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AVNRT, Häufigkeit und Prognose

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

04.10.2021 | 10:06 Uhr

Guten Tag!

Ich bin 34 Jahre alt und hatte vor ca. 9 Jahren eine AVNRT. Ich war zum damaligen Zeitpunkt Alkoholkrank. Nach Bücken hatte ich eine sehr frühe Extrasystole, das Herz blieb gefühlt kurz "stehen", danach raste das Herz. Bin dann selbst in Krankenhaus gefahren. Dort Puls von 240 gemessen. Nach 2x Adenosin war ich wieder im Rhythmus von 70 und durfte nach einigen Stunden wieder nach Hause. 

 

Inzwischen bin ich seit 7 Jahren trockener Alkoholiker, hatte bisher nie wieder eine AVNRT. Nur vereinzelte Extrasystolen, manchmal auch einige hintereinander. Ich hatte nur 2-3 mal das Ereignis, dass das Herz nach einer Extrasystole für einige Sekunden schneller schlug und dann war wieder alles normal. Ich bin kardiologisch untersucht und soweit angeblich gesund.

 

Nun bin ich verunsichert, weil es im Internet so viele Widersprüche zu dem Thema AVNRT gibt. Ein Arzt meinte, ich solle dafür sorgen, dass mein Puls, auch bei Sport, nicht über 160 geht. Ein anderer meinte, ich solle so leben, als wäre da gar nichts und Sport machen etc. wie es mir beliebt. Auf der einen Seite habe ich gelesen, dass die Wahrscheinlichkeit mit dem Alter einer AVNRT abnimmt, auf einer anderen widerrum das Gegenteil, da ab dem 40. Lebensjahr statistisch die Anzahl an ES zunimmt steige auch die Wahrscheinlichkeit einer AVNRT. Deshalb sollte man in jedem Falle abladieren per Katheter. Dann hört man oft, dass häufigere Anfälle (mehrmals pro Monat oder Jahr) kein Hinweis darauf geben, ob die Häufigkeit so bleibt und dass auch, so wie bei mir, große Abstände keinen Hinweis darauf geben, wie sich das entwickelt.

 

Sollte ich abladieren? Heißen 9 Jahre Beschwerdefreiheit, dass die Wahrscheinlichkeit einer AVNRT bei mir gering bleibt oder kann das jetzt plötzlich häufiger kommen? Bleibt es auch in meinem Alter bzw. auch in 10 Jahren grundsätzlich ungefährlich? Ich habe Angst, dass ich mit Mitte 30 oder 40 eine Tachykardie von 240 nicht mehr so gut wegstecke, wie mit Mitte 20. Und wäre eine mögliche AVNRT wieder definitiv mit so einem hohen Puls oder kann das variieren? Und kann es sein, dass sie auch wie beim letzten Mal vor 9 Jahren nur durch Adenosin beendet werden kann oder dann vielleicht auch durch Valsalva?

 

Vielen Dank! Ich muss noch dazu sagen, dass ich eine Herzneurose entwickelt habe durch das Ereignis.

 

 

 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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10.10.2021, 17:05 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Wir können Ihre Sorge sehr gut nachvollziehen und nach einem so ausgeprägten Ereignis ist man natürlich sehr besorgt.
Allerdings besteht tatsächlich eher weniger Grund zur Sorge. Wenn Sie abgeklärt wurden und es keine weiteren Auffälligkeiten (mehr) gab, besteht eigentlich kein Grund, dass Sie sich besonders schonen.
Tatsächlich ist das Vasalva-Manöver aufgrund seiner Unkompliziertheit das erste Mittel der Wahl. Wenn es scheitert, kann natürlich wieder die Gabe von Adenosin notwendig sein.
Eine Ablation ist allerdings im Moment allgemein nicht empfohlen. Bei so wenigen Ereignissen, also genau genommen einem, besteht hierzu noch keine Indikation.
Sollte es einmal wieder zu einem Ereignis kommen und es sich in näherem Abstand wiederholen, dann könnte eine Therapie indiziert sein. Im Moment aber nicht.
Die Frequenz bewegt sich normalerweise bei einer Tachykardie in ca. diesem Bereich.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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