sonst. Unter innerem Stress liegt also die Grenzfrequenz höher bzw. der Wert des Wenckebachpunktes in Millisekunden (Abstand von einem Schlag bis zum nächsten) verkürzt sich. Der Entzug vom Beta-Blocker verstärkt diesen Effekt.
Gruß
C. Altmann

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12.02.2007, 11:08 Uhr
Antwort

Ich hab jetzt mal eine blöde frage. Ich habe exakt den gleichen befund, jede zahl, jeder wert, jeder satz ist exakt gleich. hab gestern schon gedacht jemand hat meinen befund benutzt weil ich den auch mal hier eingestellt hatte. Ich finde das echt komisch das der befund auf jedes zeichen gleich ist, das kann doch net sein?? Das klingt vielleicht doof aber das da gar nichts abweicht in dem befund.

Melanie

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12.02.2007, 11:43 Uhr
Antwort

Da dieses Forum (als eines der wenigen) ja absolut anonym ist, gibt es eigentlich überhaupt keinen Grund für solche Spielchen.
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass 2 Befunde bis zur letzten Ziffer übereinstimmen. Ich fände es aber verständlich, wenn jemand beispielhaft nochmal nachfragt, er sollte dann nur im Text erklären, dass es Beispielzahlen sind.
Gruß
C. Altmann

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