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Brustschmerz und Herzstolpern

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

30.07.2011 | 01:31 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Schapps,

ich habe seit 5 Jahren mit einer Herz- oder Pseudoherzsymptomatik zu tun die mir das Leben zur Hölle macht. Bevor das losging war ich Leistungssportler.

Leitsymptomatik:
permanenter täglicher Schmerz links neben der Brustwirbelsäule und im Brustkorb links; phasenweise Herzstiche; phasenweise Schwindel, Bewusstseinseintrübungen und Präkollapsattacken, dabei immer verstärkt extreme Brustschmerzen;; phasenweise auftreten von Tachykadien, Blutdruckentgleisungen und Herzstolpern bei normalerweise guten Puls- und Blutdruckwerten. Die sportliche Belastbarkeit ist auch meistens sehr gut.

Befunde:
Kardiologie: in 2007 festgestellte leichte Herzmuskelhypertrophie und aufgezeichnete vorübergehende Tachykardien, damals für Sportler lächerliche 150 Watt im Belastungs-EKG und eine EF von nur 50%, EKG dabei unauffällig;. Gefässerkrankung 2007 durch Katheteruntersuchung ausgeschlossen. Kontrolluntersuchung in 2009 ergab normalisierte Herzmuskeldicken und knapp 300 Watt im Belatungs-EKG.
Ende 2010 Verdacht auf Perikarderguss bei Sono durch Hausarzt. Kardiologische Kontrolle sagte jedoch, daß es lediglich kardielles Fettgewebe sein soll. Wer recht hat? Leider keine Ahnung. In den Jahren davor wurde diese Auffälligkeit nie erwähnt. Ausserdem war mehrmals eine erhöhte QTC-Zeit (ca. 465ms) und einmalig eine unspezifische infolaterale Endstreckenveränderung dokumentiert.

Orthopädie: leichte Skolliose, Ostheochondrosen, Kyffhosen und Blockaden der BWS und Scheuermannresiduen der BWS. Schmerzmittel, Pysiotherapie, Chiropraktik und alle manullen Therapievesuche ohne den geringste positiven Effekt.

Serologie: alle Standartentzündungsmarker negativ; Tumorekrosefaktor erhöht, Blutbild normal, CK-MB und Tropponin normal, hochpositive Antikörper auf Borrelien, Chamydien, Yersinien und Variziella Zoster
Therapie: sehr sehr lange intensivste antibiotische Behandlung mit durchwachsenem Erfolg.

Halten Sie anhand der vorliegenden Anamnese und beschriebenen Befunde eine chronische immer wieder aufflackernde Herzmuskelentzündung, evtl. auch in Zusammenhang mit der intensivst behandelten (vermeintlichen?) Borreliose, für möglich?
Können die temporär festgestellte Herzmuskelvedickungen und tachykarden Phasen ein Indiz für eine chronische Karditis sein?
Was raten Se mir?

Mit freundlichen Grüßen

Fragender

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Bisherige Antworten
Experte-Schaps
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07.08.2011, 12:39 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

ja - dies ist durchaus möglich. Auch passen die temporär festgestellte Herzmuskelverdickung und die Herzrhythmusstörungen dazu.

Ich würde aber nicht von einer chronischen Karditis sprechen, da diese bestimmt auch zu einer Schädigung des Herzmuskels geführt hätte - dies konnte ja glücklicherweise im Eoch ausgeschlossen werden.

Der Zeit gibt es diesbezüglich keine Therapiemöglichkeit. Da Sie Leistungssportler waren, ist von einer hohen Regenerationskraft des Herzens auszugehen, so dass über die Zeit mit einer vollständigen Wiederherstellung der Herzfunktion gerechnet werden kann.

Ich empfehle Ihnen die Regelmäßigen kardiologischen Verlaufskontrollen alle 12 Monate und den Wiederbeginn der sportlichen Aktivitäten.

Herzlicher Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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