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Belastungs-EKG/VES

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

14.06.2007 | 05:38 Uhr

Guten Abend Herr Dr. Altmann,

ich habe eine Frage bezüglich meiner VES.

Ich bin 37 Jahre alt und leide seit 1 ca. 1 Jahr unter sehr vielen ventrikulären Extrasystolen. Ich bin mittels Langzeit-EKGs, Ultraschall und Bleastungs-EKG mehrfach kardiologisch untersucht worden.

Bis auf eine geringe Undichtigkeit an der Mitral, Trikuspidal und Aortenklappen (die angeblich allesamt harmlos sein sollen) wurde keine schwerwiegende Störung am Herzen gefunden.

In den letzten 3 Monaten hatte ich überraschender Weise nur sehr wenig Probleme mit den VES. Ich hatte nur ca. 2 bis 20 VES pro Tag. Ich führte dies auf die Medikamenteneinstellung mit Karvea 150mg und Belok Zok 1/2 pro Tag (wegen leichtem Bluthochdruck) zurück.

Doch plötzlich vor ein paar Tagen kamen die VES mit bekannter Heftigkeit zurück (der Blutdruck ist weiter normal). Ich habe teilweise über viele Stunden und Tage bis zu 10 VES pro Minute.

Deswegen war ich heute noch mal beim Internisten. Er hat ein Belastungs-EKG durchgeführt. Ich hatte eine Stunde vor dem EKG keine VES mehr gehabt. Unter Belastung von 150 bzw. 175 Watt (also in der Extrembelastungsphase) hatte ich plötzlich 3 einzelne ventrikuläre VES! Der Blutdruck lag bei 175 Watt zum Schluß der Belastung bei maximal 215/100. Ging dann wieder zurück auf 120/80.

Jetzt habe ich ja schon überall gelesen, dass VES die unter hoher Belastungsstufe auftreten, eine ungünstige Prognose haben und als gefährlich gelten. Der Internist meinte, dass sei bloss Zufall gewesen und ja keine extreme Häufung unter Belastung.

Stimmen Sie dem zu? Ist das wirklich harmlos? Meine Angst ist ja auch (da ich gelegentlich auch unter starken SChmerzen in der Herzgegend und im linken Arm die über 24 oder 36 Stunden anhalten doch eine Durchblutungsstlörung habe sprich Angina pectoris? Allerdings war ich mit solchen Beschwerden schon 3 mal in der Notaufnahme bzw. beim Kardiologen und durch Bluttests
(Troponin, LDH und CK) und EKG wurde ein Infarkt ausgeschlossen.

Hätte denn der Arzt heute Hinweise im Belastungs-EKG sehen müssen??? Kann man somit Durchblutungsstörungen sicher ausschließen?

Ich habe wirklich wieder panische Angst mit den 10.000 VES pro Tag.

Werde ich daran sterben? Kammerflimmern bekommen? Oder bin ich durch die Untersuchungen auf der sicheren Seite???

Und wie schätzen sie die 3 VES unter extremer Belastung ein???
Muß ich am Wochenende sicherheitshalber in eine Klinik? Mein Arzt hält dies absolut nicht für notwenig!

Herzlichen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüße
Manuela

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15.06.2007, 06:53 Uhr
Antwort

Ich stimme dem Kardiologen zu, dass das ein statistischer Zufall war.
VES haben eine extrem hohe Schwankungsbreite im auftreten, das merken sie ja selbst.
Man versucht natürlich als Betroffener immer, eine Systematik zu sehen oder immer Gründe zu suchen, warum gerade jetzt oder warum gerade jetzt nicht usw.
Aber das funktioniert in der regel bei VES nicht.
Sie sind nicht gefährdet wegen Kammerflimmern o.ä. das ist sicher. Hat nichts miteinander zu tun.
Man muss einmal sorgfältig klären, wie man die ES einzuordnen hat, und ob man konkrete Gründe findet. Da muss man sich Mühe geben. Aber wenn das abgeschlossen ist, und das Herz ist sonst gesund, dann ist es am besten die ES nicht mehr zu beachten.
Gruß
C. Altmann

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15.06.2007, 09:54 Uhr
Antwort

Vielen Dank Herr Dr. Altmann für Ihre Einschätzung. Ich habe heute Nacht kaum geschlafen weil es wieder die Hölle war. Fast jeder 3. Schlag war eine Extrasystole. Muß ich mich dennoch nicht Sorgen?

Bis auf eine EPU und Herzkatheter (vor der ich sehr viel Angst habe) ist ja alles gemacht worden. Oder was meinten Sie mit einmalige sorgfältige ABklärung? Reichen da Blutbild, EKG, Belastung, Echo und Langzeit-EKG?

Herzlichen Dank
Jessica

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15.06.2007, 11:04 Uhr
Antwort

Fürs Herz reicht das, aber dazu kämen Entzündungswerte, Schilddrüse, Schlafanalyse, Salzhaushalt, Hormonwerte, auch psychlogische Klärung usw.
gruß
C. Altmann

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