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Bei verkalkten Gefäßen unbedingt zur Herzkatheteruntersuchung?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

22.11.2020 | 21:31 Uhr

Hallo liebe Experten,

mein Opa ist 69 Jahre alt. Er hat chronischen Magengeschwür (wegen zu viel Ibuprofen, der ihm immer wieder für seine Rückenschmerzen) verschrieben wurde, Schilddrüsenunterfunkzion, beginnende Niereninsuffizienz (Kreatinin = 1,55), Hyperthonie, Prostatitis.

Weder trinkt noch raucht er. Mit dem Rauchen hat er vor 11 Jahren aufgehört.

Cholesterin war vor 6 Jahren etwas zu hoch, aber seitdem er Fluvastatin einnimmt sowie sich gesund ernährt ist der Wert in Ordnung (180). 

Seine Gallenblase wurde wegen Gallensteinen vor 4 Jahren entfernt. 

Außer Fluvastatin nimmt er Amlodipin, L-Thyroxin und Vitamin D ein.

Vor einer Woche hat er eines Abends Druckschmerzen im Brustbereich links mit Austrahlung in den Rücken bekommen. Wegen diesen Schmerzen konnte er lange nicht einschlafen.

Am nächsten Tag waren die Schmerzen weniger, aber die verstärken sich, wenn er schneller als durchschnittlich läuft oder Stress hat. 

Wir waren beim Kardiologen. Da wurde drei Untersuchungen durchgeführt:

- EKG (die ganz normale);
- Ultschall des Herzens und der Halsgefäße;
- Bluttest auf Herzinfarkt.

Das einzige, was dem Kardiologen auffiel war, dass die Halsgefäße links etwas verkalkt sind. Man muss übrigens sagen, dass während des Ultraschals der Halsgefäße links hatte mein Opa da Schmerzen (im uktraschallten Gebiet). Beim Ultraschall der Halsgefäße links tat es abernicht weh.

Aus diesem Grund will er eine Herzkatheteruntersuchung machen und eventuell einen Stent einsetzen, weil diese Verkalkung eine Gefäßverengung bedeuten könnte, wegen der die Herzdurchblutung gestört werden könnte, was zu diesen Schmerzen führen könnte.

Meine Frage ist: ist diese Untersuchung wirklich notwendig? Kann es sein, dass z.B. ein Stent eingesetzt wird, die Ursache für die Schmerzen aber völlig anders ist, sodass sowohl die Untersuchung als auch die Stenteinsetzung überflüssig waren? Wenn das z.B. eine Zwischenrippenneuralgie... Gibt es Alternativen zu dieser Untersuchung, die von gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden? Sollte denn nich zunächst geklärt werden, was zu diesen Verkalkungen geführt hat? Gibt es vielleicht Unteruchungen, die eine Gefäßverengung bzw. koronare Herzkrankheit zumindest fast ausschließen würden, die eigentlich genacht werden sollten bevor man zur Herzkatheteruntersuchung greift? Echo - Elektrokardiographie vielleicht?

​​​​​​​Danke

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22.11.2020, 21:33 Uhr
Antwort

Entschulsigung, ich meinte natürlich, dass der Untraschall der Halsgefäße rechts nicht weh getan hat, links aber schon.

Lifeline Gesundheitsteam
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25.11.2020, 22:57 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Pavelasd,

kein Problem, wir verstehen schon, was Sie meinen.
Grundsätzlich haben Sie natürlich Recht, mit dem was Sie schreiben, der Kardiologe will einen Eingriff auf Verdacht durchführen, obwohl er ja noch garnicht weiß, ob das alles so stimmt. Allerdings weisen die Symptome doch tatsächlich auf Beschwerden am Herzen hin. Gerade dass die Schmerzen bei schnellerer Bewegung mehr werden, passt sehr gut dazu. Was im EKG rauskam und was die Laborwerte gesagt haben, wissen wir leider nicht. Haben Sie hierzu Ergebnisse?
Die verkalkte Hasschlagader spricht ebenfalls dafür, dass es Engstellen gibt, gibt es sie an einem Gefäß, ist davon auszugehen, dass auch andere Gefäße betroffen sind - eben die KHK. Der Kardiologe hat also mit seiner Vermutung höchstwahrscheinlich Recht.
Natürlich könnten noch Untersuchungen wie ein Belastungs-EKG durchgeführt werden, oder andere Untersuchungen, wo eben die Beschwerden provoziert werden. Ob das notwendig ist, sei aber dahingestellt. Es ist sehr sehr wahrscheinlich, dass Ihr Opa von einem Stent profitieren würde. Allerdings - und das ist wohl der Grund für Ihre berechtigten Bedenken - birgt der Eingriff natürlich auch Risiken.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen hiermit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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27.11.2020, 11:09 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die Antwort!



Nun ist die Herzkatheteruntersuchung vorbei.



Befund: 



Linke Koronarartherie: ausgeglichener Versorgungstyp, Hauptstamm frei, LAD Sklerose und RCX Sklerose.

Rechte Koronarartherie: RCA Sklerose



Diagnose:



Atherosklerotische Herzkrankheit: ohne hämodynamisch wirksame Stenosen.



Therapie: ASS ( 1 x 100 mg ) dauerhaft.



Nun, die Frage ist, ist die Einnahme von ASS unvermeidbar, um schlimmeren Folgen vorzubeugen? Ich frage das wegen den Begleiterkrankungen, bei denen ASS alles andere als etwas gutes ist, sowie den Medikamenten, die mein Opa regelmäßig einnimmt, mit denen ASS nicht so gut befreundet ist, sowie auch wegen den anderen möglichen Nebenwirkungen, die nicht unwahrscheinlich sind und ziemlich schlimm sind.

Haben da solche alternative Mittel wie z.B. Arginin + Vitamin B Kombination, Gojibeere, Ingwerextrakt + Kiefernrindenextrakt, Curcumin keine Chance?



Danke

Lifeline Gesundheitsteam
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28.11.2020, 01:55 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Pavelasd,

Sehr gut, dass die Untersuchung offensichtlich komplikationslos verlaufen ist. Auch der Befund ist wohl "harmloser" ausgefallen, als erwartet.
Bezüglich das ASS: Es ist einfach wissenschaftlich bewiesen, dass es einen positiven Effekt auf das Risiko für Herzinfarkte in dieser Kombination hat. Das heißt nicht, dass Ihr Opa ohne ASS auf jeden Fall einen Herzinfarkt bekommt, es bedeutet nur, dass er ohne ASS wahrscheinlicher einen bekommt, als mit. Andere alternative Substanzen sind hierzu nicht untersucht, deswegen können wir keine Aussage machen, wir können weder davon abraten, noch zuraten. Allerdings sind die Wirkungen von ASS und den von Ihnen genannten Präparaten sehr unterschiedlich. Deswegen ist davon auszugehen, dass ASS deutlihc besser helfen würde.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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