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Blässe bei Hypertonie

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

26.10.2006 | 09:13 Uhr

Hallo Herr Dr. Altmann,

Ich habe wieder eine Frage.
Ich war jahrelange Hypertonikerin. Duch Gewichtsabnahme konnte ich den Blutdruck auf Normalwerte regulieren und auf Blutdruckmittel verzichten.
Nun habe ich eine Pyelonephritis bekommen mit Wasseransammlungen, hohem Kreatininwert. Der Blutdruck war in dieser Zeit sehr hoch. Die Pyelonephritis ist wieder abgeklungen.
Doch seitdem bekomme ich den Blutdruck nicht mehr in den Griff. Es wechselt ständig von ganz niedrig (90/50) bis zu 170/120. Dabei spielt Streß aber eine große Rolle. Auch der Puls schwankt sehr stark von nur 45 Schlägen bis zu 180 (auch innerhalb nur weniger Minuten). Mir geht es dabei nicht gut. Die Gesichtsfarbe wird dabei nicht rot, sondern leichenblass.
Ich habe gelesen, dass eine durch Funktionsstörungen der Nieren verursachte Hypertonie zu einer blassen Gesichtsfarbe führt.
Ist das in jedem Fall zutreffend?
Warum haben einige Hypertoniker ein puderrotes Gesicht und die anderen ein blasses? Worin liegt der Unterschied?

Vielen Dank!
Monika

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27.10.2006, 10:20 Uhr
Antwort

Das liegt an der Mikrozirkulation, also an der Steuerung der Hautdruchblutung. Weiterhin am Blutdruck selbst. Wenn der Blutdruck stark sinkt, versucht der Körper, das Blut in den lebenswichtigen Organen zu halten und klemmt die Haut ab > Blässe. Wenn der hohe Blutdruck durch eine allgemeine Verkrampfung der Gefäße verursacht wird, sinkt auch die Hautdurchblutung > Blässe. Und dann gibt es Medikamente, diie die Hautdurchblutung verschlechtern (z.B. Beta Blocker).
Nicht jeder hohe Blutdruck macht also blass.
Gruß
C. Altmann

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27.10.2006, 18:34 Uhr
Antwort

danke für Ihre Antwort! Dann macht es also keinen Unterschied, ob ein Hypertoniker rot oder blass ist? Der Kardiologe kann anhand der Gesichtsfarbe nicht feststellen, ob eine organische Störung die Hypertonie verursachen könnte? Warum bemerken viele den Bluthochdruck nicht, während es anderen bei nur gering erhöhten Werten schlecht geht?
Ich bin sehr bedrückt, dass jetzt bei mir wieder alles so aus dem Ruder läuft, denn mir geht es schlecht. Die Hypertonie war praktisch bei mir durch die Gewichtsabnahme ausgeheilt (wunderbare Werte über ein Jahr-fast schon zu niedrig).
Die Pyelonephritis hat alles wieder ins Gegenteil umschlagen lassen. Nephrologisch scheint alles wieder in Ordnung zu sein. Doch warum regelt sich der Blutdruck und die Herzfrequenz nicht mehr ein?
Ich war heute bei einem sehr netten Kardiologen zum Echo, der mir dann noch verkündete, dass der linke Vorhof erweitert und typisch für eine Hypertonie wäre. Insgesamt stufte er die Untersuchung als befriedigend ein.
Im Mai waren die Vorhöfe noch normal groß. Die PN ist erst 4 Wochen her.Geht das so schnell?
Es sieht jetzt so aus, dass ich wieder mit RR-Mitteln anfangen muß, die ich in der Vorgeschichte allesamt nicht vertragen konnte.
Zudem habe ich angst, dass sich die RR-Werte zu tief absenken, weil ich nur bei Belastung (während meiner gesamten Arbeitszeit) zu hohe Werte habe. Am Morgen ist der Blutdruck meist so tief, dass ich kaum in der Lage bin aus dem Bett zu kommen (meist 90/50 oder geringfügig niedriger).Das selbe passiert mit der Herzfrequenz von nur 45 Schlägen die Minute, bei Streß zwischen 100 bis 180. Was würden dann Betablocker (außer, dass die Fettverbrennung gebremmst wird) verursachen? Was wäre das richtige für mich um die Werte normal geregelt zu bekommen, ohne dass ich angst haben muß nicht wieder aufzuwachen?

hG.Monika

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28.10.2006, 07:55 Uhr
Antwort

Das mit dem Vorhof ist ungewöhnlich. Kann das am Schallwinkel liegen? Wie groß sind die Unterschiede in Millimetern?
An Beta Blockern dürften Sie bei dem schwierigen wechselnden Blutdruckverhalten ur niedrig dosierte kurz wirksame Mittel wie Propanolol nehmen, deren Wirkung sich schnell wieder abbaut, z.B. nur 10 mg auf dem Weg zur Arbeit und mittags nochmal 10 mg.
Gruß
C. Altmann

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29.10.2006, 02:35 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr.Altmann,

