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Bitte um Ratschlag für weiteres Vorgehen

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

25.08.2019 | 10:13 Uhr

Guten Morgen,

ich suche nach Rat für mein weiteres Vorgehen. Ich habe seit 2 1/2 Jahren unterschiedliche Beschwerden, die mir den Alltag sehr erschweren und bisher hat sich keine Diagnose und keine Lösung aufgetan.

Begonnen hat es Anfang des Jahres 2017 mit einem starken Krankheitsgefühl. Schwere Glieder, Gliederschmerzen, Erschöpfung, Druck unter der Armen und auf der Leiste. Ist dann zwischendurch mal ein bisschen besser geworden, dann wieder schlechter bis ich Ende März zum Arzt bin. Hier wurde dann ein Virusinfekt vermutet (Pfeiffersches Drüsenfieber, etc.) und ich wurde krank geschrieben. Bin nach 5 Tagen zum Kontrolltermin. Lymphdrüsen waren wieder in Ordnung, aber die Beschwerden sind geblieben. Dazu kam ein Druck auf die Gelenke (bei den Knien in der Kniekehle). Fieber kam nicht. Dafür aber Herzrasen mit Atemnot. Immer in kurzen Schüben. Nach ca. 2 Wochen der erste Krankenhausaufenthalt. Herz wurde intensiv getestet, inkl. Katheteruntersuchung. Herz ist in bestem Zustand. Entlassung aus dem Krankenhaus. Aber die Beschwerden sind geblieben. Ende März sind dann die Schübe (Herzrasen, Atemnot) zurückgegangen. Ich bin wieder auf die Arbeit. Geblieben sind Krankenheitsgefühl, Erschöpfung und ab und zu einen Schub mit Herzrasen, Atemnot und unkontrollbarem Zittern sowie Frieren im Anschluss.

Im Frühjahr 2018 ist es wieder schlimmer geworden mit den Schüben, ca. 1 Monat lang, aber nicht so schlimm wie im Jahr zuvor.

Ende des Jahres 2018 wurde es wieder schlimmer mit den Schüben. Ich habe dann über einen Heilpraktiker eine histaminarme Ernährung mit Darmsanierung versucht, daraufhin ist es gute 6 Wochen recht gut gegangen, bis Ende Februar ein richtig heftiger Schub auf der Arbeit mich wieder ins Krankenhaus brachte. Über eine Stunde hatte ich heftigste Atemnot, Herzrasen und das Zittern hat nicht aufgehört. Wieder Herzuntersuchungen, zusätzlich diesmal noch Niebenniere, Hormone, etc. Keine Ursachen gefunden, entlassen worden. Eine Woche später bin ich wegen der heftigen Symptome in der Herzklinik gelandet. Wieder Herzkatheter, auch zusätzliche Leitungen zum Herz ausgeschlossen, keine Ursache gefunden. Diagnose einfach Tachykardien, bis zu 140. Auslöser nicht bekannt.

Ende März gingen die Schübe zurück, ich konnte wieder auf die Arbeit. Geblieben sind ab und zu ein Schub, meistens kleine, leichte Schübe, manchmal auch richtig heftige, sowie Gliederschmerzen, Erschöpfung, Muskelschmerzen, Druck auf der Brust und ein starkes Engegefühl im Hals.

Folgende Untersuchungen wurden bereits gemacht:

2 x Katheteruntersuchungen

Bluttests immer ohne Anzeichen einer Entzündung, ohne Befund betreffend Autoimmunerkrankungen, Blutwerte immer in der Norm. Die einzigen Werte, die ab und zu aufgefallen sind und

minimal erhöht waren, sind: LY, GGT

minimal zu tief waren: HB, HK,

24-Stunden Urintest, Karzinomsyndrom ausgeschlossen

24-Stunden Urintest, Nebenniere

Histamin Stuhl, Urin und Bluttest ohne Auffälligkeiten

Neurologe: keine Auffälligkeiten

MRT Kopf, ohne Auffälligkeiten

Schilddrüse: kleiner kalter Knoten auf der linken Seite, kann nicht die Ursache sein

Meine Beobachtungen:

- nach dem Essen sind die Schübe am häufigsten. Sowohl in der "aktiven Zeit" im Frühjahr, als auch Zwischendurch. Allergien sind nicht bekannt, Allergologe steht aber noch aus. Habe bereits über mehrere Monate ein Ernährungstagebuch geführt, ohne Auffälligkeiten.

