Hallo Her Doktor,
ich bin 60 Jahre, eigentlich immer sehr sportlich gewesen, doch in der letzten Zeit nehme ich mich sehr zurück, ich fühle mich einfach schlecht und teilweise unsicher auf den Beinen.
Jetzt kommt noch dazu, dass ich einen Druck im Rücken bis zum rechten Arm habe, dann ein nächtliches starkes Herzklopfen und ein gesamtes Unwohlsein mit Übelkeit und Brechreiz.
Bei solchen Vorfällen kann ich keine Ruhe finden und bin deshalb auch schon mehrmals zum Notdienst gefahren.
In der Herzklinik wurde heute nochmals ein Ruhe-EKG geschrieben:
SF, HF 70/min, keine sig. ÜLST, schmaler QRS-Komplex, regelrechte R-Progression, T-Neg. über III/V3.
Diese negative T-Welle wurde bei mir auch schon bei einem Belastungs-EKG gefunden, war nur in Ruhe zu sehen und verschwand bei der Belastung.
Können diese Wellen meine Schmerzen erklären, oder ist es der wechselhafte Blutdruck, der eigentlich immer sehr gut eingestellt war, aber jetzt morgens von 89/58 und abends zwischen 150/80
schwankt.
Heute in der Notaufnahme hatte ich einen Blutdruck von 146/104 und bei Belastung bei 100 Watt 245/90 - wurde dann die Ergometrie abgebrochen.
Raus gekommen ist bei den Untersuchungen nichts, außer dass ich meinen Blutdruck in Griff bekommen soll mit einer zusätzlichen Tablette Metoprolol 47,5 - bisher nehme ich 1/2 Provas 160.
Meine Angst besteht nun darin, dass ich bei noch einer zusätzlichen Tablette meinen morgendlichen Blutdruck noch mehr absenke.
Bisoprolol 2,5 mg wurde abgesetzt, da ich dann eine HF von 45 hatte.
Auch meinte der Arzt heute in der Notaufnahme, dass kann alles noch mit den Hormonen bei den Frauen zusammenhängen. Ich bin 60 Jahre und doch bestimmt schon lange aus den Wechseljahren heraus.
2006 wurde bei mir eine Herzkatheteruntersuchung gemacht, damals waren die Herzkranzgefäße unauffällig. Ich habe gehört, dass es jetzt eine neue Methode gibt, die Herzkranzgefäße ohne Katheter zu untersuchen. Mit einer CD auf eigene Kosten. Würden Sie mir
zu meiner inneren Beruhigung so eine Untersuchung empfehlen.
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Petra Krause
Druck auf dem Herzen und starkes Herzklopfen
Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage
Antwort
Die T-Wellen allein sind sicher nicht der Grund Ihrer Beschwerden.
Am ehesten haben Sie primär niedrigen Blutdruck mit extremem Ansteig unter seelischer und / oder körperlicher Anspannung.
Sehr schwer zu behandeln. Manche Experten bezweifeln, ob diese Blutdruckform übetrhaupt gefährtlich ist. Dazu wäre wichtig zu wisen, ob im Echo (Ultraschall Herz) oder an der Nierenfunktion (Kreatinin) oder am Augenhintergrund schon Veränderungen eingetreten wären. Wenn nciht, könnte man sich da eher entspannen.
Sonst gilt, dass Sie die Tablette vielleicht erst am späten Vormittag nehmen sollten.
Das Kardio CT wird Sie nicht weiterbringen, würde ich denken.
Gruß
C. Altmann
Antwort
danke für Ihre schnelle Antwort.
Die Echokardiographie vom März diesen Jahres zeigte nachstehende Werte auf:
Herzhöhlen: LA 43 mm (PLAX) gering dilatiert, LV 44 mm (Plax), LV-EDV 96 ml, RA (31x37 mm, 4 Ch) und RV (e0 mm, Plax) normal dimensioniert. RV<LV. Gute RV-Pumpfunktion (Tapse 23 mm). Gute LV-Pumpfunktion, IVSd. 13 mm. Diastolische Compliancestörung II° bei E=A, E/E 11.
kein Perikarderguß, keine Thromben. AK trikuspid, zart, keine AS oder AI, MK zart, keine MS, keine MI. TK zart, keine relevante TI, kein erhöhter PA-Druck messbar. PK unauff. Ao asc. im einsehbaren Bereich normal weit/ im Bulbus bis 26 mm weit.
Zusammenfassene Beurteilung:
1. Gute linksventrikuläre Funktion, EF 64%
2. keine relevanten Klappenvitien
3. Diastolische Compliancestörung II°
Kreatinin-Werte vom 01.06. = 82.0 umol/l
Teilweise schlechtes Sehen, aber sicherlich bedingt durch den zeitweise niedrigen Blutdruck. Ansonsten Kontrolle beim Augenarzt ohne Befund.
