Hallo Herr Dr. Altmann,
ich bin 28, w, NR, NT, 1,66 m, 52 kg, sportlich. Bei einer Untersuchung wegen aufgetretener Kreislaufprobleme wurde ein erhöhter Ruhepuls sowie eine leichte Mitralklappeninsuffizienz diagnostiziert. Der Übersichtsausdruck des LZ-EKG´s zeigt über 100 Asystolien. Nun bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich den Begriff Asystolie richtig interpretiere. Ich war immer der Meinung, dass dieser doch einen Stillstand bedeutet und im EKG eine Nulllinie zu sehen ist.
Nun bin ich während der Messzeit nicht in Ohnmacht gefallen, sondern habe normal meine täglichen Aufgaben verrichtet.
Können Sie mir bitte erklären, wie es zu diesen Asystolien im LZ-EKG kommen kann (Gerätefehler? - wären in diesem Fall die gesamten Daten über die 24h nicht verwert- und interpretierbar)?
Vielen Dank.
Viele Grüße
Julia

Asystolie?
Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

Antwort
Asystolie kann man als Zeitabschnitt ohne (elektrische) Systole ansehen.
Naturgemäß ist jeder Zwischenraum zwischen 2 Herzschlägen dann eine Asystolie.
Es kommt also ganz auf die Grenzwerte an. Wenn man 2 Sekunden nimmt, dann wären Asystolien über 2 Sekunden eine FRequenz von unter 30, wenn das immer wieder auftreten würde.
Wenn das immer wieder mal einmalig auftritt, merkt man davon gar nichts.
Dann gibt es aber auch Artefakte, also Fehlaufzeichnungen, die Asystolien zeigen, wo keine sind.
Jedes Langzeit EKG sollte vom Arzt nach - interpretiert werden. Der PC allein reicht nicht.
Gruß
C. Altmann