- in der "aktiven Zeit" der Schübe reicht die kleinste Anstrengung, wie Treppensteigen, Duschen, Essen, um einen Schub auszulösen.

- Fieber ist nie dabei. Allerdings hatte ich in diesen zwei Jahren zwei mal Fieber über mehrere Tage (aber nur bis max. 38,6°) ohne irgendwelche Symptome, ausser wie immer Gliederschmerzen, Muskelschmerzen, Erschöpfung.

- Bei den Schüben rutsche ich immer in die Untertemperatur, meistens so um die 35,3-35,5 Grad.

- Auffällig war, dass Fenistil gut gegen die Schübe geholfen hat. Ich konnte es allerdings nicht auf die Dauer einnehmen, da dies noch mehr Herzklopfen verursacht hat.

Im Moment komme ich einigermaßen durch den Alltag. Es gibt meist gute Tage, aber so mindestens 1-2 Tage pro Woche sind mit Gliederschmerzen, Muskelschmerzen, Druck auf den Gelenken, zunehmend auch Kopfschmerzen durchzogen. Aber dann meist nicht durch den ganzen Tag, sondern einfach über mehrere Stunden. Schübe sind es vielleicht 1-2 pro Woche, vorallem von starkem Frieren begleitet.

Mir ist aufgefallen, dass Salz in größeren Mengen (gesalzene Erdnüsse, Salzsticks, etc.) vermehrt Herzrasen auslösen. Bei der Schilddrüsenuntersuchung hatte ich eine Viertelstunde nach der Injektion (Tc99m) einen sehr heftigen Schub. Auch Magnesium scheine ich eher nicht zu vertragen, das bewirkt allerdings eher Gliederschmerzen. Allerdings ist gemäß Blutbild mein Mineralienhaushalt absolut in Ordnung.

Leider werde ich jetzt in die psychosomatische Schiene gesteckt. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass es nicht daran liegt. Ich merke, dass in meinem Körper irgendwie falsch arbeitet, finde aber die Ursache nicht.

Haben Sie eine Idee, wie ich weiter vorgehen kann? Ich bin jetzt 47 Jahre alt und will mich nicht damit abfinden, dass diese Beschwerden einfach bleiben.

Vielen Dank für Ihre Bemühungen

Mit freundlichen Grüßen

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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29.08.2019, 18:56 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

die Symptome, die Sie beschreiben treffen tatsächlich am ehesten auf zwei Ursachen zu: eine psychosomatische oder eine generalisiert. Ersteres ist lediglich eine Ausschlussdiagnose, die nur nach weiteren unauffälligen anderen Befunden vergeben werden kann.
Offensichtlich lässt sich kaum eine andere Diagnose finden. Wurde auch ein Rheumatologe hinzugezogen? Ansonsten kann auch ein Infektiologe nochmals helfen. Normale Untersuchungen werden offensichtlich nicht zeitnah einen Befund bringen, weshalb evtl. tatsächlich eine Spezialabteilung hinzugezogen werden sollte.
Falls wirklich weiterhin absolut nichts gefunden werden kann, kann man lediglich sagen, dass keine Ursache gefunden werden kann, vielleicht, weil es die richtigen Untersuchungsmöglichkeiten nicht gibt und die Medizin praktisch an ihre Grenzen stößt. Auf der anderen Seite könnte es sich dann aber natürlich auch um eine psychische Ursache handeln. Ein Behandlungversuch wäre dann auf jeden Fall angebracht.
Leider können wir Ihnen auch nicht weiterhelfen, da offensichtlich bereits sehr viel untersucht wurde.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen trotzdem etwas weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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