Sagen diese Werte etwas über meinen plötzlichen veränderten Blutdruck aus?
Vielen Dank
mit freundlichen Grüßen
Antwort
Das verdickte Septum und die Compliancestörung sind am ehesten als Organveränderungen durch hohen Blutdruck zu bezeichenn und sprechen fürr Behandlungsbedürftigkeit.
Gruß
C. Altmann
Antwort
Hallo Herr Doktor,
Behandlungsbedürftigkeit bedeutet dass, Einstellung des Blutdruckes durch Tabletten?
Denn bisher war ich schon mehrmals zum Herzecho, aber keiner hat mir gesagt, dass da erhebliche Probleme vorliegen. Es wäre alles altersentsprechend. Jahrelang habe ich Leistungssport betrieben und jetzt habe ich mich nun zurückgezogen und da kommen diese Herzprobleme.
Ich nehme jeden Tag eine Halbe Provas 160, der Versuch mit einem Betablocker Bisoprolol 2,5 war nicht so gut, da ging meine HF auf 45 zurück, mein Hausarzt meinte, wenn wir denn noch länger nehmen, bekäme ich in einem Jahr einen Herzschrittmacher.
Bitte nochmals um Ihren Rat.
Mit freundlichen Grüßen
Antwort
Behandlungsbedürftigeit heißt erstmal nicht-medikamentöse Therapie ( Alkohol nur wenig, Gewicht runter, regelm. Ausdauersport, Versuch mit natriumarmer kaliumreicher Kost, Genussmittel regeln, Schlafverhalten regulieren, nächtliche Atempausen erkennen und bekämpfen).
Dann aber auch Medikamente. Provas ist ok.
Zielblutdruck wäre um 135/80 mmHg, selbst gemessen in Ruhe.
Gruß
C. Altmann
Antwort
Hallo Herr Doktor,
gestern wurde nochmals ein neues EKG geschrieben, der Arzt meinte,
es wäre nicht mehr das EKG eines jungen Mädels, hätte aber mit meinen Problemen nichts zu tun.
Können Sie mir eine nähere Erklärung geben:
nf SR, HF 81, LT , regelrechte R-Progression, RS-Umschlag in V3/V4, keine VES, keine SVES, keine Blockbilder, deszendirende ST-Streckensenkung mit präterminaler T-neg. in V3 und III.
Laborwerte alle im Normbereich.
Ich hatte einen starken Druck Rücken/Brust bis zum Hals, innere Unruhe und Schweißausbruch mit Blässe, Übelkeit - aber der Arzt meinte, dies sind keine typischen Zeichen für einen Herzinfarkt.#
Mit freundlichen Grüßen
Antwort
Die ST Veränderungen in V3 und III wären vielleicht das, was das EKG vom Jungmädel-EKG unterschieden soll. Das kann ich ohne die Kurven nicht beurteilen. Bei Zweifeln macht man meist EKG kontrollen und schaut dann nach Veränderungen im Verlauf. Wenn keine Änderungen im Verlauf beobachtet werden, ist das günstig.
Gruß
C. Altmann
elicht die
Antwort
Hallo Herr Doktor,
wiedermal wurde eine EKG geschrieben, unklare Herzschmerzen wie bisher - keine Besserung.
Können Sie mir bitte dieses EKG etwas erklären.
Laut Arzt wäre nur eine Zacke etwas auffällig, aber nach langen Gesprächen sind sie zu dem Entschluss gekommen - Beschwerden können nicht vom Herzen kommen.
EKG: nf SR LT, kein BB, gering desc. St-Senkung in III, sonst keine ERST, Niedervoltage über VW, fokale Knotung in V2, R/S in V3
Jedes Mal sind hier andere Angaben zu finden. Langsam wird man doch verrückt, bin einmal im Jahr bei einem Kardiologen, der mit Echo und Belastung mein Herz prüft. Es sind Verdickungen und Verkalkungen der Klappen da, deshalb gehe ich ja zur Kontrolle. Aber alles noch sehr gering und nicht gefährlich.
Meine Beschwerden und die verschiedenen EKG Auskünfte machen mich sehr nervös und da alle anderen Organe geprüft worden sind, kann doch diese Sache nur vom Herzen kommen.
Wäre für eine Antwort von Ihnen sehr dankbar.
Antwort
Antwort siehe oben.
Auch nach Lektüre der Vorgeschichte sehe ich keine ernsthaften auffälgikeiten.
Der Blutdruck könnte ein Problem sein.
Achtung: Wir behandeln und untersuchen nicht das EKG sondern Sie als kranken Menschen.
Das EKG ist nur ein oberflächliches Hilfsmittel. EKG Veränderungen sind gegenstandlsos, wenn Sie nicht auf Veränderungen des kranken Menschen hinweisen.
Das sollte man nicht vergessen.
Gruß
C. Altmann
