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Blutdruck nach Stentsetzung

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

28.11.2008 | 04:49 Uhr

Sehr geehrter Herr Altmann,

meine Mutti hat im Januar im Riva 3 Stents bekommen, die innerhalb kürzester Zeit wieder fast verschlossen waren. Es stellte sich heraus, dass sie Resistent gegen Iscover war. Nun hat sie am Dienstag neue medikamentenbehaftete Stents bekommen. Die Medikamente wurden neu zusammengesetzt.Vorher hatte sie Atacant 2,5mg und Bisiprolol 2 x am Tag 5mg, Nitro-Tabl., ASS und dieses Iscover. Meine Mutti hatte vor dem Herzinfarkt eher einen zu niedrigen Blutdruck und brauchte nie Medikamente.
Jetzt muß sie diese einnehmen. Nach 2. Stentsetzung nimmt sie nun seit Mittwoch 2,5 mg Ramipril und 2X 2,5mg Bisoprolol, ASS. Nitrat fiel weg und statt Iscover bekommt sie etwas anderes (weiß aber nicht mehr was)

Meine Frage:

Meine Mutti klagt jetzt bereits am Morgen über einen RR von 75/35. Es ist in Moment über das Wochenende kein Ansprechpartner für sie da. Die HÄ mischt sich da auch nicht ein.
Würden Sie dem Zustimmen, wenn meine Mutti von sich aus die Ramipril auf 1,25mg halbiert? Ist dieser niedrige RR nicht viel zu gefährlich?

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30.11.2008, 07:20 Uhr
Antwort

Bisoprolol und Ramipril sind Medikamente, die das Herz schützen sollen. Sie haben aber keine direkte Wirkung auf den Stent oder die Offenheit des Gefäßes. Nach meiner Ansicht müssen diese Medikamente reduziert oder sogar abgesetzt werden, wenn ein so niedriger Blutdruck herauskommt. Ich würde auf jeden Fall einer Reduzierung der Dosis von Ramipril zustimmen. Der Blutdruck ist gefährlich niedrig. Es wäre sicherer, wenn sie sich bald mit dem Krankenhaus in Verbindung setzen würden. Bitte rufen Sie noch heute einen Arzt an. Ihre Mutter sollte möglichst liegen, vielleicht die Beine hoch liegen.
Gruß
C. Altmann

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30.11.2008, 07:56 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Altmann,

vielen Dank für Ihre erliche Antwort. Inzwischen hat sich die Blutdrucksituation etwas gebessert. RR liegt bei 95/55-rauscht aber bei Ruhe nach unten ab. Sie liegt den ganzen Tag, kann kaum etwas machen. Hinzugekommen ist jetzt auch noch Husten. Das wäre super, wenn meine Mutter die RR-Medikamente absetzen dürfte. So geht es ihr garnicht gut. Bisher wurde ihr immer gesagt, dass diese beiden Medis jetzt lebensnotwendig wären. Nächster Kontrolltermin ist leider erst im Januar im Virchowkrankenhaus. Schon im Krankenhaus ist dieser niedrige RR aufgefallen und trotzdem wurde nichts geändert. Nun traut sie sich nicht die Dosis herabzusetzen obwohl ich ihr Ihren Text vorgelesen habe. Laut Krankenhausbericht sollte ein Zielblutdruck von 120/80 erreicht werden. Allerdings steht da als Diagnose: arterielle Hypertonie, die sie niemals hatte.

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30.11.2008, 08:32 Uhr
Antwort

Der Betablocker und der ACE Hemmer könnten entscheidend sein, wenn die Pumpkraft des Herzens ihrer Mutter deutlich vermindert wäre. Dann nimmt man von der Seite der Medizin auch niedrige Blutdruckwerte wie z.B. 95 zu 60 unter Umständen in Kauf. Wenn aber die Pumpkraft des Herzens normal wäre, dann sollte man versuchen die Dosis dieser Medikamente so niedrig zu halten oder die Medikamente abzusetzen, bis ein akzeptabler Blutdruck von mindestens 100 systolisch stabil erreicht wird.
Gruß
C. Altmann

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30.11.2008, 09:07 Uhr
Antwort

die Pumpkraft soll bei 50% liegen. Ist das gut? Insgesamt soll das Herz nach dem Infarkt keinen Schaden erlitten haben. Unklar ist, ob überhaupt ein Infarkt stattgefunden hat. Die Befunde widersprechen sich. Wenn der Blutdruck ersteinmal so bleibt wäre es besser noch bis Januar auf eine Entscheidung vom Virchowkrankenhaus abzuwarten? In jedem Fall wird meine Mutter morgen die HÄ aufsuchen und erst einmal um Rat bitten.

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01.12.2008, 08:41 Uhr
Antwort

Die normale Pumpkraft des Herzens beträgt 65%, also ist 50% ein günstiger Wert. Aus meiner Sicht also kein zwingender Grund für ACE Hemmer oder Beta Blocker.
Alles gute
C. Altmann

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