Ich weiß nicht, ob es am Schallwinkel liegen könnte. Drei voneinander unabhängige Kardiologen haben ein Echo bei mir gemacht. Im November letzten Jahres wurde erstmalig eine geringgradige Dilatation linker Vorhof festgestellt. Der damalige Kardiologe hat sich sehr viel Zeit mit mir gelassen.(Es war ein Klinikarzt)
Im Mai war ich zur ambulanten Untersuchung. Das ganze Echo dauerte gerade mal 3 Minuten. Die Kardiologin sagte mir, dass keine Vergrößerung vorläge und sich der Kollege sicher vermessen hat.
Dem jetzigen Kardiologen (auch ein Klinikarzt) hat diese Vergrößerung auch festgestellt ohne, dass ich ihn vorher darüber informiert habe. Da wird wohl doch etwas dran sein. Wie groß die Unterschiede sind kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, da ich noch eine 24H RR Messung und Ergometer vor mir habe und die Befunde dann insgesamt erst geschrieben werden. Aber müßte denn die dazugehörige Klappe nicht undicht sein?
Irgendetwas scheint auf jeden Fall nicht zu stimmen.
Leider ist es so, dass die RR-Werte auch tageweise Normalwerte zeigen-je nach Streß und ich befürchte, dass die 24h Messung evtl. nicht das richtige Ergebnis aufweisen wird. Zur Sicherheit führe ich seit dem Wochenende halbstündlich eine Blutdrucktabelle unter Ruhe. Die meisten Werte liegen bei 135/95 aber auch einige Male 140/105. Das sind alles Stethoskopmessungen.Zusätzlich habe ich noch ein batteriebetriebenes Gerät, das völlig andere, niedrigere Werte zeigt.Ich vermute, dass die unterschiedlichen Werte fälschlicher Weise angezeigt wurden, denn die Stetoskopmessungen zeigen einen stabilen Blutdruck. Ich scheine auf Kaffee zu reagieren und bin auf den morgigen Arbeitstag gespannt. Ich habe den Kardiologen nach einem kurzwirkendem Mittel gefragt. Er sagte, dass es das nicht gebe. Da ich wegen der Gewichtszunahme vor Betablockern zurückschrecke hat er mir vorerst Nebelit (heißt das so?) empfohlen, da auch die erhöhte Herzfrequenz mich quält.Jetzt am Wochenende geht es mir außer dem retrosternalem, störenden Brennen gut.

h.G.Monika

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29.10.2006, 04:20 Uhr
Antwort

Nebilet ist ein Beta Blocker, den ich auch gern einsetze. Aber nicht gerade kurz wirksam. Dafür senkt er zuverlässig die Herzfrequenz.
Gruß
C.Altmann

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29.10.2006, 07:08 Uhr
Antwort

setzt es die Herzfrequenz dauerhaft runter? Ich habe auch tageweise Herzfrequenzen von unter 45 Schlägen.
Bremst es die Fettverbrennung?Ich darf auf keinen Fall zunehmen!
Was wäre mit Verapamil. Wäre das auch geeignet?

Gruß Monika

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30.10.2006, 02:49 Uhr
Antwort

Verapamil ist aus meiner Sicht nicht geeignet, da es den Sinusknoten nicht beeinflusst.
Unter Nebilet ist keine systematrische Zunahme zu befürchten, aber der Energieverbrauch pro Laufmeter nimmt etwas ab (ökonomischere Energeiausschöpfung).
Wenn es nur um die Herzfrequenz geht, dann kämne auch Procoralan in Frage, das ist aber nicht zugelassen für die reine Frequenzsenkung.
Gruß
C. Altmann

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30.10.2006, 03:19 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Altmann,

Ich habe heute einen schrecklichen Tag hinter mir.Der Blutdruck lag heute während des ganzen Arbeitstages zwischen 175/95 bis 180/105, die Herzfrequenz zwischen 100 bis 110.Ich bin fast einige Male in Panik geraten und die Kniee schlotterten mir.
Eigentlich war es heute nicht sonderlich streßig auf Arbeit.
Irgendwie ist mir der plötzliche hohe Blutdruck suspekt.
Ich habe mir heute daher aus dem Labor diese Urin-Teststreifen geholt (Combur 9 Test).
Dies habe ich Zuhause gleich getestet.
Es zeigt 500 Leuko an und 5-10 Blut (kenne mich mit den Werten nicht so aus) Das kann man anhand der Verpackung ablesen.
Sind Leucozythen ein Zeichen für ein GN oder PN, das evtl. für diesen Blutdruck sorgt? Ich möchte ja auch nicht gleich mit Blutdruckmittel anfangen, wenn die Ursache doch eine ganz andere ist und diese behoben werden kann.

LG Monika

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30.10.2006, 03:25 Uhr
Antwort

Der Urin ist nciht normal. Aber eine PN macht keinen hohen Blutdruck. Eine kaputte Niere schüttet Renin aus, dadurch geht der Blutdruck hoch. Aber da müsste die Niere schon ziemlich geschädigt sein. Ds kann ich mir bei Ihnen nicht vorstellen.
Gruß
C. Altmann

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