Hallo Herr Doktor,
bei mir hat es Klick gemacht. Ich 39, 196cm groß, 130 kg, seit 10 Jahren keinen Sport, davor sehr aktiv, habe beschlossen mein Dasein umzukrempeln. Ich habe mich, durch eine Kollegen inspiriert, im Fitnessstudio angemeldet und gehe seit ca. 3 Wochen regelmäßig dorthin. Mein Hausarzt riet mir zu Sport zu machen, da er meine Beschwerden (Rückenschmerzen, RR bei 24 Std. Blutdruck 135/80, Cholesterin als einziger Butwert außerhalb der Norm (6,1 leicht erhöht lt. Auskunft des Arztes) Panikattacken, sowie gelegentliche Kreislaufprobleme positiv beeinflussen) würde. Ich habe nun auch meine Ernährung auf FdH und 0 Alkohol umgestellt. Ich hoffe so bis April (mein 40.Geburtstag)ca. 19 Kilo weg zu bekommen. Ich hatte zwei Tage nach dem anmelden im Fitnessstudio ein Belastungs EKG beim Hausarzt. Ich bin schon mit einer hohen Erwartungshaltung hin und hatte bevor ich los geradelt bin auf dem Ergometer einen Blutdruck von 150/90. Als ich dann losfuhr, schnürte sich die Brust zusammen und der Blutdruck stieg bei leichter Atemnot. Der Doktor brach dann bei 125 Watt ab, da mein Blutdruck 200/100 war, der Puls hingegen klapperte bei 110 rum. Der Doktor meinte, mich hätte aufgrund der Erwartungshaltung die Panik überkommen. Das EKG selbst wäre völlig in Ordnung und zeigte nix auffälliges. Der Hausarzt sagte ich solle ein paar Wochen ausgiebig trainieren und dann wiederkommen.
Ich war im November 2006 beim Kardiologen mit folgendem Befund:
Aortenwurzel 30mm, Ao-Klappensep. 21mm, LA 38mm, IVS 09mm dd, 13mm sd, LV 44mm dd, LVPW 10mm dd, 14mm sd, FS 31%, EF 60 % Quintessenz normaler Befund
Im Fitnessstudio habe ich einen Eingangstest gemacht und neben einem Kraftprogramm 1 Stunde Ausdauer bei maximal Puls 127 verordnet bekommen.
Ich war nun schon ein paar Mal und stellte folgendes Paradoxum fest. Am Anfang beim Ausdauertraining verkrampfe ich mich und bekomme leichte Atemnot, die sich aber mit steigender Belastung gibt. Ich trete eine 3/4 stunde Intervall zwischen 100 und 200 Watt. Mein Puls erreicht maximal 140. 5 Min. nach Belastung hatte ich 135/85 Blutdruck.
Ich habe nun auch zu Hause den Hometrainer vom Dach geholt und ins Bad gestellt. Auf diesem strampel ich nun, wenn ich nicht ins Studio gehe. Hier habe ich nun bei voller Belastung Blutdruck mittels Handgelenkgerät gemessen. Hier war ich nun total überrascht. Der Puls war bei 130 und der Blutdruck bei 120/75.
Nun meine Fragen hierzu:
1. War das beim BelastungsEKG wirklich als Panik zu bewerten? kann sich der kardiologische Befund binnen eines Jahres wesentlich verändern?
2. Kann die Atemnot am Anfang eine Art Hyperventilation sein, die sich bei höherem Sauerstoffbedarf gibt?
3. Was sollte ich bei voller Belastung maximal für einen Blutdruck und Puls haben?
4. Ist die Mesuung vom Handgelenkgerät aussagekräftig oder wird diese bei Belastung verfälscht?
5.Ich nehme aufgrund Augenmigräne seit ca. 4 Jahren täglich Ass 100 Protect. Ist das bei der ganzen Sportgeschichte und Gewichtsreduktion problematisch? Könnte ich die Einnahme auch reduzieren, da die Blutverdünnung ja recht lange nachwirkt. Da wäre doch eine Einnahme zweimal die Woche bestimmt ausreichend, um das Blut dünnflüssig zu halten und die Migräne zu verhindern.
Ich danke Ihnen recht herzlich im Voraus.
MfG
Thomas
Belastungsekg, Blutdruck, Sport
Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage
Antwort
39, 196cm groß, 130 kg, Fitnessstudio
Panikattacken,
Belastungs EKG 125 Watt ab, Blutdruck 200/100 Puls 110 ´
Echo: LV 44mm EF 60 % normaler Befund
Anfang verkrampfe Atemnot,
1.
Die Beschwerden vom Fahrrad-EKG würde ich so nicht als eindeutig krankhaft deuten, wenn sie so wollen, als Panikreaktion.
2.
Hyperventilation wäre denkbar, auf jeden Fall deute ich die Beschwerden nicht als Notsignal von Herz, Lunge oder Kreislauf sondern als vegetative Reaktion.
3.
Sie dürften laut Statistik maximal 260 Watt treten mit einem Puls von 180/min. im Training wäre ein Leistung von 200 Watt mit Puls 160/min ein guter Wert. Der Blutdruck dürfte dabei 200/100 sein.
4.
Blutdruck bei Belastung ist immer etwas ungenau, aber prinzipiell können Sie auch Handgelenksgeräten trauen.
5.
ASS ist ok. Die Wirkdauer beträgt 10 Tage, sie könnten auch auf 100 mg 2 x die Woche gehen. dieses Schema ist nur nicht statistisch erforscht., aber logisch wäre es schon.
Gruß
C. Altmann
Antwort
Hallo Herr Doktor,
danke für die schnelle und freundliche Antwort.
Gerade muss ich etwas ruhiger treten. Habe es wohl zu doll angegangen. Beide Knie sind rot und geschwollen und tun höllisch weh. Müssen sich halt wie der Kreislauf erst an das neue Leben gewöhnen*lach*. Habe erst mal Diclofenac 50mg genommen. Hatte vor längerer Zeit schon mal ein dickes Knie, das hat mit Punktieren geendet. Will ich mir diesmal geren ersparen.
Vielen Dank für Ihre Mühen. Ich werde von meinen Abnehm und Sporterfolgen berichten.
Schönes Wochenende aus Görlitz wünscht
Thomas
