Ich bin 35 Jahre und im April wurde auf der linken Seite Brustkrebs diagnostiziert.
Zur Zeit erhalte ich eine FEC-Chemo, am 24.08. die 5. Chemo von insgesamt 6 Chemos (letzte am 15.09.2005).
Ich leide aber sehr unter Nackenschmerzen, ausstrahlend im Hinterkopf, unter Ohrenschmerzen, jedoch nur auf der rechten (gesunden) Seite. War auch schon beim Hals-Nasen-Ohrenarzt und beim Orthopäde. Bei beiden Ärzten wurde nichts festgestellt. Können die Nackenschmerzen, Ohrenschmerzen von einer Verspannung kommen, welche beide Ärzte diagnostiziert haben? Hängen die Schmerzen evtl. auch mit der Chemo zusammen? Oder sind es vielleicht sogar Metastasen im Kopf? Wie machen sich solche bemerkbar?
Ab wann kann man sich einer Massage der Nackenmuskulatur unterziehen?
Die HNO-Ärztin hat von einer manuellen Massage (Druckmassage) gesprochen. Ist das jetzt schon möglich?
Kann Tamoxifen auch schon während der Chemo verabreicht werden?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Beantwortung meiner Fragen, welche für mich sehr wichtig sind.
Ute
Nacken-/Schulter-/Ohrenschmerzen
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Brustkrebs | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrte Ute,
Die Nackenschmerzen können selbstverständlich mit Massagen o.ä. behandelt werden. Um Knochenmetastasen auszuschliessen, sollte vorher noch ein Röntgenbild / Knochenszinigramm gemacht werden. Dann kann die Therapie jederzeit beginnen.
Tamoxifen sollte erst nach der Chemotherapie begonnen werden.
MfG Ihre Nadia Harbeck
Antwort
Hallo Frau Harbeck,
ich dachte, laut Ihrer letzten Antwort, Metastasen treten während der Chemotherapie nicht auf.
Wie machen sich Metastasen im Kopf bemerkbar?
Woher kommen dann meine Ohrenschmerzen, wenn der HNO-Arzt-Befund negativ ist.
Nach meinem letzten Befund waren noch keine Organe, Lunge, Leber, Niere und auch die Knochen nicht befallen. (Letzte OP am 06.05.2005)
Können Metastasen so schnell entstehen und auch noch während einer Chemotherapie?
Oder sind diese Schmerzen im Nacken und in den Ohren evtl. eine Nebenwirkung der Chemotherapie?
Welche Nebenwirkungen, außer Haarausfall, Übelkeit können während der Chemo noch auftreten (auch Muskelschmerzen?)
Jetzt bin ich doch ein bißchen verunsichert.
Ich bitte nochmals um Beantwortung all meiner Fragen.
Vielen Dank.
Ute
Antwort
Liebe Ute,
wie bereits gesagt, es wäre sehr, sehr selten, dass sich unter Chemotherapie etwas neus entwickelt - nur, bevor kräftige Massagen verabreicht werden, sollte der Knochen zumindest geröngt werde. An unserem email Wechsel sehen Sie, wie wichtig es ist, dass Sie uns Ärzten die gesamte Situation erklären und nicht nur punktuell fragen.
Verspannungen im Hals-/ Nackenbereich können selbstverständlich auch unter Chemotherapie auftreten und werden dann genauso therapiert wie bei nicht-Brustkrebspatientinnen. Muskel- und Skelettbeschwerden (OHrenschmerzen eher nicht) sind ein Nebenwirkung der Chemotherapie, sie können auch whrend der Tamoxifentherapie zumindest am Anfang bestehen bleiben.
Alle evtl. Nebenwirkungen der Chemotherapie aufzuzählen, macht keinen Sinn - besser Sie sprechen mit Ihrem Arzt, wenn Sie etwas bemerken und er sagt Ihnen, wie Ihre Beschwerden einzuordnen sind und was man dagegen machen kann. Häufig sind jedoch noch Schleimhautveränderungen, evtl. Nagelveränderungen, Abgeschlagenheit usw.
Ich kann gut verstehen, dass Sie sehr verunsichert sind - mit der Diagnose, der Therapie und deren Nebenwirkungen bricht sehr viel über Sie herein. Wichtig scheint mir, dass Sie sich ausführlich mit Ihrem behandlenden Arzt besprechen - hinsichtlich der weiteren Therapie und deren evtl. Nebenwirkungen.
Selbstverständlcih sind auch wir hier im Expertenforum immer für Si eda, wenn Sie eine Frage haben.
MfG Ihre Nadia Harbeck
Antwort
... es gibt theoretisch Metastasen im Knochen auch im Schädel - das wäre dann Schmerzen. Im Kopf (Gehirn) fallen Metastasen durch alle möglichen neurologische Symptome auf (je nachdem, wo die Absiedelung sitzt), die auch wieder aus anderen Gründen auch vorkommen können: Kopfschmerzen, Wortfindungsstörungen, Übelkeit, Krampfanfälle ..... Bei Verdacht ist ein Schädel Kernspin notwendig.
Liebe Ute,
all diese Symptome können auch unter Chemotherapie oder vollkommen unabhängig von der Erkrankung auftreten - daher ist es richtig, auch mal eine bildgebende Untersuchung (zuviel) zu machen, um Ihnen einfach Ängste zu nehmen und dann eine Behandlung Ihrer zusätzlichen Probleme einzuleiten.
MfG IHre Nadia Harbeck
Antwort
Massagen nach Brustkrebs sind generell untersagt
erlaubt sind lediglich sogenannte Marnitz-Massagen, die Druckpunkte behandeln und niemals flächig massieren
das habe ich zu meiner Kur gelernt
da man nie gefeiht ist vor Knochenmetas, wäre eine großflächige, klassische Massage verheerend in der Wirkung, da sie eventuelle Gebilde eher noch zum Wachstum anregen könnte